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Merlin und die Feuerproben

Merlin und die Feuerproben

Titel: Merlin und die Feuerproben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Beweis, dass der Mörder
     kein Zwerg sein, sondern ein Mensch.Ein Mensch mit vergiftetem Herzen! Es sein keine leichte Aufgabe, Valdearg dazu zu bringen, selbst so genau hinzuschauen,
     dass er den Beweis sieht, weil er schon zornig wird, wenn er hoch über die Reste fliegt. Unkontrollierbar zornig.« Rachsüchtig
     stach sie in die Luft. »Trotzdem bestand ich darauf – und hatte endlich Erfolg. Als Valdearg erkannte, dass der Mörder ein
     Mensch sein, entschied er, dass nur sein alter Feind Tuatha – oder dessen Nachkomme, falls Tuatha nicht mehr am Leben sein
     – etwas so Schreckliches tun könnte.«
    Mein Gesicht brannte. »Wie kam er auf diese Idee?«
    »Das sein einfach.« Mit schmalen Lippen sagte sie böse: »Es sein wahr.«
    »Aber das stimmt nicht!« Ich wollte aufstehen, doch sie schlug mit der Klinge nach mir, bis ich mich wieder setzte.
    »Und so schloss ich, Urnalda, einen Pakt mit Feuerflügel. In der Tat! Wir kamen überein, dass er mein Volk in Frieden lässt,
     wenn ich dich ihm ausliefere. Frieden für immer. Aber Drachen haben keine Geduld. Er weigerte sich sehr lange zu warten.«
    Sie stach in die aschenbedeckte Erde. »Wir kamen überein uns heute Nacht zu treffen. Wenn ich dich noch nicht gefangen hätte,
     wollte er mir nur noch eine Woche Zeit geben – sieben Tage, nicht mehr. Wenn ich dich ihm am Abend des siebten Tags nicht
     übergeben könnte – dann schwor er mein Volk restlos auszulöschen. Und jeden anderen, der seinen Weg kreuzt, bis er dich gefunden
     hat.«
    »Aber ich habe seine Jungen nicht getötet! Wie denn auch? Seit Monaten habe ich nichts anderes getan als an meinem Instrument
     gearbeitet.«
    »Bah! Du hättest dich leicht davonstehlen können, ohne dass es jemand merkt!«
    »Es ist nicht wahr.«
    Sie schaute mich skeptisch an, ihre Augen glühten wie der Atem eines Drachen. »In vieler Hinsicht sein es eine kühne und vorausschauende
     Tat. Dieses Land von Drachen zu befreien! Ihre verabscheuungswürdige Gattung ganz und gar zu vernichten!« Sie bohrte das Schwert
     neben mir in den Boden. »Doch du hättest wissen müssen, dass es den Zwergen schadet. Urnaldas Volk.«
    »Ich habe es nicht getan, ich sag es dir doch!«
    Sie hob die Waffe und schwang sie über meinen Kopf, wobei sie mich nur knapp verfehlte. »Das Töten liegt dir im Blut! Leugnest
     du es? Du genießt das Gefühl der Macht, der Stärke. Du weißt, das sein die Wahrheit, Merlin! Schau, was Tuathas einziger Sohn
     – dein Vater Stangmar – den Zwergen und dem übrigen Fincayra angetan hat! Er hat unser Land vergiftet. Er hat unsere Kinder
     ermordet. Wie kannst du mir sagen, dass du, sein eigener Sohn, anders sein?«
    »Aber ich bin anders!« Ich stemmte mich in die Hocke. Mein zweites Gesicht war jetzt nicht mehr gestört, ich richtete es auf
     Urnaldas blitzende Augen. »Ich bin es, der Stangmar schließlich besiegt hat! Hast du nichts davon gehört? Frag Dagda selbst,
     wenn du mir nicht glaubst.«
    Die Magierin knurrte. »Das bedeutet nichts. Nur dass du noch unbarmherziger sein als dein Vater.« Sie prüfte mit dem Fingernagel
     die Schneide meines Schwerts. »Antworte mir ehrlich. Leugnest du, dass du froh sein würdest, wenn Fincayra für immer die Drachen
     los wäre?«
    »N-nein«, gab ich zu. »Das kann ich nicht leugnen Aber   …«
    »Wie kann ich dir dann glauben, dass du nicht der Mörder sein?« Sie zielte mit dem Schwert auf meinen Hals und hielt die Spitze
     nur einen Fingerbreit entfernt. Ihre Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. »Aber jetzt musst du verstehen, worum
     es geht. Ob du es wirklich getan hast oder nicht, sein unwichtig. Ja, belanglos.«
    »Belanglos?« Ich schlug mit der Faust auf den verkohlten Boden, so dass eine Aschenwolke aufstieg. »Du redest über mein Leben.«
    »Und das Leben meines Volkes, das viel wichtiger sein.« Sie nickte und ließ die Muscheln an ihren Ohren klappern. »Was zählt,
     sein, dass der Drache
glaubt,
du sein der Mensch, der seine Jungen tötete. Ob du wirklich er sein oder nicht – das sein bedeutungslos. Alles, was er braucht,
     sein ein paar Bissen Menschenfleisch, um seinen Rachedurst zu befriedigen.« Sie beugte sich näher und drückte ihre knollige
     Nase an meine. »Du sein der Mensch.«
    Verzweifelt kroch ich auf meinen Stock zu. Doch Urnalda reagierte zu schnell. Sie winkte in seine Richtung und brachte ihn
     dazu, sich vom Boden zu heben und durch die rauchige Luft zu wirbeln. Die beiden Zwerge schauten atemlos

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