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Merlin und der Zauberspiegel

Merlin und der Zauberspiegel

Titel: Merlin und der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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zum ersten Mal, dass die
     Geräusche des Moors wiedergekommen waren. Dort drüben ein sonderbares Plärren. Und da ein tiefes Plätschern. Eine Folge leiser,
     stöhnender Schreie hallte über den Sumpf. Ich wusste, bald würden andere Laute dazukommen. Und andere Dinge.
    »Los«, sagte ich. »Wir müssen vor Einbruch der Nacht einen Zufluchtsort finden.« Ich nickte Ector zu. »Und mit
wir
meine ich auch dich. Kommst du mit?«
    Nachdenklich rieb er sich das Kinn. »Eine Zeit lang.«
    Hallia fuhr mit dem Handrücken leicht über meine Brust. »Und meinst du mit
wir
auch noch mich?«
    »Natürlich – das heißt, wenn du willst.«
    Sie blinzelte. »Ich will.«
    »Dann lasst uns gehen.« Ich deutete auf die buschige Anhöhe, die sich jetzt nur als dunkler Buckel von einem fast ebenso dunklen
     Hintergrund abhob. »Hoffen wir, dass diese Büsche dicht genug sind, um uns zu verbergen.«
    Ich ging los, dicht gefolgt von den anderen. Indem ich mein zweites Gesicht so weit wie möglich ausdehnte, führte ich sie
     durch das Sumpfgras zu einem schmalen Torfdamm, der sich durch den dichter werdenden Nebel wand. Einmal kamen wir an einem
     Haufen loser, zerklüfteter Steine vorbei, durch dessen Spalten uns ein Paar gelbe Schlitzaugen beobachtete. Vorsichtig schlichen
     wir vorbei. Im Gegensatz zu dem weicheren Morast ringsum saugte der Torf zwar nicht an jedem unserer Schritte, doch es war
     immer noch so nass, dass sich kleine Wasserpfützen in unseren Fußspuren sammelten. Einmal, als ich auf die anderen wartete,
     sah ich, wie die Kette wässriger Spuren hinter uns allmählich verschwand. Im nächsten Moment war sie mit dem Gelände verschmolzen,
     wie eine Nebelspirale mit einer anderen verschmilzt.
    Am Rande des Torfwalls bemerkte ich eine gewundene Ranke mit zusammengerollten Blättern. An ihrem Fuß lag, fast im Schlamm
     verborgen, eine beinahe quadratische Frucht, rötlich violett gefärbt, die mir recht vertraut vorkam. Plötzlich erinnerte ich
     mich daran, wie ich eine ganz ähnliche gesehen und gegessen hatte. Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Wie köstlich sie
     geschmeckt hatte! Trotzdem zögerte ich. Und wenn es nicht wirklich die gleiche war? Schließlich siegte mein knurrenderMagen, ich pflückte sie und legte sie in meinen Beutel.
    Während wir näher kamen, wurde die Anhöhe deutlicher. Ich erkannte, dass die vermeintlichen Büsche, die sie bedeckten, in
     Wirklichkeit niedrige Bäume mit dichtem Geäst waren. Wo ihre Stämme durch die vielen Zweige überhaupt sichtbar waren, wirkten
     sie kräftig wie Riesenzehen; ihre Rinde war so tief gefurcht wie meine Lederstiefel. Was aus der Ferne wie rote Beeren ausgesehen
     hatte, erkannte ich jetzt als die rote Unterseite der Blätter.
    Am Ende des gewundenen Torfdamms kamen wir an den Rand eines großen, schleimigen Tümpels. Sogar in den zunehmenden Schatten
     sah ich, dass er unheilvoll sprudelte und wogte. Der kürzeste Weg zur Anhöhe führte zweifellos direkt über die dunkelgrüne
     Fläche, aber ihr Aussehen – und ihr Geruch – gefielen mir nicht besonders. Dennoch, es wurde rasch dunkel und der direkte
     Weg könnte kostbare Zeit sparen.
    Neugierig prüfte ich mit meinem Stock die Tiefe des Tümpels. Er schien seicht genug zu sein. Zwar drang mir die Flüssigkeit
     in die Stiefel, aber der Boden war fest, offenbar glatt, doch passierbar. Ich wechselte einen Blick mit meinen Gefährten und
     machte noch einen Schritt.
    Worauf ich getreten war, bewegte sich und rutschte in die Binsen am Tümpelrand. Ich sprang zurück, verlor aber den Halt. Mit
     einem Platsch landete ich seitlich im schlammigen Wasser. Dann spürte ich zu meinem Entsetzen, wie sich etwas um mein Bein
     wickelte. Es wurde hart wie ein angespannter Arm, zog mich weiter in den Tümpel und zerrte mich in die Tiefe.
    »Etwas hat mich gepackt!«
    Hallia und Ector sprangen mir zu Hilfe. Sie packten mich an den Armen und zogen kräftig. Was auch immer mich festhielt, zog
     zurück. Ectors Stiefel rutschten auf dem Torf aus, er fiel auf die Knie. Immer noch zog er. Hallias Zopf peitschte Schultern
     und Rücken, während sie hierhin und dahin zerrte.
    Endlich kam ich frei. Wir taumelten zurück und fielen übereinander auf den glitschigen Boden. Eine Zeit lang lagen wir nur
     keuchend da, während dicke Nebel über uns wogten. Schließlich schüttelte ich mir den Schlamm aus den Haaren und setzte mich
     auf. Als ich den glitschigen schwarzen Modder auf meinem Bein bemerkte, kratzte ich so

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