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Merlin und die Fluegel der Freiheit

Merlin und die Fluegel der Freiheit

Titel: Merlin und die Fluegel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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und Beinen.
    Meine linke Schulter fing an zu schmerzen. Ich hielt immer noch stand, aber ich wusste, dass das nicht mehr lange möglich
     war. Die Kriegergoblins waren zu zahlreich und ich wurde rasch müde.
    Zwei von ihnen stürzten sich von entgegengesetzten Seiten auf mich. Ich trat zurück und sie knallten mit der Gewalt stürzender
     Bäume aufeinander. Schnell schlug ich ihnen meinen Stock auf den Kopf. Zugleich ahnte ich einen Angriff von hinten und fuhr
     herum.
    Sechs Krieger hatten sich untergehakt und griffen als Gruppe an. Ich schlug mit dem Absatz auf den Boden und befahl, dass
     sich auf der Stelle ein roter Flammenball entzündete. Die brennende Kugel kickte ich auf die Gegner. Aber mein Geschoss ging
     fehl. Der Feuerball streifte die Schultern von zwei Goblins und rief noch lauteres Gebrüll hervor, richtete aber sonst keinen
     Schaden an. Er segelte lediglich vorbei, traf eine Steinsäule und explodierte in Funken.
    Die Reihe der Kriegergoblins kam auf mich zu. In Sekunden würden wir zusammenstoßen. Hinter mir sah ich weitere Angreifer
     mit erhobenen Schwertern und Speeren. Ich keuchte angestrengt und wusste, dass ich nicht alle auf einmalbesiegen konnte. Am Rand meines Gesichtsfelds stürzte sich ein besonders muskulöser Goblin mit violetten Armbändern auf mich.
     Er brüllte wild und stieß seine Speerspitze in meine Rippen.
    In diesem Augenblick erfasste ein starkes Beben den Steinkreis. Es warf mich zu Boden und vibrierte heftig in meinem ganzen
     Körper. Auch der muskulöse Goblin verlor das Gleichgewicht und fiel zur Seite, sein Speer streifte mich kaum. Die untergehakten
     Krieger taumelten, als die Erde unter ihnen schwankte, und stürzten in einem sich windenden Haufen übereinander. Rund um den
     Ring gingen die Goblins zu Boden.
    Bevor irgendjemand aufstehen konnte, kam das nächste Beben. Und ein weiteres, lauter und stärker. Dann ein noch mächtigeres.
     Die dröhnenden Erschütterungen folgten einander immer schneller. Die Kriegergoblins versuchten sich aufzurappeln, sie wüteten
     und fluchten und schlugen aufeinander ein vor Enttäuschung – und zunehmendem Entsetzen. Denn sie kannten genau wie ich die
     Einzigen, die in Fincayra den Boden so erschüttern konnten.
    »Shim!«, rief ich in eine Pause zwischen den mächtigen Schritten. »Wir sind hier im Kreis!«
    Mithilfe meines Stocks kam ich auf die Füße. Aber nur kurz, weil eine der schiefen Säulen von den andauernden Stößen den Halt
     im Boden verloren hatte und nur ein paar Schritte entfernt zu Boden krachte. Ich fiel auf Dinatius und schnitt meinen Unterarm
     an einer seiner Klingen. Aber ich hatte Glück im Vergleich zu den Goblins: Nach ihren verzweifelten Schreien zu urteilen waren
     mindestens drei von ihnen unter dem fallenden Stein zerquetscht worden.
    Jetzt erreichte Shims mächtige, wildmähnige Gestalt den Gipfel des Hügels. Er beugte sich über den Steinkreis undsenkte seine große Hand auf den Boden. Als er sie öffnete, sprangen zu meiner Überraschung viele untersetzte, kräftige Figuren
     heraus, jede mit zweischneidigen Streitäxten bewaffnet.
    Zwerge! Manche trugen außerdem stachlige Spieße und Speere mit Steinspitzen; einige hielten einen Dolch zwischen den zusammengebissenen
     Zähnen. Sie waren mit leichten, aber robusten Kettenpanzerwesten und breiten Gürteln über den Lederleggings bekleidet. Ihre
     Bärte, ob schwarz oder rot oder grau, waren kämpferisch zu einer scharfen Spitze gestutzt.
    Sofort gingen die Zwerge auf die verwirrten Kriegergoblins los. Zugleich ließen sich weitere Zwerge geschickt von Shims Arm
     herunter oder rutschten die Kante seiner weiten Jacke herab. Obwohl die Größten von ihnen nur halb so groß waren wie ihre
     Feinde, erwiesen sie sich als grimmige Kämpfer, beweglich wie der Wind und völlig furchtlos. Unbarmherzig schlugen sie auf
     die Goblins ein, die sich mit gleicher Wut wehrten, vor allem weil sie jetzt den Kürzeren zogen. Shim seinerseits schnappte
     sich einige entsetzte Kriegergoblins zwischen Daumen und Zeigefinger, dann schleuderte er sie weit weg wie verdorbene Früchte.
    Noch während ich mich über die Ankunft der Zwerge freute, fiel mir auf, dass eine fehlte. Urnalda konnte ich nirgends sehen.
    Schreie und kriegerische Rufe hallten mit dem Klirren von Äxten und Speeren gegen Schwerter innerhalb des Steinkreises wider.
     Geronnenes Blut beschmutzte den unbeschneiten Boden, Blutspritzer befleckten die Säulen. Innerhalb weniger Minuten waren

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