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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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an?«, fragte er. »Es sieht nicht gut aus. Blackwood wird vermisst; Amber ist tot – wahrscheinlich im Garten verscharrt. Ich bin Rechtsanwalt, und wäre ich mein eigener Klient, würde ich mir raten, einen Prozess zu vermeiden, auf schuldig zu plädieren und die deswegen eventuell verkürzte Strafe abzusitzen.«
    Er hatte Angst.
    Endlich ging mir auf, dass wir überlebt hatten. Blackwood und sein großmütterlich freundlicher Geist waren
vernichtet. Oder zumindest hoffte ich, dass sie vernichtet war. Im Keller gab es keinen zweiten Aschehaufen.
    »Hast du den anderen Vampir bemerkt?«, fragte ich.
    Er warf mir einen verständnislosen Blick zu. »Anderer Vampir?«
    »Ist egal«, meinte ich. »Ich nehme an, dass das Sonnenlicht sie getötet hat.«
    In einer Ecke des Wohnzimmers fand ich das Telefon. Ich wählte Adams Handynummer.
    »Hey«, sagte ich. Es klang, als hätte ich die ganze Nacht Zigarren geraucht.
    »Mercy?« Und ich wusste, dass ich in Sicherheit war.
    Ich setzte mich auf den Boden. »Hey«, sagte ich wieder.
    »Chad hat uns gesagt, wo du bist«, erklärte er mir. »Wir sind in ungefähr zwanzig Minuten da.«
    »Chad hat es euch gesagt?« Stefan würde immer noch bewusstlos sein, das hatte ich gewusst. Mir war nur einfach nicht eingefallen, dass Chad ihnen sagen konnte, wo wir waren. Ich Depp. Alles, was er gebraucht hätte, war ein Stück Papier.
    »Chad geht es gut?«, fragte Corban drängend.
    »Prima. Und er führt die Kavallerie hierher.«
    »Es klingt, als würden wir nicht gebraucht«, meinte Adam.
    Ich brauchte ihn.
    »Blackwood ist tot.«
    »Das dachte ich mir schon, nachdem du mich angerufen hast.«
    »Hätte es den Eichendryad nicht gegeben, wäre es vielleicht übel gelaufen«, erzählte ich ihm. »Und ich glaube, der Eichendryad ist tot.«

    »Dann soll er geehrt werden«, sagte Samuels Stimme. »Bei der Vernichtung eines der dunklen Übel zu sterben ist nicht schlimm, Mercy. Chad fragt nach seinem Vater.«
    Ich wischte mir über das Gesicht und sammelte mich. »Sag Chad, es geht ihm gut. Es geht uns beiden gut.« Ich sah den blauen Flecken auf meinen Beinen beim Verblassen zu. »Könntet ihr … könntet ihr für mich an einem Spielzeuggeschäft anhalten und ein gelbes Spielzeugauto kaufen? Und es mitbringen, wenn ihr herkommt?«
    Es folgte ein kurzes Schweigen. »Ein gelbes Spielzeugauto?« , fragte Adam.
    »Richtig.« Dann fiel mir noch etwas anderes ein. »Adam, Corban macht sich Sorgen, dass die Polizei denken könnte, er hätte Amber umgebracht – und vielleicht auch Blackwood, obwohl es da keine Leiche gibt.«
    »Vertrau mir«, antwortete Adam. »Wir werden es für alle in Ordnung bringen.«
    »In Ordnung. Danke dir.« Und dann dachte ich noch ein wenig nach. »Die Vampire werden wollen, dass Chad und Corban verschwinden. Sie wissen zu viel.«
    »Du, Stefan und das Rudel sind die Einzigen, die das wissen. Dem Rudel ist es egal, und Stefan wird sie nicht verraten.«
    »Hey«, sagte ich unbeschwert – und drückte den Hörer an mein Gesicht, bis es fast wehtat. »Ich liebe dich.«
    »Ich komme.«

    Ich ließ Corban im Wohnzimmer sitzen und ging zögernd wieder nach unten. Ich wollte nicht sicher wissen, dass der Eichendryad tot war. Ich wollte nicht Catherine entgegentreten,
sollte sie noch in der Gegend sein … und ich ging davon aus, dass sie mich getötet hätte, wenn sie gekonnt hätte. Aber ich wollte auch nicht nackt sein, wenn Adam kam.
    Der Eichendryad war verschwunden. Ich entschied, dass das ein gutes Zeichen sein musste. Das Feenvolk löste sich – soweit ich wusste – nicht in Staub auf und verwehte mit dem Wind, wenn es starb. Wenn er also nicht hier war, bedeutete das, dass er gegangen war.
    »Danke«, flüsterte ich, weil er nicht mehr hier war, um mich zu hören. Dann zog ich meine Kleidung an und rannte die Treppe hinauf, um zusammen mit Corban auf unsere Rettung zu warten.
    Als Adam kam, hatte er das gelbe Auto dabei, um das ich ihn gebeten hatte. Es war ein Eins-zu-sechzehn-Modell eines VW-Käfer. Er beobachtete mich, als ich es aus der Packung zog, und folgte mir die Treppe nach unten. Ich stellte es auf das Bett in dem kleinen Raum, in dem ich zum ersten Mal aufgewacht war.
    »Es ist für dich«, sagte ich.
    Keine Antwort.
    »Wirst du mir erzählen, worum es da ging?«, fragte Adam, als wir wieder oben waren.
    »Irgendwann«, erklärte ich ihm. »Wenn wir uns am Lagerfeuer Geistergeschichten erzählen und ich dir Angst machen will.«
    Er lächelte und legte

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