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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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kleinen Bücherschrank mit einem ungeöffneten Päckchen brennbarer CDs. Der Rest der Regale war leer. Jemand hatte den Computer mitgenommen, aber sie hatten ihren Drucker und den Monitor stehen lassen; vielleicht hatten sie auch das mitgenommen, was sich auf den Regalen befunden hatte.
    Ich verließ das Büro und untersuchte das Haus weiter.
    Die Küche war vor kurzem mit Ammoniak geputzt worden, aber im Kühlschrank faulte immer noch etwas vor sich hin. Vielleicht befand sich deshalb einer dieser widerwärtigen
Lufterfrischer auf der Frühstückstheke. Ich nieste und ging. In diesem Raum würde ich nichts weiter wittern – und wenn ich es versuchte, würde ich mir die Nase nur mit künstlichem Raumduft verderben.
    Ich ging durch den Rest des Hauses und kam zu dem Schluss, dass sie in der Küche gestorben war. Da die Küche eine Tür und zwei Fenster hatte, hätte der Mörder leicht eindringen und wieder gehen können, ohne woanders seinen Duft zu hinterlassen. Ich merkte mir das, sah mich aber dennoch ein zweites Mal um. Ich nahm Zees Duft wahr, und schwächer auch den von Tad. Es gab drei oder vier Leute, die hier oft vorbeigekommen waren, und ein paar weniger regelmäßige Besucher.
    Falls dieses Haus ebenfalls Geheimnisse hatte, konnte ich sie nicht durchdringen.
    Als ich wieder nach draußen ging, war das letzte Tageslicht beinahe verschwunden. Zee wartete auf der Veranda, die Augen geschlossen, das Gesicht leicht dem letzten, schwindenden Licht zugewandt. Ich musste kläffen, damit er mich bemerkte.
    »Fertig?«, fragte er mit einer Stimme, die ein wenig dunkler und ein wenig anders war als sonst. »Da der Mord an Connora der erste war, könnten wir jetzt die Tatorte in der weiteren Reihenfolge aufsuchen«, schlug er vor.
    Der zweite Tatort roch überhaupt nicht nach Tod. Wenn hier jemand gestorben war, hatte man danach so gründlich geputzt, dass ich es nicht riechen konnte – oder der Angehörige des Feenvolks, der hier gelebt hatte, war so wenig Mensch gewesen, dass sein Tod keine der vertrauten Geruchsmarken hinterließ.
    Es gab jedoch ein paar Besucher, die dieses Haus mit den
beiden ersten gemein hatte, und einige, deren Geruch ich nur im ersten und diesem dritten Haus fand. Ich behielt sie auf der Verdächtigenliste, denn ich hatte in der Küche von Connora, der Bibliothekarin, keine gute Witterung aufnehmen können. Und dieses Haus hier war so sauber, dass ich nicht jeden vollkommen eliminieren konnte, der nur im ersten Haus gewesen war. Es hätte geholfen, aufzuzeichnen, wo ich wen gerochen hatte, aber ich würde nie eine Möglichkeit finden, einen Geruch mit Papier und Bleistift zu beschreiben. Ich musste einfach mein Bestes tun.
    Das vierte Haus, zu dem Zee mich brachte, wirkte nicht bemerkenswerter als die anderen. Ein beigefarbenes Haus mit einfallslosen weißen Zierleisten und nichts als totem und sterbendem Gras im Hof.
    »Das hier ist nicht geputzt worden«, sagte er säuerlich, als er die Tür öffnete. »Nachdem wir ein drittes Opfer hatten, haben wir nicht mehr versucht, das Verbrechen vor den Menschen zu verbergen, sondern wollten vor allem herausfinden, wer der Mörder war.«
    Er hatte keinen Witz gemacht, als er sagte, es sei nicht geputzt worden. Ich sprang über alte Zeitungen und verstreute Kleidung, die im Eingang liegen gelassen worden waren.
    Dieses Opfer war nicht im Wohnzimmer oder in der Küche umgebracht worden, und auch nicht im großen Schlafzimmer, wo sich inzwischen eine Mäusefamilie niedergelassen hatte. Ihre Mitglieder huschten davon, als ich hereinkam.
    Das größere Schlafzimmer roch aus einem unerfindlichen Grund mehr nach Meer als nach Mäusen, ebenso wie der Rest dieser Ecke des Hauses. Impulsiv schloss
ich die Augen, wie ich es in dem ersten Haus getan hatte, und konzentrierte mich darauf, was meine anderen Sinne mir sagten.
    Erst hörte ich es: das Geräusch von Brandung und Wind. Dann bewegte eine kühle Brise mein Fell. Ich machte zwei Schritte, und die kühlen Kacheln unter meinen Füßen wurden zu Sand. Als ich die Augen wieder öffnete, stand ich auf einer Sanddüne an der Küste.
    Sand wurde vom Wind umhergewirbelt, stach mir in Nase und Augen, und die Brise zauste mein Fell, als ich verdutzt zum Wasser hin starrte, während meine Haut von der Magie dieses Ortes summte. Auch hier ging die Sonne gerade unter, und das Licht tauchte das Meer in tausend Schattierungen von Orange, Rot und Pink.
    Ich schlich die Düne hinunter durch das Gras mit den scharfen

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