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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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»Ich habe es nicht für dich getan«, grummelte er. »Ich wollte einfach nur nicht, dass sie länger hierbleibt als nötig.«
    Wir traten beide einen Schritt von der Tür zurück, um uns das Bild anzuschauen, das jetzt fast völlig von einem riesigen, fettgeschriebenen, roten ›Lügner‹ verdeckt war. Die Farbe der überkreuzten Knochen war dicker als die Sprühfarben, also konnte ich die Umrisse durchaus sehen, wenn auch nicht den Großteil der Farbe.
    »Die Vampire haben letzte Nacht Stefan in meinem Wohnzimmer fallen gelassen«, erzählte ich ihm. »Er war in übler Verfassung. Peter … einer von Adams Wölfen denkt, dass, wer auch immer es getan hat, darauf gehofft hat, dass Stefan mich angreift und wir damit beide aus dem Weg wären.
Stefan war nicht in der Verfassung, viel zu reden, aber er hat es geschafft, rüberzubringen, dass Marsilia herausgefunden hat, wer Andre getötet hat.«
    Zee fuhr mit dem Finger die Konturen der Knochen nach und schüttelte den Kopf. »Das könnte Vampirarbeit sein. Aber, Mercy, du hast deine kleine Nase in so viele Dinge gesteckt, die dich nichts angehen; es könnte so gut wie jeder sein. Ich werde mit Onkel Mike reden – aber ich denke mal, deine beste Chance auf Informationen darüber ist Stefan, weil es sich nicht anfühlt wie Magie des Feenvolkes. Wie schlimm ist Stefan verletzt?«
    »Wenn er ein Werwolf wäre, wäre er wahrscheinlich tot. Du glaubst, das ist Magie?« So fühlte es sich auch für mich an, aber ich hoffte wirklich, dass ich Unrecht hatte.
    Zee runzelte die Stirn. »Für einen üblen Blutsauger ist er kein so schlechter Kerl.« Aus Zees Mund ein großes Lob. »Und ja, hier steckt Magie drin, aber nichts, was ich erkenne.«
    »Samuel denkt, dass Stefan in Ordnung kommen wird.«
    Tony bog in seinem unauffälligen Auto um die Ecke, das diskret für den Polizeigebrauch angepasst worden war, mit zusätzlichen Spiegeln, ein paar Extraantennen und einer Lichtleiste im Heckfenster, die durch extra dunkel getönte Scheiben vor neugierigen Blicken geschützt war. Er bremste kurz ab, als er den Schaden sah. Dann hielt er neben uns und öffnete die Tür.
    »Hast du deine Weihnachtsdekoration vorgezogen, Mercy?« Tony konnte sich noch besser anpassen als ich. Heute sah er aus wie ein Polizist mit lateinamerikanischer Abstammung – wie das Aushängeschild für Polizisten mit lateinamerikanischer Abstammung, gut aussehend und gepflegt.
Wenn er den Drogendealer spielte, dann war er in der Rolle glaubwürdiger als echte Dealer. Ich hatte ihn das erste Mal getroffen, als er gerade einen Obdachlosen spielte. Er hatte absolut keine magischen oder übernatürlichen Fähigkeiten, aber der Mann war ein Chamäleon.
    Ich schaute wieder zum Gebäude. Er hatte Recht. Wenn man nicht auf die Worte achtete, dann sah es wirklich ein wenig weihnachtlich aus. Die grüne Farbe hatte eine Tendenz, von oben nach unten kurz, aber ziemlich breit zu sein. Die rote Farbe war fett und eng. Es sah ein wenig aus wie grüne Girlanden mit roten, daran runterhängenden Weihnachtskugeln.
    »Keine wirklich weihnachtlichen Gedanken«, meinte ich zu Tony. »Aber die Farben stimmen. Tatsächlich würde es richtig festlich aussehen, wenn das Weiß nicht so dreckig wäre – wie dieses kleine mexikanische Restaurant in Pasco … das mit der wirklich scharfen Sauce.« Die grellen Farben ließen den eigentlichen Anstrich des Gebäudes dreckig aussehen.
    »Hat dein Freund immer noch das Überwachungsvideo laufen?«
    »Ja, aber ich weiß nicht, wie man es sich anschaut.«
    »Ich schon«, sagte Zee. »Lasst uns mal draufschauen.«
    Ich warf ihm einen Blick zu. Vampire, erinnerst du dich? Wir wollen nicht, dass der nette menschliche Polizist die Vampire sieht.
    Er zeigte eine ausdruckslose Miene, die deutlich sagte: Wenn die Vampire dumm genug waren, sich von den Kameras aufnehmen zu lassen, dann ist das ihr Problem. Ich konnte nicht laut protestieren, aber wenn die Vampire zu offensichtlich waren, dann wäre es Tony, der in Gefahr war.

    Naja, dachte ich, als ich ins Büro vorausging, zumindest sahen Vampire aus wie jeder andere auch. Solange sie nicht ihre Reißzähne in die Kamera hielten – oder ein Auto durch die Gegend warfen –, war es sehr unwahrscheinlich, dass man sie als das erkennen konnte, was sie waren. Und wenn es offensichtlich war … Tony war nicht dämlich. Er wusste eine Menge darüber, wie das Feenvolk und die Werwölfe funktionierten, und ich wusste, dass er bereits vermutete, dass es noch

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