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Merlin und die Fluegel der Freiheit

Merlin und die Fluegel der Freiheit

Titel: Merlin und die Fluegel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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sagte . . . Wenn ich
     den Text finde, an den ich denke, könnte es hilfreich sein.«
    Ich nickte grimmig. »Auch ich muss morgen weiter. Wie die Chancen auch sein mögen, die Geschöpfe zu vereinigen – ich muss
     es versuchen.«
    »Merlin«, sagte meine Mutter bittend, »wirst du auch vorsichtig sein? So vorsichtig, wie du es gerade von mir verlangt hast?«
    Als sie sah, dass ich nickte, griff sie nach einer dicken Jacke, aus den Halmen getrockneter Sternblumen gewoben, und warf
     sie mir zu. »Nimm sie mit.«
    »Du wirst sie selbst brauchen.«
    Ihre Augen funkelten spöttisch. »Du wirst mehr reisen als ich.«
    »Bist du sicher? Es ist deine Lieblingsjacke.«
    »Das stimmt. Charlonna hat sie gewebt, die Heilerin der Mellwyn-bri-Meath, und mir zum Zeichen unserer Freundschaft geschenkt.
     Die Magie der Hirschmenschen ist hineingewirkt, die Jacke wird dich also umso tröstlicher wärmen.«
    Ich strahlte und sie lächelte mir liebevoll zu. »Jetzt werden wir beide, Hallia und ich, dich umarmen, wenn du sie trägst.«
    »Komm mit mir«, bat ich Rhia. »Nur eine Zeit lang. Ich habe eine Idee, wie du mir helfen könntest.«
    »Wie könnte ich dir helfen?« Sie schüttelte den lockigen Kopf. »Es sei denn, du möchtest, dass mein Feuerball dich wärmt.«
    »Ich brauche
dich
, meine liebe Schwester«, sagte ich eindringlich. »Mit oder ohne Feuerball.«
    Sie klopfte auf ihren Ärmel unterhalb der Tasche, in der Scullyrumpus schlief. »Ich kann nicht, Merlin. Ich muss zurück in
     die Druma, wo ich hingehöre. Überhaupt kannst du mich nicht bitten mitzukommen ohne mir zu sagen, was du vorhast.«
    »Das habe ich gerade getan. Und ich werde dir mehr verraten, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Ach, meinetwegen. Aber nicht lange.« Leise murmelte sie: »Scully wird begeistert sein.«
    »Danke«, sagte ich. »Du wirst es nicht bereuen.«
    »Nein, aber du.«
    Elen griff nach der Hand ihrer Tochter. »Ich wünschte, ich hätte noch eine Jacke für dich.«
    »Das ist schon in Ordnung«, entgegnete Rhia fröhlich. »Merlin wird mir seine geben, wenn ich sie haben will. Nicht wahr?«
    »Sicher«, brummte ich und gab ihr die Jacke. »Hier. Nimm sie heute Nacht als Decke.«
    »Wenn das so ist«, warf Cairpré ein, »wirst du auch das noch brauchen.« Er nahm seinen dicken grauen Schal ab und warf ihn
     mir in den Schoß. »Und Rhia, du solltest meine Stute nehmen, Coella. Mein Zuhause ist nur eine Tageswanderung entfernt, du
     brauchst ein Pferd also nötiger als ich.« Er zwinkerte ihr zu. »Es sei denn, du willst Merlin zwingen dir Ionn zu geben.«
    Rhia winkte ab. »Noch nicht.« Dann wurde sie wieder ernst und fragte mich: »Wann brechen wir auf?«
    »Im Morgengrauen. Dann reiten wir los. Wir reiten für ganz Fincayra.«
    »Also Zeit zum Schlafen, Bruder.«
    Wir streckten uns auf dem Lehmboden aus. Ich lag auf dem Rücken zwischen Rhia und Lleu. Als zusätzliche Decke legte ich mir
     den Wollschal über die Brust. Gedankenverloren beobachtete ich, wie dicker Rauch von dem schwelenden Feuer aufstieg und durch
     ein Loch im Strohdach in den dunklen Himmel stieg. Die ganze Zeit horchte ich auf Lleus langsame, regelmäßige Atemzüge, bis
     ich schließlich in den gleichen Rhythmus fiel.

IX
ZUNDER
    E inige Stunden später wachte ich schaudernd auf. Diese Kälte! Die Hütte war dunkel, es roch nach Ziegenmist und rauchigen Kleidern.
     Ich schauderte wieder und bemerkte mit meinem zweiten Gesicht, dass mir der Schal von der Brust gerutscht war. Doch das war
     nicht das eigentliche Problem: Das Feuer war völlig erloschen.
    Ich stand auf, bewegte meine steifen Finger und kroch so leise wie möglich, um niemanden zu stören, hinüber zur Feuerstelle.
     Vorsichtig stocherte ich mit einem Zweig in den Resten und hoffte wenigstens ein wenig Glut zu finden. Aber neben Holzkohle,
     mit Asche bestäubt, waren da nur ein paar unverbrannte Ziegenmistbrocken.
    Verflucht!
Jetzt musste ich ein neues Feuer machen! Ich dachte daran, den Zauberspruch des Feuerbringers anzuwenden, aber bei dieser
     Magie schossen die Flammen immer mit einem lauten Knall auf – der würde alle wecken. Und mehr noch als die Wärme brauchten
     meine Freunde ihren Schlaf. Ich schob meine kalten Hände in die Achselhöhlen und schaute mich in der Hütte nach weiterem Brennmaterial
     um. Da! An der Wand lagen ein paar Zweige, etwa so dick wie mein Stock. Ich kroch über den Lehmboden, um sie zu holen, und
     versuchte dabei angestrengt die

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