Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
Adam Tims Körper zerreißt, also weiß er auch, dass unser Verhältnis nicht beiläufig ist. Vielleicht sieht Corban, wie er den Artikel liest, und erwähnt, dass seine Frau mich einmal kannte, und der Vampir sieht eine Möglichkeit, die Tri-Cities-Werwölfe dazu zu bringen, mit ihm darin zu kooperieren, sich gegen Marsilia zu wenden. Vielleicht weiß er nicht, dass er mich nicht dazu verwenden kann, das Rudel zu kontrollieren. Vielleicht hätte er mich als Geisel eingesetzt. Und der Geist ist nur ein Zufall. Einfach ein bequemer Grund für Amber, mich einzuladen.«
»Marsilia hat gerade ihre zwei wichtigsten Handlanger verloren«, meinte Samuel. »Andre und Stefan. Sie ist jetzt verletzlich.«
»Sie hat noch drei andere mächtige Vampire. Aber Bernard und Estelle scheinen zurzeit nicht glücklich mit Marsilia zu sein.« Ich hatte ihnen von der Konfrontation letzte Nacht erzählt. »Ich nehme an, es gibt noch Wulfe, aber er ist …« Ich zuckte die Achseln. »Ich würde mich nicht auf Wulfes Loyalität verlassen wollen – er ist nicht der Typ.«
»Vampire sind Raubtiere«, sagte Adam. »Wie wir. Wenn Blackwood Schwäche wittert, dann halte ich es für logisch, dass er mehr Territorium gewinnen will.«
»Gefällt mir«, meinte Samuel. »Blackwood ist kein Teamspieler. Das passt. Das heißt nicht, dass es richtig ist, aber es passt.«
Adam dehnte seinen Hals und ich hörte, wie ein Wirbel knackte. Er warf mir ein kurzes Lächeln zu. »Heute Abend rufe ich Marsilia an und erzähle ihr, worüber wir gerade gesprochen haben. Es ist nicht in Stein gemeißelt, aber es scheint glaubhaft. Ich wette, das wird Marsilia kooperativer stimmen.« Er schaute zu Samuel. »Wenn du zu Hause bist, dann gehe ich besser in die Arbeit. Ich werde auch Jesse rüberschicken, wenn die Schule vorbei ist – wenn es dir nichts ausmacht. Aurielle ist gebucht, Honey muss arbeiten und Mary Jo ist … nicht auf der Höhe.«
Nachdem Adam gegangen war, ging Samuel ins Bett. Wenn irgendwas passieren sollte, wäre er schnell genug wach – aber trotzdem verriet es mir, dass zumindest Samuel nicht glaubte, dass es tagsüber zu einem Angriff kommen würde.
Keiner von beiden hatte auch nur mit einer Silbe den Saft erwähnt, den ich über sie geschüttet hatte.
Ein paar Stunden später fuhr ein Auto vor und Jesse stieg aus. Sie winkte dem abfahrenden Auto zu, dann sprang sie auf mich zu in einer Welle von Optimismus, schwarz-blau gestreiften Haaren und …
Ich legte mir eine Hand über die Nase. »Was ist das für ein Parfüm?«
Sie lachte. »Sorry, ich gehe gleich und wasche mich. Natalie hatte eine neue Flasche und hat darauf bestanden, jeden damit einzusprühen.«
Ich wedelte mit der Hand, die nicht meine Nase abdeckte, in Richtung Schlafzimmer. »Geh in mein Bad. Samuel versucht neben dem großen Badezimmer zu schlafen.« Und als sie einfach nur stehen blieb: »Beeil dich, um Himmels willen. Dieses Zeug ist widerlich.«
Sie schnüffelte an ihrem Arm. »Nicht für meine Nase. Es riecht nach Rosen.«
»Es gibt keine Rosen«, erklärte ich ihr, »die nach Formaldehyd stinken.«
Sie grinste mich an, dann sprang sie zum Bad davon, um sich zu waschen.
»Also«, meinte sie, als sie zurückkam, »nachdem wir beide unter Hausarrest stehen, bis die Vampire sich beruhigen, und ich heute eine erstklassige Schülerin war und meine Hausaufgaben schon in der Schule erledigt habe – wie wär es, wenn du und ich Brownies backen?«
Wir buken Brownies, und sie half mir dabei, bei meinem Van einen Ölwechsel zu machen. Es begann schon zu dämmern
und wir schlossen gerade den Druckluftkompressor an meine winzige unterirdisch verlegte Bewässerungsanlage an, um für den Winter die Rohre leerzumachen, als Samuel knurrig, mit verschlafenen Augen und einem Brownie in der Hand in der Tür erschien.
Er grummelte etwas über schwätzende Mädchen, die zu viel Lärm machten. Ich schaute zum sich verdunkelnden Himmel auf und dachte, dass die späte Stunde vielleicht mehr mit seinem Erwachen zu tun hatte als das Röhren meines Kompressors.
Sein Knurren brachte Jesse zum Lachen. Er tat so, als wäre er beleidigt, und wandte sich an mich: »Bist du fertig?«
Er konnte sehen, dass ich Kabel und Schlauch aufrollte, also rollte ich noch meine Augen in seine Richtung.
»Respektlosigkeit«, meinte er zu Jesse und schüttelte traurig den Kopf. »Das ist alles, was mir entgegengebracht wird. Vielleicht wird sie anfangen, mich mit dem Respekt zu behandeln, den ich
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