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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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war – also weniger in Finley, Burbank und West Richland, wo es nicht so viele Einwohner gab.
    »Wir können auch kein Muster erkennen«, sagte er. »Keins, das für die ganze Zeit zutrifft. Aber die einzelnen Vorfälle ereigneten sich in Gruppen. Gestern war es East Kennewick. Zwei Schlägereien und ein Familienstreit, der die ganze Nachbarschaft geweckt hat. In der Nacht davor war es West Pasco.«
    »Er bewegt sich von einer Region zur anderen«, sagte ich. Das war nicht gut. Wo hielt er Adam und Samuel fest, wenn er selbst unterwegs war? »Gibt es eine bestimmte Tageszeit, wenn die Gewalttätigkeit am schlimmsten ist?«
    »Nach Anbruch der Nacht.«
    Ich sah die Nadeln noch einmal an und zählte leise die roten. Es waren nicht so viele, wie Onkel Mike gesagt hatte – und ich glaube auch nicht, dass die Polizei etwas von der Familie wusste, die bei Daniels Begegnung mit Littleton umgekommen war.
    »Sagt dir das etwas?«, fragte er.

    »Nur, dass es im Fernsehen einfacher ist, Serienkiller zu jagen, als im echten Leben«, antwortete ich säuerlich.
    »Haben wir es hier mit einem zu tun?«
    Ich zuckte die Achseln, dann erinnerte ich mich an Littletons Gesicht, als er das Zimmermädchen getötet hatte. »Ich denke schon. Jedenfalls in gewisser Hinsicht. Die Gewalttätigkeit, die sozusagen als Nebenwirkung entsteht, ist wirklich schlimm, Tony, aber dieses Ungeheuer tötet auch selbst, und zwar mit Genuss. Wenn es zu dem Schluss kommt, dass es sich nicht mehr verbergen muss, wäre das sehr schlecht. Was kannst du mir über Serienkiller sagen?«
    »Ich habe hier noch keinen gesehen«, sagte er. »Was nicht bedeutet, dass es nicht vielleicht einen gibt, von dem wir nur noch nichts wissen – aber es gibt Dinge, nach denen wir Ausschau halten.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Die meisten fangen mit Opfern an, die leicht zu erwischen sind, und üben an ihnen.«
    Wie bei Daniel?, dachte ich.
    »Ich habe einen Freund bei der Polizei von Seattle, der sagt, seine ganze Abteilung wartet darauf, dass jemand umgebracht wird. Seit drei Jahren sind in einer bestimmten Region tote Haustiere gefunden worden. Sie patrouillieren die gefährdeten Bevölkerungsgruppen besonders intensiv: Obdachlose, Ausreißer, Prostituierte.«
    Ich schauderte. War Littleton schon ein Mörder gewesen, bevor er zum Zauberer und Vampir wurde? War er zuerst Vampir gewesen oder zuerst Zauberer? War er von vornherein böse gewesen, oder hatte man ihn zu etwas Bösem gemacht? Nicht dass das jetzt noch viel zählte.
    Es klopfte an der Tür. Tony griff an mir vorbei, um sie zu öffnen.

    »Kommen Sie rein, Sergeant«, sagte er. »Wir sind fertig. Sergeant, das hier ist Mercedes Thompson. Mercy, das ist Sergeant Owens, der Kommandant der Wache. Wir sind in seinem Büro.«
    Sergeant Owens war schlank und fit, eine ältere, zynischere Version des lächelnden jungen Mannes auf dem Hochzeitsfoto. Er streckte die Hand aus, und ich schüttelte sie. Er hielt meine einen Moment fest und betrachtete die Schmierölspuren, die ich nie richtig unter meinen Fingernägeln wegbekam.
    »Mercedes Thompson«, sagte er. »Ich höre, Sie hatten letzte Nacht Ärger. Ich hoffe, so etwas passiert nicht wieder.«
    Ich nickte. »Wahrscheinlich haben sie ihrem Ärger genügend Luft gemacht«, antwortete ich mit der Spur eines Lächelns.
    Er erwiderte das Lächeln nicht. »Tony sagt, Sie haben Verbindungen zu den Werwölfen und zum Feenvolk und möchten uns helfen.«
    »Wenn ich kann«, erwiderte ich. »Obwohl ich wahrscheinlich qualifizierter bin, Ihre Autos zu frisieren als Ihnen einen Rat in diesen Dingen zu geben.«
    »Dann sollten Sie lieber eine sehr gute Mechanikerin sein«, sagte er. »Meine Leute setzten ihr Leben aufs Spiel. Schlechte Ratschläge können wir nicht brauchen.«
    »Sie hat Sylvias Auto repariert«, sagte Tony. Sylvia war nicht nur Gabriels Mutter, sie arbeitete auch in der Funkzentrale der Polizei. »Sie ist eine hervorragende Mechanikerin, und ihre Ratschläge sind gut.«
    Tatsächlich war es Zee gewesen, der Sylvias Auto repariert hatte, aber das war im Moment unwichtig.
    Der Sergeant entspannte sich. »Also gut. Also gut. Wir werden sehen, wie es läuft.«

    Wir waren wieder im Flur, als ich noch einmal stehen blieb.
    »Was ist?«, fragte Tony.
    »Nimm die Nadeln für die nächtlichen Vorfälle heraus. Wir brauchen die Gewalttätigkeit am Tag.« Schon die bloße Anwesenheit des Zauberers würde auch am Tag Gewalttätigkeit bewirken. »Dieses Wesen bewegt sich während

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