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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Mutter umgebracht – aber er hat sie als Zombie behalten, damit sie seine Aufgaben erledigt, bis ich sie ganz getötet habe. Chad muss in Sicherheit gebracht werden.«
    Er starrte den Jungen an, der zurückstarrte. »Wenn ich ihn mitnehme, kann ich für ein paar Nächte nicht zurückkommen. Ich werde bewusstlos sein, und niemand weiß, wo du bist, außer mir – und Marsilia.« Er presste ihren Namen hervor, als wäre er immer noch nicht wieder im Reinen mit ihr. »Und sie würde keinen Finger krümmen, um dir zu helfen.«
    »Ich kann ein paar Nächte überleben«, erklärte ich ihm voller Überzeugung.
    Stefan ballte die Fäuste. »Wenn ich es tue«, meinte er heftig, »wenn ich das tue und du es überlebst – dann verzeihst du mir die anderen.«
    »Ja«, antwortete ich. »Schaff Chad hier raus.«
    Er war verschwunden, dann erschien er wieder neben Chad. Er setzte an, in Zeichensprache etwas zu sagen – aber wir hörten beide, wie Blackwood die Treppe herunterraste.
    »Zu Adam oder Samuel«, sagte ich drängend.
    »Ja. Bleib am Leben.«
    Er wartete, bis ich nickte, dann verschwand er mit Chad.

    Blackwood war über Stefans Anwesenheit in seinem Haus wütender als über Chads Flucht. Er tobte und raste, und wenn er mich weiter schlagen sollte, war ich mir nicht sicher, ob ich mein Versprechen an Stefan halten konnte.
    Offensichtlich kam er zu demselben Schluss. Er stand
über mir und schaute auf mich herab. »Es gibt Wege, andere Vampire aus meinem Haus fernzuhalten. Aber sie sind anstrengend, und ich nehme an, dass dein Freund Corban meinen Durst nicht überleben wird.« Er beugte sich vor.
    »Ah, jetzt hast du Angst. Gut.« Er sog die Luft ein wie ein Weinkenner, der an einem besonders guten Jahrgang schnuppert.
    Dann ging er.
    Ich rollte mich auf dem Boden zusammen und umarmte in meinem Elend mich selbst – und den Feenvolk-Wanderstab. Der Eichendryad bewegte sich.
    »Mercy, was ist es, was du da hältst?«
    Ich hob eine Hand und wedelte den Stab leicht durch die Luft, damit er ihn sehen konnte. Es tat nicht so weh, wie ich gedacht hätte.
    Es folgte ein kurzes Schweigen, dann fragte der Eichendryad ehrfürchtig: »Wie kommt es, dass dies hier ist?«
    »Es ist nicht mein Fehler«, erklärte ich ihm. Es dauerte einen Moment, bis ich mich aufgesetzt hatte … und mir ging auf, dass Blackwood sich um einiges besser unter Kontrolle gehabt hatte, als ich gedacht hatte, denn es war nichts gebrochen. Es gab kaum einen Teil von mir, an dem ich keine Prellungen hatte – aber keine Brüche war gut.
    »Was meinst du?«, fragte der Dryad.
    »Ich habe versucht, ihn zurückzugeben«, erklärte ich ihm, »aber er taucht immer wieder auf. Ich habe ihm gesagt, dass das hier kein guter Ort für ihn ist, aber dann verschwindet er für eine Weile und kommt wieder zurück.«
    »Mit Verlaub«, sagte er förmlich, »darf ich ihn sehen?«
    »Sicher«, sagte ich und versuchte, den Stab zu ihm zu werfen. Ich hätte es können sollen. Der Abstand zwischen
unseren Käfigen betrug weniger als drei Meter, aber die … Prellungen machten es schwieriger als sonst.
    Er landete auf dem Boden in der Mitte zwischen uns. Aber als ich ihn entsetzt anstarrte, rollte er zu mir zurück und hielt nicht an, bis er die Käfiggitter berührte.
    Beim dritten Wurf fing der Eichendryad ihn aus der Luft.
    »Ah, Lugh, du hast so schöne Arbeit geleistet«, flötete er und streichelte das Ding. Er legte seine Wange dagegen. »Er folgt dir, weil er dir Dienst schuldet, Mercy.« Er lächelte, was Linien und Fältchen in seinem dunkel-holzfarbenen Gesicht erzeugte und seine schwarzen Augen zu Purpur erhellte. »Und weil er dich mag.«
    Ich setzte dazu an, etwas zu sagen, aber ein Aufbranden von Magie unterbrach mich.
    Das Lächeln des Eichendryaden verschwand. »Brownie-Magie«, sagte er. »Blackwood versucht, die anderen Vampire auszuschließen. Die Brownie gehörte ihm vor mir, und sie hat ihre Erlösung erst letztes Frühjahr gefunden. Seine Macht über ihre Magie ist noch fast komplett.« Er schaute zu Corban. »Die Magie, die er wirkt, wird ihn hungrig zurücklassen.«
    Es gab eine Sache, die ich tun konnte – aber das hieß, mein Wort gegenüber Stefan zu brechen. Doch ich konnte nicht kampflos zulassen, dass Blackwood Corban tötete.
    Ich zog mir die Kleidung aus und verwandelte mich. Die Gitter meines Käfigs standen eng. Aber, hoffte ich, nicht zu eng.
    Kojoten sind schmal. Sehr schmal. Überall, wo ich meinen Kopf durchbekomme, bekomme ich auch den

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