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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Kofferraum zusammen und bemühte mich, einen Plan zu entwickeln.
    Ich konnte mich noch nicht verwandeln, aber bevor wir Spokane erreichten, sollte ich es können. Das Auto war neuerer Bauart, und ich konnte den Hebel sehen, der den Kofferraum öffnen würde. Also war ich nicht gefangen.
    Diese Erkenntnis half dabei, meine Panik zu stoppen. Egal, was passierte, ich würde Blackwood nicht gegenübertreten müssen.
    Ich entspannte mich ein wenig und versuchte, mir darüber klarzuwerden, warum der Vampir mich dringend genug haben wollte, um dafür seinen Anwalt zu ruinieren. Vielleicht schätzte er Corban nicht so sehr – aber ich hatte das Gefühl gehabt, dass sie eine lange bestehende Geschäftsbeziehung hatten. Versuchte er, die Tri-Cities zusätzlich zu Spokane zu übernehmen? Wollte er mich als Geisel haben,
um die Wölfe dazu zu zwingen, gegen Marsilia vorzugehen?
    Das war mir als realistische Möglichkeit erschienen … war es erst gestern gewesen? Aber nachdem der Krieg zwischen Wölfen und Vampiren in den Tri-Cities zu Ende war, schien es mir relativ dumm, mich jetzt zu kidnappen. Und ein dummer Vampir hielt nicht eine Stadt gegen alle Eindringlinge. Es bestand die geringe Möglichkeit, dass er nicht gehört hatte, was passiert war. Und wegen dieser Möglichkeit konnte ich die Theorie nicht sofort verwerfen.
    Und Marsilia hatte drei ihrer mächtigsten Vampire verloren. Wenn er gegen sie vorgehen wollte, war jetzt die beste Zeit für einen Angriff. Mich zu kidnappen war kein Angriff, sondern im besten Fall ein Ablenkungsmanöver. Besonders jetzt, wo Marsilia einem Waffenstillstand mit den Wölfen zugestimmt hatte. Mich zu entführen würde nichts bewirken, außer dass Adam Marsilia ein Bündnis anbot.
    Fazit? Es war dumm, mich gefangen zu nehmen – wenn er wirklich vorhatte, Marsilias Territorium zu übernehmen.
    Nachdem Blackwood nicht so dumm sein konnte, und ich mich ohne Frage gerade in Corbans Kofferraum befand, war ich geneigt, anzunehmen, dass wir Blackwoods Absichten falsch gedeutet hatten.
    Also was wollte er von mir?
    Es konnte einfach Stolz sein – er hatte mich immerhin als seine Nahrung beansprucht, wie er vielleicht jeden beanspruchte, der in Ambers Haus kam. Dann kam Stefan vorbei und nahm mich ihm weg.
    Diese Theorie hatte den Vorteil, dass sie dem LIEB-System folgte – Lieber Immer Einfach, Blödi. Es hieß, dass
Blackwood nichts mit Chads Geist zu tun hatte. Es setzte voraus, dass es einfach dämliches Pech gewesen war, dass ich in sein Jagdrevier gestiefelt war, als ich zu Amber fuhr, um nach einem Geist zu suchen.
    Vampire sind arrogant und sehr territorial. Es war nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, dass er glauben würde, ich gehöre ihm, nachdem er sich von mir genährt hatte. Wenn er besitzergreifend genug war – und die ganze Stadt für sich zu behalten ließ annehmen, dass Blackwood sehr besitzergreifend war –, dann war es absolut vertretbar, anzunehmen, dass er einen seiner Lakaien nach mir ausschicken würde.
    Es war eine einfache, schöne Lösung, und sie beruhte nicht darauf, dass ich etwas Besonderes war. Das Ego, wie Bran gerne sagte, kam der Wahrheit öfter in den Weg als irgendetwas anderes.
    Das Problem war nur, es passte immer noch nicht alles zusammen.
    Nachdem ich allein im Kofferraum eingesperrt war und nichts Besseres zu tun hatte, nahm ich mir die Zeit, alles einmal von vorne zu analysieren. Von Anfang an hatte mich Ambers erste Kontaktaufnahme beunruhigt. Jetzt, wo ich nochmal darüber nachdachte, kam es mir sogar noch falscher vor. Die Amber, mit der ich eine Wasserschlacht gehabt hatte, die Dinnerparties für die Klienten ihres Ehemannes gab, wäre nie so gedankenlos oder tölpelhaft gewesen, mich um Hilfe mit ihrem Geist zu bitten, weil sie in der Zeitung von meiner Vergewaltigung gelesen hatte – der Vergewaltigung einer fast Unbekannten, eigentlich, nach all diesen Jahren.
    Ich hatte sie seit ewiger Zeit nicht gesehen. Aber, im
Rückblick betrachtet, hatte sie eine Unbeholfenheit an sich gehabt, die weder zu der Frau passte, die sie gewesen war, noch zu der, zu der sie sich entwickelt hatte. Es mochte sich durch die seltsame Situation erklären lassen, aber ich ging davon aus, dass sie wahrscheinlich geschickt worden war.
    Was wieder die Frage aufwarf, warum Blackwood mich wollte.
    Was konnte er über mich gewusst haben, bevor er mich zu Amber reisen ließ?
    Die Zeitungen hatten verkündet, dass mein Freund ein Werwolf war. Amber wusste, dass ich

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