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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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starke Vampire für längere Zeit zusammenarbeiten können. Aber du könntest es. Ich würde dir so treu dienen, wie du es all die Jahre getan hast. Wir brauchen dich, wenn wir überleben wollen.« Er begann wieder damit, auf und ab zu wandern. »Marsilia wird uns alle umbringen. Das weißt du. Sie ist verrückt – nur eine Verrückte würde Wulfe vertrauen. Sie wird dafür
sorgen, dass die Menschen uns wieder jagen, nicht nur diese Siedhe, sondern unsere gesamte Art. Und wir werden nicht überleben. Bitte, Stefan.«
    Stefan ließ sich auf ein Knie niedersinken und legte einen Arm um meine Schultern. Er beugte den Kopf und flüsterte: »Es tut mir so leid.« Dann stand er wieder auf. »Ich bin ein alter Soldat«, erklärte er Bernard. »Ich diene nur einer, auch wenn sie mich aufgegeben hat.« Er streckte die Hand aus, und diesmal fühlte ich, wie er etwas aus mir zog, als das Schwert in seiner Hand erschien. »Willst du mich hier testen?«, fragte er.
    Bernard gab ein frustriertes Geräusch von sich, dann warf er in einer theatralischen Geste die Hände in die Luft. »Nein. Nein. Bitte, Stefan. Bleib nur neutral, wenn der Kampf beginnt.«
    Und er drehte sich um und lief. Es war nicht dasselbe wie die Art, wie Stefan verschwinden konnte, aber ich hätte mich schwer anstrengen müssen, um mit ihm Schritt zu halten – und ich bin schnell. Er war schnell genug, dass er wahrscheinlich nicht mehr hörte, wie Stefan sagte: »Nein.«
    Er stand neben mir und beobachtete Bernard, bis der Vampir außer Sicht war. Und dann wartete er noch ein wenig länger. Ich beobachtete, wie die Frau sich aus den Bäumen löste, und fand noch einen anderen, als er seine Deckung verließ. Diesen grüßte Stefan mit einer Geste und bekam einen Salut zurück.
    »Es wird ein Blutbad«, sagte er zu mir. »Und er hat Recht. Ich könnte es aufhalten. Aber ich werde es nicht tun.«
    Ich fragte mich plötzlich, warum Marsilia ihn am Leben gelassen hatte. Wenn er wusste, wo sie schlief, was sonst niemand wusste, wenn er sich vor ihr erhob und auftauchen
konnte, wo auch immer er wollte, dann war er eine Gefahr für sie. Sie wusste das sicherlich, wenn sogar Bernard es wusste.
    Stefan setzte sich auf einen Steinbrocken und verschränkte die Hände über den Knien. »Ich wollte zu dir kommen, als es dunkel wurde«, sagte er. »Es gibt Dinge, die ich dir über diese Verbindung zwischen uns erklären muss …« Er warf mir ein Lächeln zu, das nur ein Schatten dessen war, was er sonst zeigte. »Nichts Schlimmes.«
    Er schaute über das Wasser. »Aber ich dachte, ich sollte vorher ein wenig vor meiner Tür kehren. Die Zeitungen haben Stapel gebildet, jetzt, wo niemand dort wohnt.« Ich hatte das bange Gefühl, dass ich wusste, worauf das hinauslief. »Ich dachte, ich sollte den Verlag anrufen und die Zeitung abbestellen – und dann habe ich sie gelesen. Über den Mann, den du getötet hast. Also bin ich zu Zee gegangen und habe mir die ganze Geschichte geholt.«
    Er schaute mich an. »Es tut mir leid«, sagte er.
    Ich stand bedächtig auf und schüttelte mich, als wäre mein Fell nass.
    Er lächelte wieder, nur ein kurzes Zucken der Lippen. »Ich bin froh, dass du ihn getötet hast. Ich wünschte nur, ich wäre da gewesen, um es zu sehen.«
    Ich dachte daran, wo er gewesen war, gefoltert von Marsilia, und wünschte mir, ich könnte dabei zusehen, wie er sie umbrachte.
    Ich seufzte, ging zu ihm und legte ihm mein Kinn aufs Knie. Wir beobachteten gemeinsam, wie das Wasser im silbernen Mondlicht an uns vorbeifloss. In der Nähe gab es Häuser, aber wo wir waren, gab es nur uns und den Fluss.

9
    S chließlich verließ ich Stefan. Ich musste früh aufstehen, um mich wieder an die Arbeit zu machen, und es wäre schön, auch ein wenig Schlaf zu bekommen. Als ich einen letzten, besorgten Blick über die Schulter zurückwarf, war er verschwunden. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht zurückgegangen war in sein Haus – das schien mir nicht der beste Ort für ihn zu sein, um abzuhängen –, aber er würde tun, was ihm gefiel. In diesem Punkt war er wie ich.
    Zu Hause waren die Lichter an, und sobald ich sie sah, verdoppelte ich meine Geschwindigkeit. Ich tauchte durch die Hundeklappe und fand im Wohnzimmer Warren, der durch den Raum tigerte. Medea saß auf der Rückenlehne der Couch und beobachtete ihn mit einem verärgerten Gesichtsausdruck.
    »Mercy«, sagte Warren erleichtert. »Verwandle dich; zieh dir was an. Wir gehen zu einem Kriegsrat mit den Vampiren,

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