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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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würde mich hinbringen.
    Er fuhr mit der Hand über meine Brust, drückte sie zu fest, ließ mich dann wieder los und stand auf. »Das hier kann warten. Komm mit.«

    Mein Geliebter ließ mich noch etwas Saft aus dem Kelch trinken, bevor wir sein Auto nahmen, um zu meinem Büro zu fahren. Ich konnte mich nicht erinnern, was wir dort suchten, aber er würde es mir schon erklären, wenn wir dort waren. Das sagte er jedenfalls. Wir waren auf der 395 in Richtung East Kennewick, als er seine Jeans öffnete.
    Ein Trucker, der an uns vorbeikam, hupte, ebenso wie der PKW auf der anderen Spur, als Tim den Wagen zu weit nach links zog und beinahe einen Unfall gebaut hätte.
    Er fluchte und zog mich weg. »Das können wir machen, wenn wir in eine ruhigere Gegend kommen«, sagte er. Er klang atemlos und beinahe ausgelassen. Er ließ mich seinen Reißverschluss wieder zuziehen, weil er es nicht konnte. Es war schwierig mit einer Hand, also benutzte ich auch die andere und ignorierte die Schmerzen, die das verursachte.
    Als ich fertig war, schaute ich aus dem Fenster und
fragte mich, wieso mein Arm so wehtat und wieso mir so schlecht war. Dann nahm er den Becher vom Boden, wo er hingefallen war, und reichte ihn mir.
    »Hier, trink das.«
    Der Becher war von außen schmutzig, aber er war voll – was mir irgendwie unsinnig vorkam. Er hatte auf dem Boden vor meinen Füßen gelegen. Es hätte keine Flüssigkeit drin sein sollen.
    Dann erinnerte ich mich, dass er irgendwas mit Magie zu tun hatte.
    »Trink«, sagte er noch einmal.
    Ich machte mir keine Gedanken mehr, wieso der Becher voll war, und trank einen Schluck.
    »Nicht so«, sagte er. »Trink alles aus. Austin hat heute früh nur zwei Schluck getrunken und dann genau getan, was ich ihm gesagt habe. Bist du sicher, dass du nicht vom Feenvolk abstammst?«
    Ich kippte den Inhalt des Bechers hinunter, trank, so schnell ich konnte, obwohl etwas davon herausfloss und klebrig meinen Hals entlanglief. Als der Becher leer war, suchte ich nach einer Stelle, wo ich ihn absetzen konnte. Es schien nicht richtig zu sein, ihn auf den Boden zu stellen. Schließlich gelang es mir, den Getränkehalter an meiner Tür zu benutzen.
    »Nein«, sagte ich. »Ich gehöre nicht zum Feenvolk.«
    Ich legte die Hände in den Schoß und beobachtete, wie ich sie zu Fäusten ballte. Als der Highway uns nach East Kennewick brachte, gab ich ihm Anweisungen, wie er zu meiner Werkstatt kommen konnte.
    »Halte endlich den Mund«, sagte er. »Dieses Geräusch geht mir auf die Nerven. Trink noch einen Schluck.«

    Mir war nicht klar gewesen, dass ich einen Laut von mir gegeben hatte. Als ich meine Kehle berührte, spürte ich, dass meine Stimmbänder tatsächlich vibrierten. Das Knurren, das ich gehört hatte, musste von mir gekommen sein. Es hörte auf, sobald ich mir seiner bewusst wurde. Der Becher war wieder voll, als ich danach griff.
    »Schon besser.«
    Er fuhr auf den Parkplatz und hielt vor dem Büro.
    Ich war so zappelig, dass es mir schwer fiel, die Autotür zu öffnen, und selbst als ich draußen war, zitterte ich wie ein Junkie.
    »Wie lautet der Code?«, fragte er, als er vor der Tür stand.
    »Eins, eins, zwei, null«, sagte ich durch klappernde Zähne. »Das ist mein Geburtstag.«
    Das kleine rote Licht oben an der Tastatur wurde grün; etwas in mir entspannte sich, und mein Zittern beruhigte sich ein wenig.
    Er nahm meine Schlüssel und öffnete die Tür, dann verschloss er sie wieder hinter uns. Er sah sich eine Weile im Büro um, nahm sogar die kleine Trittleiter, damit er die höheren Regale mit den Ersatzteilen untersuchen konnte. Nach ein paar Minuten fing er an, Dinge von den Regalen zu ziehen und sie auf den Boden zu werfen. Ein Thermostatgehäuse fiel auf den Betonboden und zerbrach. Ich würde daran denken müssen, ein neues zu bestellen. Vielleicht konnte Gabriel die Ersatzteile durchgehen und sehen, was noch zu retten war. Wenn ich Zee bezahlen wollte, konnte ich es mir nicht leisten, so viel Inventar zu verlieren.
    »Mercy!« Plötzlich schob sich Tims Gesicht vor das Thermostatgehäuse, das ich betrachtet hatte. Er sah wütend
aus, aber ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Gehäuse zu tun hatte.
    Er schlug mich, also musste es meine Schuld gewesen sein, dass er wütend war. Offensichtlich war er nicht daran gewöhnt, zu kämpfen. Selbst mit seiner geliehenen Kraft konnte er mich nur ein paar Schritte zurückwerfen. Nach dem Schlag tat es weh, zu atmen. Ich erkannte das Gefühl. Eine

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