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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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erwischt hatte, wäre ich tot.«
    Samuels Reaktion war nicht, was ich erwartet hatte. Er senkte den Kopf und knurrte Warren an: »Ich bin nicht für dich verantwortlich.«
    »Doch, bist du«, sagte Adam und schlug die Augen auf.
    »Geht dir das gegen den Strich?«, fragte Warren sanft. Er zuckte mit den Schultern. »Leute sterben. Ich weiß das; du weißt das. Selbst Wölfe wie wir sterben. Wenn du in der Gegend bist, sterben weniger Leute. Das sind Fakten. Dass du sie nicht hören willst, ändert nichts daran.«
    Samuel stiefelte von uns allen weg. Es gab allerdings nicht viel Platz hier, und so blieb er mit gesenktem Kopf vor der Wand stehen. »Ich hatte gehofft, es könnte einfacher werden, Mercy. Aber ich hatte vergessen - einfach ist nicht dein Ding.« Er drehte sich um und schaute mir direkt in die Augen. Als er wieder sprach, war es in diesem zärtlichen, herablassenden Tonfall, von dem ich dachte, dass ich ihn längst davon kuriert hätte. »Du kannst mich nicht retten, Mercy. Nicht, wenn ich nicht gerettet werden will.«
    »Samuel«, sagte Adam mit fordernder Stimme, viel energischer, als sein Zustand es eigentlich erlaubte. Er hob sich auf die Ellbogen und starrte den anderen Wolf an. Samuel erwiderte Adams Blick... Und dann sah ich für einen Moment Entsetzen über sein Gesicht huschen, bevor er anfing, sich in einen Wolf zu verwandeln. Es war ein schmutziger Trick, etwas, das Alphas - starke Alphas -können. Sie können anderen Wölfen die Verwandlung auf zwingen. Ich vermute, dass es niemals funktioniert hätte, wenn Adam Samuel nicht überrascht hätte. Adam hielt Samuels Blick, während wir mit angehaltenem Atem warteten. Fünfzehn Minuten sind eine lange Zeit, um still zustehen. Und am Ende war Samuel verschwunden und der weißäugige Wolf war statt seiner da.
    Der Wolf lächelte Adam an.
    »Ich kann dich vielleicht nicht retten, alter Junge«, sagte Adam, legte sich wieder hin und schloss die Augen. »Aber ich kann uns die Zeit verschaffen, die wir brauchen, um dich so hart in den Arsch zu treten, dass du aufhörst, über morgen und morgen und dann wieder morgen‹ nachzudenken und stattdessen darüber nachdenkst, warum dir dein Arsch so wehtut.«
    »Manchmal«, sagte Warren, »ist es wirklich leicht zu erkennen, dass du mal beim Militär warst, Boss.«
    »Arschtreten ist ein integraler Bestandteil der Armee, sowohl passiv als auch aktiv«, stimmte Adam zu, ohne die Augen zu öffnen.
    Mary Jo starrte immer noch Sam an. »Sein Wolf hat die Kontrolle«, sagte sie tief entsetzt.
    »Schon seit ein paar Tagen«, stimmte Adam zu. »Bis jetzt keine Leichen.« Er wusste nichts von dem Feenwesen im Buchladen... Aber ich war mir nicht sicher, ob das zählte. Das war Notwehr gewesen, kein unkontrollierter Amoklauf, auch wenn Sam mich hinterher fast als Dessert gefressen hätte.
    Sam suchte nachdenklich meinen Blick und mir ging auf, dass er... anders wirkte, ausdrucksstärker als in Phins Buchladen - genauso, wie ich Samuels Wolf kannte. Ich hatte vorher gedacht, er würde aggressiver, aber jetzt sah ich, dass er auch... weniger Samuel gewesen war, selbst weniger Sam. Unsere kleine Katastrophe hatte uns vielleicht noch etwas Zeit erkauft.
    »Ich nehme an, dass der Marrok nichts von Samuel weiß?« Warren brach das Schweigen und klang dabei ganz nach Cowboy, sehr lässig - was gewöhnlich bedeutete, dass er alles war, nur das nicht.
    »Irgendwie schon«, sagte ich. »Ich habe ihm gesagt, dass er es so genau noch nicht wissen will, und er hat mir geglaubt. Aber nur unter der Bedingung, dass ich mit Charles rede. Und Charles' zufolge lautet die gute Nachricht, dass Samuels Wolf sofort angefangen hätte, Chaos zu verbreiten, wenn er ein wenig unabhängiger wäre. Die schlechte Nachricht ist, dass auch sein Wolf langsam verblassen wird, wenn wir Samuel nicht bald aus seinem Loch holen.« Und es hatte schon angefangen. »Und dann haben wir trotzdem einen toten Samuel, und dazu noch jede Menge Leichen.«
    »Quasi eine Wikinger-Bestattung«, kommentierte Warren. Mary Jo warf ihm einen scharfen Blick zu, den er zurückgab. »Ich kann lesen, solange es auch viele gute Bilder gibt«, sagte er und sprach noch langsamer als normalerweise und mit einer Grammatik, die viel mehr einem texanischen Cowboy entsprach.
    »Das ist mein Spruch«, erklärte ich Warren. »Und ich nehme dir wirklich übel, dass du ihn geklaut hast.«
    Ben lachte. Aber dann fragte er: »Inwiefern ist verblassen anders als einfach nur der Wolf, der die

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