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Merlin und die Fluegel der Freiheit

Merlin und die Fluegel der Freiheit

Titel: Merlin und die Fluegel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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hier ankommen. Und ich muss sie wegbringen, damit
     sie in Sicherheit sind.« Ich schwieg, während eine große Welle an den Strand schlug und lautes Durcheinandergeschrei der Vögel
     auslöste. »Könntest du mir helfen, Aylah? Könntest du sie über das Wasser zur vergessenen Insel tragen?«
    Die warme Luft strömte über mein Gesicht und umgab mich mit dem Zimtaroma. »Ich kann nicht bis morgen bleiben, Emrys Merlin,
     denn sehr bald muss ich zu anderen Meeren und anderen Küsten.«
    »Aber ich brauche deine Hilfe!«
    »Ich kann nicht bleiben, Emrys Merlin, ich kann nicht.« Sie kreiste um mich, während sie in der Luft wirbelte. »Und du wirst
     mehr Hilfe als meine brauchen, wenn du zu dieser Insel reisen willst. Viele andere haben es versucht, ahhh ja, aber keinem
     ist es gelungen.«
    Ich schlug mit der Faust auf den Sand. »Mir
muss
es gelingen.«
    »Dann musst du es versuchen, Emrys Merlin, du musst es versuchen.«
    Flehend fragte ich erneut: »Kannst du uns nicht helfen?«
    Mehrere Sekunden lang umkreiste mich der Schleier aus warmer Luft. »Ich kann dir nicht so helfen, wie du es willst, denn morgen
     werde ich weit, weit von hier sein. Meine Schwestern und ich treffen uns, wie es die Wishlahaylagons seit unzähligen Jahren
     getan haben, an dem Ort, den wir den
Urquell des Windes
nennen. Doch ich werde zurückkommen, Emrys Merlin, an einem anderen Tag, und vielleicht kann ich dir dann helfen.«
     
    »Ich brauche deine Hilfe aber jetzt«, drängte ich.
    »Du hast andere Freunde, ahhh ja, die dir vielleicht helfen können. Und jetzt leb wohl, Emrys Merlin, leb wohl.«
    Sie berührte leicht meine Wange. Zugleich verzog sich der Zimtduft und die warme Luft um mich verschwand. Aylah war weg und
     mit ihr mein flüchtiger Moment der Hoffnung. Plötzlich zuckte ich zusammen. Ich hatte vergessen ihr von der längsten Nacht
     zu erzählen! Selbst wenn sie mir nicht helfen konnte, die Kinder zu retten, hätte sie mit ihren Schwestern bei der Schlacht
     helfen können. Verdammt! Was war ich für ein Idiot, eine solche Gelegenheit zu versäumen!
    Ich beugte mich auf der Düne vor und betrachtete die Versammlung der Wasservögel. Nach einiger Zeit kehrten meine Gedanken
     zu den Kindern zurück. Was hatte Aylah gemeint, als sie von anderen Freunden sprach? Meine Freunde waren über ganz Fincayra
     verstreut und hatten jede Menge eigene Schwierigkeiten. Sie konnten mir unmöglich jetzt helfen. Trotzdem, hätte sie das gesagt,
     wenn sie nicht etwas wüsste?
    Da fiel von hinten ein Schatten über mich. Der Schatten eines Mannes! Ich fuhr herum.
    »Cairpré!« Ich sprang auf die Füße und umarmte meinen alten Mentor.
    Er warf die Kapuze seines schweren Umhangs zurück und drückte mich an sich. Dann trat er zurück, um mich auf seine unergründliche
     Art zu mustern.
    »Du siehst so erschöpft aus, wie ich mich fühle, Merlin.« Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Erinnerst du dich
     an die Zeilen aus meiner letzten Ode?
Jetzt ist Ruhe gefragt. Der Versuch wird gewagt.
«
    »Ja, der Versuch«, antwortete ich grimmig. »Du hast immer den passenden Vers.«
    »Nur weil ich so viele geschrieben habe, mein Junge.« Er sah mich nachdenklich an. »Und doch wird es nie leichter, Gedichte
     zu schreiben. Besonders wenn es um den Schluss geht! Das kann unvorstellbar schwierig sein. Meine größte Herausforderung.«
    Er zögerte kurz. »Das heißt, mit Ausnahme deiner Mutter.« Er berührte meine Sternenjacke. »Aber sie ist es wert, meinst du
     nicht auch?«
    Ich brachte ein Grinsen zustande. »Wie hast du mich nur hier gefunden?«
    »Durch Shim. Er stapft im Eiltempo durch die Gegend,selbst für einen Riesen, und befördert eine Menge Passagiere.«
    »Dann hat er also meine Nachricht bekommen«, sagte ich erleichtert, weil wenigstens ein Teil meines Plans funktionierte.
    »Ja.« Cairprés Augen funkelten. »Und er trägt sie auf, nun, ungewöhnliche Weise.«
    »Erzähl, wie.«
    »Nein, nein, das soll eine Überraschung sein.« Er legte mir den Arm um die Schulter. »Ich habe dir aber etwas anderes zu erzählen.
     Etwas Wichtiges. Komm, setz dich zu mir – irgendwo weg von diesem Vogelgewimmel, wo es ruhiger ist. Du wirst dir das genau
     anhören wollen.«

XX
DIE BALLADE VON FIN
    G emeinsam gingen Cairpré und ich den Sand hinunter zur windgeschützten Seite der Düne, die dem Meer abgewandt war. Je tiefer
     wir kamen, umso mehr ließ das Gekreisch und Geschnatter der Wasservögel nach, obwohl wir ihren Lärm

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