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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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erzählt hatte.
    Die Kamera fing wieder Bewegung ein.
    »Stopp«, sagte Tony.
    Zwei Figuren, noch undeutlich, erstarrten am Rand des beleuchteten Bereichs meines Parkplatzes, und die kleinen Zahlen am unteren Rand des Bildschirms verkündeten, dass es 1:08 Uhr war. Es war fast eine halbe Stunde vergangen, seitdem der Knochenmaler zuletzt dagewesen war.
    »Was war das denn?«, fragte er. »Der Kerl an deiner Tür?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. Ich hätte fast gesagt, dass ich genauso wenig Ahnung hatte wie er, aber das stimmte nicht. »Vielleicht hat jemand versucht, einzubrechen, aber hat es nicht geschafft.« Es war unmöglich, aus den Aufnahmen der Kamera etwas abzulesen. »Es ist auch egal, weil er offensichtlich nicht derjenige war, der alles über und über beschmiert hat.«
    Tony starrte mich an. Polizisten waren fast so gut darin wie Werwölfe, Lügen zu fühlen. Er drehte sich plötzlich um und öffnete die Tür, um sie sich anzuschauen. Wie Zee fuhr er die Umrisse der überkreuzten Knochen mit dem Finger nach.
    »Wen hast du noch gegen dich aufgebracht außer der Besseren Zukunft? Das sieht fast aus wie etwas, was die alte Mafia getan hätte – mit Stil, aber so gestaltet, dass es denjenigen, der es bekommt, zu Tode erschreckt.«
    Ich seufzte und zuckte mit den Achseln. »Keiner wollte, dass ich Zee aus der Mordanklage raushole. Es ist allerdings nichts, was einer vom Feenvolk tun würde – zu sichtbar. Und ein Werwolf, der so sauer wäre, würde einfach
angreifen. Ich habe ein paar Leute, die das besser für mich recherchieren können als die Polizei.«
    Tony runzelte die Stirn und gab ein irritiertes Geräusch von sich. »Ist das noch eins von deinen ›Das ist zu gefährlich für euch rein menschliche Polizisten‹-Dingern?«
    Ich rieb mir die Arme, aber ich fror nicht, mir lief es nur kalt den Rücken herunter. Ich gab mich keiner Illusion hin. Marsilia hätte mich einfach umbringen können, doch sie wollte spielen. Aber egal wie verspielt die Katze ist, am Ende ist die Maus genauso tot.
    Und das Ende würde kommen, wann immer sie sich dafür entschied. Die einzige Frage war, wie viele Leute – wie viele meiner Freunde – ihrer Entscheidung nach mit mir untergehen würden.
    Vielleicht verfiel ich ja zu früh in Panik. Vielleicht würde sie sich mit einer Bestrafung begnügen. Stefan gehörte ihr. Es gab keinen Grund für mein Bauchgefühl, dass er nicht der Letzte sein würde, der für meine Sünden büßen musste. Ich kannte Marsilia nicht gut genug, um so eine Vorhersage zu machen.
    »Mercy?«
    »Ich weiß nicht, was die überkreuzten Knochen bedeuten.« Außer schlechte Neuigkeiten. »Zee sagt, dass sie magisch sind, aber wahrscheinlich nicht Feenvolk-Magie.« Zee war geoutet – jeder, den es interessierte, würde wissen, dass er vom Feenvolk war, was der Grund war, warum die Werkstatt jetzt mir gehörte und nicht mehr ihm. Es gab jede Menge Vorurteile gegen das Feenvolk. »Er hat ein paar Kontakte, bei denen er für mich nachfragen will. Ich kenne auch ein paar Leute, die ich fragen kann.« Adam hatte für das Rudel eine Hexe auf der Gehaltsliste,
für Aufräumarbeiten. Sie war gut, aber es würde mich eine Menge Geld kosten, sie anzustellen, wenn Onkel Mike und Stefan nicht wussten, was es war. »Aber keiner von ihnen wird sich auch nur auf hundert Meilen einer polizeilichen Ermittlung nähern. Habt ihr irgendwen im Department, der ein Experte für Magie ist?«
    Tony hielt meinem Blick eine Weile stand, bevor er mit einem Seufzen aufgab. »Zur Hölle, nein. Mercy, du hättest die Gesichter sehen sollen, als sie das Video gesehen haben …« Er hielt inne und warf mir einen schuldbewussten Blick zu. Es ging um das Video, auf dem ich Tim getötet hatte … und das Ganze davor. Er zuckte nervös mit den Achseln und schaute zur Seite. »Es gibt ein paar, die ein bisschen über das Feenvolk oder Werwölfe wissen, aber … wenn irgendwer mehr weiß, dann hält er seinen Mund, aus Angst, seinen Job zu verlieren.«
    Er seufzte und kam zurück ins Büro. »Mach weiter«, sagte er zu Zee. »Lass uns anschauen, wie Tims Cousine die Werkstatt verschönert.«
    Sobald die zwei schattenhaften Figuren den Parkplatz ganz betreten hatten, war Courtney klar zu erkennen. Statt uns den gesamten Prozess anschauen zu lassen, spulte Zee vor, bis die beiden zwei Stunden später mit Taschen voller leerer Spraydosen wieder gingen. Er stoppte den Film, als Courtney nah vor der Kamera und unmöglich zu

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