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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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aufzupassen. Es machte Sinn, dass er irgendwo in der Nähe war. Und beobachtete.
    Ich wartete allerdings eine halbe Stunde, und kein Stefan tauchte auf. Schließlich ging ich wieder nach drinnen und fand Amber vor dem Fernseher.
    »Ich gehe ins Bett«, erklärte ich ihr.
    Mir fiel auf, dass ihr Hals der Welt ohne den leisesten Kratzer präsentiert wurde – aber es gibt noch andere Stellen, an denen ein Vampir beißen kann. Um meinen eigenen Hals lag ein Halstuch, eines von mehreren, die ich am Nachmittag auf einer Einkaufstour mit Chad in einem Laden einer Wohlfahrtsorganisation gekauft hatte. Das einzig Lammähnliche, was ich gefunden hatte, war eine Haarspange mit einem Cartoon-Schaf darauf. Nicht gerade etwas, womit man den Schutz des Gottessohnes auf sich herabrief.

    »Du siehst müde aus«, sagte sie mit einem weiten Gähnen. »Ich jedenfalls bin total erschöpft.« Sie stellte den Fernseher stumm und wandte sich zu mir um. »Corban hat mir von letzter Nacht erzählt. Selbst wenn du nichts anderes tun kannst – mir bedeutet es eine Menge, dass du ihn davon überzeugt hast, dass Chad nicht nur Dinge erfindet und sich aufspielt.«
    Ich rieb den Vampirbiss, sicher verborgen unter roter Seide. Amber hatte ein viel größeres Problem als einen Geist, aber ich hatte auch dabei keine Ahnung, wie ich ihr helfen sollte.
    »Gut«, antwortete ich. »Ich sehe dich morgen früh.«
    Sobald ich in meinem Zimmer war, konnte ich mich nicht dazu zwingen, einzuschlafen. Ich fragte mich, ob Corban wusste, was sein Klient war, und ob er wusste, dass der Vampir sich von seiner Frau nährte, oder ob er betrogen wurde wie Amber auch. Ich dachte darüber nach, wie seltsam es war, dass Corban, der nicht an Geister glaubte, Amber vorschlagen sollte, mich zu bitten, zu kommen und ihnen mit ihrem Geist zu helfen. Aber wenn der Vampir beschlossen hatte, mich hierher zu holen … Ich hatte allerdings keine Ahnung, warum. Außer es gab eine geheime Verschwörung, einen Weg, wie Marsilia mich loswerden und mich für meine Sünden bestrafen konnte, ohne sich Sorgen um die Wölfe machen zu müssen. Aber ich glaubte einfach nicht, dass Marsilia scharf darauf wäre, einem anderen Vampir einen Gefallen zu schulden – und außerdem war ein Vampir, der so territorial war, dass er überhaupt keine anderen Vampire duldete, ein schlechter Kandidat für eine kooperative Problemlösung.
    Wo ich gerade bei Blackwood war … er hatte Amber
tagsüber zu sich gerufen. Ich hatte noch nie von einem Vampir gehört, der tagsüber lebendig war, obwohl meine Erfahrung zugegebenermaßen begrenzt war. Ich fragte mich, wo Stefan war.
    »Stefan?«, sagte ich leise. »Komm raus, komm raus, wo auch immer du bist.« Vielleicht konnte er nicht reinkommen, weil er nicht eingeladen worden war. »Stefan? Komm rein.« Aber er antwortete immer noch nicht.
    Mein Telefon klingelte und ich konnte nicht anders, ich hatte Schmetterlinge im Magen, als ich dranging.
    »Hey, Adam«, sagte ich.
    »Ich dachte, du würdest wissen wollen, dass Warren und Darryl es lebend aus der Vampirhöhle geschafft haben.«
    Ich sog zischend die Luft ein. »Du hast nicht wirklich zugestimmt, dass das Treffen auf Marsilias Revier stattfand, oder?«
    Er lachte. »Nein, es klang nur besser, als zu sagen, dass sie lebend wieder aus Denny’s rausgekommen sind. Das mag nicht romantisch sein, aber sie haben die ganze Nacht offen und es steht in der Mitte eines gut beleuchteten Parkplatzes ohne dunkle Ecken, in denen versteckte Gruppen einen Hinterhalt arrangieren können.«
    »Haben sie irgendetwas erreicht?«
    »Nicht wirklich.« Er klang nicht besorgt. »Verhandlungen brauchen ihre Zeit. In dieser Runde ging es überwiegend um Posen und Drohungen. Aber Warren hat gesagt, er habe das Gefühl, dass Marsilia hinter mehr her ist als nur deinem hübschen Fell – zumindest scheint Wulfe ein paar Andeutungen gemacht zu haben. Marsilia weiß, dass ich ihr bei dir keinen Zentimeter entgegenkommen werde,
aber vielleicht ist sie bereit, über etwas anderes zu verhandeln. Wie läuft’s bei dir?«
    »Der Wanderstab ist mir hierhergefolgt«, erzählte ich ihm, weil ich wusste, dass ihn das wieder zum Lachen bringen würde.
    Ich hatte Recht. Und die raue Liebkosung seiner Belustigung ließ mir die Knochen im Körper schmelzen. »Kauf einfach keine Schafe, während du unterwegs bist, dann bist du in Sicherheit.«
    Der Wanderstab, der mir nach Hause und in diesem Fall nach Spokane gefolgt war, hatte ursprünglich die

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