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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Timmy-Boy, alles zu gestehen.«
    Austin wusste zu viel, dachte ich. Er musste etwas über die Artefakte erfahren haben, und sobald Tim erfuhr, dass ich ebenfalls von ihnen wusste und vielleicht anderen davon erzählt hatte, war Austin zu gefährlich geworden. Aber es war nicht alles ausschließlich meine Schuld gewesen.
    Tim war eifersüchtig auf Austin gewesen und hatte ihn gehasst, weil er so gut in allem war. Früher oder später hätte er ihn umgebracht. Es war nicht meine Schuld. Nicht vollständig.
    Ben zog die Decke ein bisschen besser über mich und setzte sich auf die Bettkante. »Wir haben den Cops das Video ebenfalls gezeigt. Keine Sorge, deine Veränderung fand nicht vor der Kamera statt. Niemand weiß, dass du ein Kojote bist. Adam hat auch nur Kameraeinstellungen ausgewählt, die außer ihm keinen von uns Werwölfen zeigten. Er kann ziemlich gut mit dem Computer umgehen.« Ich hörte die professionelle Anerkennung in seiner Stimme: Ben hatte einen Job als Computerfreak erster Klasse und leistete dort offenbar Erstaunliches.
    »Adam hatte ohnehin vor, mit der Polizei mitzufahren«, fuhr er fort. »Ihm blieb auch nichts anderes übrig,
da Nemane ihm die Verantwortung für die Artefakte übertragen hatte – aber die Cops drehten ziemlich durch, weil Tims Leiche in diesem Zustand war. Es bestand keine Gefahr, dass sie Adam verhaften würden – nicht mit den eindeutigen Beweisen, dass du Tim getötet hattest. Aber Adam machte auch keinen Ärger. Um ehrlich zu sein, ich glaube, er war ziemlich erschüttert. Sie, äh« – ein plötzliches zufriedenes Lächeln schwang in seiner Stimme mit –, »baten ihn sehr höflich, dass er mit dem Video mit aufs Revier kommen sollte. Warren ist vorsichtshalber mitgegangen, falls die Polizei Adam doch noch in die Mangel nehmen würde. Alles in allem ist es gut, dass Tim schon tot war, als wir eintrafen, oder sie hätten Adam vielleicht ein paar Stunden länger dabehalten.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Adam aus dem Bad. »Ich wäre erheblich früher wieder hier gewesen und hätte die Folgen in Kauf genommen.«
    Ben erstarrte, aber als Adam nichts mehr sagte, entspannte er sich wieder ein bisschen.
    Ich hätte Tim nicht zu meiner Werkstatt bringen dürfen. Ich hätte doch sicher eine andere Möglichkeit finden können! Wieder einmal war ich zu Adam gerannt, als ich Hilfe brauchte, genau, wie ich Fideal zu seiner Schwelle geführt und damit sein Zuhause, sein Rudel und seine Tochter gefährdet hatte. Wenn Peter, Honeys schwertschwingender Mann, nicht gewesen wäre, hätten sie Fideal vielleicht nicht vertreiben können. Adam hätte sterben können.
    Wenn Adam meiner Werkstatt näher gewesen wäre, als ich meinen Geburtstag auf der Tastatur eintippte, um nach Hilfe zu rufen, wenn er Tim selbst getötet hätte … ich hatte
an diese Gefahren nicht einmal gedacht. Ich hatte nur gewusst, dass Adam kommen und mich vor meiner eigenen Dummheit retten würde. Wieder einmal.
    Adam kam aus dem Bad, in sauberen Jeans und nichts anderem, und rubbelte sich das kurze Haar mit einem Handtuch trocken. Er warf das Handtuch auf den Boden und kniete sich neben das Bett. Ben stand auf und ging zum Fenster.
    Adams Gesicht war ausgemergelt vor Sorge und Erschöpfung.
    »Es tut mir leid«, sagte er müde. »Es tut mir so leid, dass ich dich gezwungen habe, dieses Zeug zu trinken. Ich hatte dir gesagt, ich würde es nicht tun, und dann habe ich mein Wort gebrochen.«
    Er streckte die Hand aus, um mich zu berühren, und ich konnte es nicht ertragen. Ich konnte nicht aushalten, dass er sich bei mir entschuldigte, nachdem ich ihn in solche Gefahr gebracht hatte. Nachdem ich ihn verraten hatte.
    Ich rutschte unter seiner Hand weg, bevor er mich berühren konnte, und duckte mich auf der anderen Bettseite. Adams Miene war sehr starr, als er die Hand wieder an die Seite sinken ließ.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Tut mir leid, Ben, du musst noch ein paar Minuten hier bleiben. Ich werde Warren suchen und ihn hochschicken.«
    »Sei nicht dumm, Adam.«
    Adam stand auf und machte zwei große Schritte zur Tür. »Sie hat Angst vor mir. Ich schicke einen anderen.«
    Er schloss die Tür sehr leise hinter sich.
    Ben stand mitten im Zimmer und benutzte jetzt alle Ausdrücke, die er zuvor ausgelassen hatte, als er mit mir
sprach. Mit einer abgehackten Bewegung zog er das Handy aus der vorderen Jeanstasche und drückte eine Taste.
    »Warren«, sagte er angespannt, »würdest du unserem Herrn und Meister

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