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Merlin und die Feuerproben

Merlin und die Feuerproben

Titel: Merlin und die Feuerproben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Pakt mit ihm geschlossen habe, mein junger Freund. Oh ja! Ein
     Drache sein ein höchst intelligentes Geschöpf, er weiß, was er wirklich will. Und in diesem Fall, so leid es mir tut, will
     der Drache wirklich   … dich.«

XI
DER PAKT
    B evor ich mich noch rühren konnte, winkte Urnalda mit der Hand. Ein scharlachroter Blitz versengte mein Bewusstsein. Ich flog
     von dem Anprall zurück und landete mit einem dumpfen Schlag auf der verkohlten Erde. Einen Moment war mir, als wäre mein Herz
     herausgerissen und meine Lungen völlig zerquetscht worden. Dieser Schmerz in meiner Brust! Der beschattete Himmel, mit Scharlachrot
     getönt, drehte sich über mir.
    Vorsichtig atmete ich die rauchige Luft ein. Meine Kehle brannte. Ich zwang mich aufzusitzen. Da – das wirbelnde Gesicht der
     Zauberin, das zuversichtlich grinste. So schwindlig   … Nicht weit von mir lag mein Schwert ohne Scheide auf dem Boden. Viel weiter entfernt mein Stock. Ich konnte kaum die Umrisse
     auseinander halten; alles verschwamm ineinander. Hatte ich mich nicht schon einmal so gefühlt? Vor kurzem? Ich erinnerte mich
     unklar   … aber wann? Es fiel mir nicht ein.
    Mein Schwert,
sagte ich mir.
Wenn ich es in die Hand bekomme, kann ich mich beschützen.
    Ich streckte eine zitternde Hand aus und versuchte mit aller Kraft dem Schwindel Einhalt zu gebieten, meine Gedanken zu konzentrieren.
Komm zu mir, Schwert. Spring zu mir.
    Nichts geschah.
    Obwohl ich Urnalda im Hintergrund kichern hörte, ließich meine Gedanken nicht von dem Schwert ablenken.
Spring zu mir, sage ich. Spring!
    Immer noch nichts.
    Wieder versuchte ich es. Ich nahm alle Kraft zusammen und lenkte sie in das Schwert.
Spring!
    Immer noch nichts.
    »Tut mir leid, Merlin, aber ich habe dich ein bisschen erleichtert.« Mit breitem Grinsen trat die Zauberin über das Schwert
     und hob es auf. »Ich habe etwas genommen, das einmal dein gewesen sein.«
    »Mein Schwert.« Ich versuchte aufzustehen, fiel aber entkräftet zurück. »Gib es mir zurück!«
    Urnaldas Augen flammten auf. »Nein, es sein nicht dein Schwert, das ich meine.« Sie beugte sich zu mir und flüsterte erbarmungslos:
     »Ich habe nicht dein Schwert genommen, sondern deine Kräfte.«
    Plötzlich fiel mir ein, wann ich mich so gefühlt hatte. Beim Kampf mit dem Kreelix! Mein Magen verkrampfte sich zu Knoten,
     meine Gedanken drehten sich im Kreis. Nach Atem ringend zwang ich mich aufzustehen. Obwohl ich so unsicher auf den Beinen
     war wie ein neugeborenes Füllen, trat ich ihr gegenüber.
    »Urnalda. Das kannst du nicht machen! Ich bin dein Freund, oder nicht? Du hast es selbst gesagt! Wie kannst du dann so etwas
     machen?«
    »Leicht«, antwortete sie. »Ein bisschen
negatus mysterium
sein alles, was man braucht.«
    Die Beine gaben unter mir nach und ich fiel auf den rußigen Boden. »Aber warum? Ich könnte dir helfen! Ich bin der Einzige,
     der Valdearg besiegen kann. Das ist die Prophezeiung des
Drachenkampfs

    »Bah!«, spottete die Magierin. »Solche Prophezeiungen sein wertlos. Worauf es ankommt, sein mein Pakt mit Valdearg.« Ihre
     kurzen Finger spielten mit einem ihrer Ohrringe, während sie mich finster musterte. »Verstehst du, der Drache sein aus seinem
     Schlaf erwacht, weil jemand den wertvollsten Teil seines wachen Lebens zerstört hat, das Einzige, das er über alles schätzte.«
    Ich schüttelte meinen schwindligen Kopf. »Was war das?«
    »Ich glaube, du verstellst dich, Merlin. Ich glaube, du weißt es schon.«
    »Ich weiß es nicht! Glaub mir.«
    »Nun gut. Wie du willst. Valdearg erwachte, weil jemand – jemand sehr Kluges – das geheime Versteck seiner Eier fand. Seiner
     einzigen Nachkommen! Dann tötete dieser blutdürstige Jemand die Jungen. Jedes einzelne. Das sein eine höchst gefährliche Sache.«
    Wütend schlug sie mit meinem Schwert durch die Luft. »Weil die Dracheneier unweit vom Land der Zwerge versteckt sein, gab
     Valdearg meinem Volk die Schuld. Dem unschuldigen, redlichen Volk Urnaldas! Also fliegt er hierher, verbrennt mein Land, schlägt
     mit seinem Schwanz auf die Erde, dass meine Tunnel zusammenbrechen, brät lebendig Dutzende meiner Jäger.« Sie fuchtelte heftiger
     mit dem Schwert. »Ruin! Verwüstung! Bis ich ihn endlich – ja, endlich – überzeugte, dass der Mörder kein Zwerg sein.«
    Ich wollte etwas sagen, aber ihre Wortflut überwältigte mich.
    »Urnalda, so klug, so weise, untersuchte sorgfältigst, was von den Eiern übrig sein. Und ich fand den

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