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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gespannter Aufmerksamkeit.
    Stefan zuckte mit den Achseln … und löste die Bewegung nie ganz auf, als wäre es einfach zu viel Mühe. »Überall hin. Aber eine andere Person mitzunehmen hat auch seinen Preis. Ich werde im Anschluss daran für einen Tag völlig nutzlos sein.« Er schaute mich an. »Ich habe die Adresse.« Er würde mitgehört haben, als Charles sie uns anderen gab. »Ich kann heute dorthin springen und einen sicheren Platz finden, an dem ich den Tag verbringen kann.«
    Bran hob eine fragende Augenbraue in meine Richtung.
    »Ich werde Amber morgen früh anrufen«, sagte ich. Es fühlte sich an, als würde ich weglaufen, aber Bran schien der Meinung zu sein, dass es das Richtige war.
    Stefan schenkte mir eine perfekte Verbeugung und verschwand, noch bevor er sich aufgerichtet hatte.
    »Früher hat er verborgen, dass er das kann«, erklärte ich den anderen. Es machte mir Sorgen, dass er nicht mehr damit
hinter dem Berg hielt. Als würde es keine Rolle mehr spielen, was die Leute über ihn wussten.
    Samuel lächelte mich an. »Du hast dich entschieden, nach Spokane zu gehen, weil er etwas zu tun braucht, richtig? Du warst entschlossen, zu bleiben, bis er anfing, pathetisch auszusehen.« Ich warf ihm einen bösen Blick zu und er hob in einer resignierten Geste die Hände. »Ich habe nicht gesagt, dass er keinen Grund hat, pathetisch auszusehen. Du solltest nur nicht vergessen, dass er, egal ob armer Trottel oder nicht, immer noch ein Vampir ist – und dir absolut gewachsen, sollte er beschließen, dass er nicht mehr nett sein will. Du hast ihn eine Menge gekostet, Mercy. Es könnte sein, dass er nicht dein Freund ist.«
    Auf diese Art hatte ich das alles noch gar nicht gesehen. Jetzt tat ich es, ungefähr für eine Zehntelsekunde. »Wäre er wütend auf mich, hätte er mich getötet, als er verhungernd in mein Wohnzimmer fiel. Und außerdem hätte er auch heute Nacht jederzeit hier reinspringen und mich töten können. Du willst, dass ich verschwinde – also versuch jetzt nicht, Ärger zu machen.«
    Samuel runzelte die Stirn. »Ich versuche nicht, Ärger zu machen. Aber du musst daran denken, dass er ein Vampir ist, und Vampire sind keine netten Kerle, egal, wie höflich und galant Stefan auch erscheint. Ich mag ihn auch. Aber du versuchst zu vergessen, was er ist.«
    Ich dachte an die zwei toten Menschen, deren einziges Verbrechen es gewesen war, mich zu sehen, als ich einen Pflock durch Andres Brust schlug. »Ich weiß, was er ist«, beharrte ich starrköpfig.
    »Vampir«, meinte Bran. »Ja, sie sind böse.« Er grinste und das ließ ihn aussehen, als sollte er noch auf die Highschool
gehen. »Aber ich glaube, seine Herrin hat einen Fehler gemacht, als sie beschlossen hat, ihn wegzuwerfen.«
    »Sie hat ihn gebrochen«, verkündete ich. Dann schaute ich Samuel in die Augen und flüsterte: »Passt auf euch auf, du und Adam. Ich werde Stefan damit beschäftigt halten, nach Geistern zu suchen.«
    Wenn ich wirklich nach Geistern suchen wollte, wäre es natürlich dämlich, Stefan mitzubringen. Geister mögen keine Vampire, und sie erscheinen nicht, wenn welche in der Umgebung sind. Samuel wusste das, und er grinste mich mit ernsten Augen an. »Wir kommen schon klar.«
    »Ruf mich an, wenn du mich brauchst«, sagte Bran – und meinte meiner Meinung nach uns beide. »Wenn ich noch drüben vorbeischauen und einen Blick auf Mary Jo werfen will, dann sollte ich jetzt gehen.« Er küsste mich auf die Stirn, dann tat er dasselbe bei Samuel (der sich dafür vorbeugen musste). Ich wusste nicht, ob er tatsächlich eine Ahnung hatte, wer Mary Jo war, oder ob es nur so wirkte. Aber ich hatte noch nie erlebt, dass er einen Wolf traf und seinen Namen nicht wusste.
    Wo ich gerade daran dachte … »Hey, Bran?«
    Halb auf dem Weg zur Tür drehte er sich um.
    »Was ist mit dem Mädchen, das wir dir geschickt haben? Das Mädchen, das so jung verwandelt wurde und noch keine Kontrolle hatte. Ist sie in Ordnung?«
    Er lächelte und wirkte auf einmal um einiges weniger müde. »Kara? Ihr ging es beim letzten Vollmond sehr gut. Noch ein paar Monate, und sie hat volle Kontrolle.« Er winkte uns beiläufig über die Schulter zu und trat hinaus in die Dunkelheit.

    »Ruh dich auch mal aus«, rief ich ihm hinterher. Er schloss die Tür hinter sich, ohne zu antworten.
    Wir lauschten einfach nur, als Bran davonfuhr – in einem ohne Frage gemieteten Mustang. Als er weg war, meinte Samuel: »Du hast noch ein paar Stunden. Warum

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