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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Wanderstab des Feenvolkes tauchte einmal auf, und ich sagte ihm, er solle verschwinden und sich in Sicherheit bringen. Ich sprach leise, damit niemand es bemerkte. Als ich wieder in die Ecke schaute, in der er gestanden hatte, war er verschwunden.
    Chad brachte mir und dem Eichendryaden bei, wie man in Zeichensprache flucht, und arbeitete mit uns, bis wir ziemlich gut im Fingeralphabet waren. Meine Hände taten hinterher weh, aber ihm gab es etwas zu tun.
    Wir wussten, dass Blackwood uns wieder seine Aufmerksamkeit zugewandt hatte, als Corban mitten im Satz plötzlich aufhörte zu sprechen. Nach ein paar Minuten drehte er den Kopf und Blackwood öffnete die Tür.
    Der Vampir sah mich missbilligend an. »Und wo, denkst du, soll ich eine neue Köchin für dich finden?« Er schaffte die Leiche weg und kehrte ein paar Stunden danach mit Äpfeln, Orangen und Wasserflaschen zurück – und warf alles gleichgültig durch die Gitterstäbe.
    Seine Hände rochen nach Amber, Verwesung und Erde. Ich ging davon aus, dass er sie irgendwo begraben hatte.
    Er nahm Corban mit sich nach oben. Als Chads Vater stolpernd zurückkehrte, war er schwach und hatte ein neues Bissmal am Hals.
    »Mein Freund ist besser als Sie«, sagte ich frech, weil
Blackwood an der offenen Käfigtür angehalten hatte und nachdenklich Chad ansah. »Er hinterlässt keine großen Verletzungen.«
    Der Vampir knallte die Tür zu, verschloss sie und verstaute den Schlüssel in einer Hosentasche. »Wann immer du deinen Mund öffnest«, antwortete er, »wundert es mich, dass der Marrok dir nicht schon vor Jahren den Hals umgedreht hat.« Er lächelte ein wenig. »Gut. Nachdem du der Grund für meinen Hunger bist, darfst du ihn stillen.«
    Der Grund für seinen Hunger … als ich Amber aus ihrem toten Körper befreit hatte, musste ich ihn damit verletzt haben. Gut. Jetzt musste ich ihn nur noch dazu bringen, jede Menge neue Zombies zu machen, oder wie auch immer er es nennen wollte. Dann konnte ich sie auch vernichten. Das würde ihn vielleicht genug schwächen, dass wir ihn überwältigen konnten. Allerdings bestand das gerade verfügbare Zombiematerial aus uns.
    Er öffnete meine Käfigtür und ich musste mich schwer auf die Gegenwart konzentrieren, um nicht in Panik zu verfallen. Ich kämpfte gegen ihn. Ich ging nicht davon aus, dass er das erwartet hatte.
    Jahrelanges Karatetraining hatte meine Reflexe vervollkommnet, und ich war schneller, als es ein Mensch gewesen wäre. Aber ich war schwach – ein Apfel am Tag mochte ja den Doktor fernhalten, aber es ist nicht, per definitionem, die beste Ernährung für volle Leistungsfähigkeit. Nach einer Zeitspanne, die für mein Selbstbewusstsein zu kurz war, hatte er mich festgenagelt.
    Diesmal ließ er mich bei Bewusstsein, während er mich biss. Es tat die ganze Zeit weh; entweder eine weitere Bestrafung, oder Stefans Bisse bereiteten ihm Probleme – ich
wusste nicht genug, um den Unterschied zu erkennen. Als er versuchte, mich im Gegenzug zu nähren, kämpfte ich so hart ich konnte, bis er schließlich mein Kinn packte und meinen Blick zu seinem zwang.
    Ich wachte am anderen Ende des Käfigs auf. Blackwood war weg. Chad machte Lärm, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich erhob mich auf Hände und Knie. Als klar wurde, dass ich nicht viel höher kommen würde, setzte ich mich, statt auch nur zu versuchen, aufzustehen. Chad hörte auf, diese traurigen, verzweifelten Geräusche von sich zu geben. Ich machte das Zeichen, das er mir für das F-Wort beigebracht hatte, und buchstabierte langsam und sehr ungeschickt mit den Fingern: »Das war’s. Schluss mit nettes Mädchen. Das nächste Mal skalpiere ich ihn.«
    Das brachte den Hauch eines Lächelns auf sein Gesicht. Corban saß in der Mitte ihres Käfigs und starrte auf einen Fleck auf dem Beton.
    »Also, Eichendryad«, sagte ich müde. »Ist es Tag oder Nachtzeit?«
    Bevor er mir antworten konnte, war Stefan in meinem Käfig. Ich blinzelte ihn dumm an. Ich hatte ihn aufgegeben, aber das war mir nicht klar gewesen, bevor er auftauchte. Zögernd streckte ich die Hand aus und berührte seinen Arm, um sicherzustellen, dass er real war.
    Er tätschelte meine Hand und schaute kurz nach oben, als könnte er durch die Decke in das Geschoss darüber sehen. »Er weiß, dass ich hier bin. Mercy – »
    »Du musst Chad mitnehmen«, erklärte ich ihm drängend.
    »Chad?« Stefan folgte meinem Blick und versteifte sich. Er setzte zu einem Kopfschütteln an.

    »Blackwood hat seine

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