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Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Titel: Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Aylah? Ich dachte, wenigstens du würdest nicht versuchen mir zu sagen, was ich tun soll.«
    »Ich sage dir nicht, was du tun sollst, Emrys Merlin. Ich sage dir nur, dass die Winde beunruhigende, schlimme Nachrichten
     von den dunklen Hügeln bringen. Rhita Gawrs Verbündete regen sich wieder. Jeden Tag werden sie kühner. Es wird nicht mehr
     lange dauern, bis die Goblins aus ihren Höhlen kommen und mit ihnen die Wechselgeister. Dann wird es für dich zu spät sein,
     das Land zu heilen.«
    Mein Magen verkrampfte sich bei ihren Worten. Ich erinnerte mich an Cairprés Warnung, als er mir die Harfe gab.
Die dunklen Hügel müssen wiederhergestellt sein, bevor Rhita Gawr zurückkehrt, sonst haben wir unsere einzige Chance vertan.
     Denk daran: Wenn du dich vor deiner Aufgabe drückst, wird dir nie verziehen werden.
    Ich betrachtete die Hügel am Horizont. Wolkenschatten jagten darüber hin. »Wenn das stimmt, was du sagst, mussich jetzt zurück. Willst du nicht mitkommen? Damit wir noch eine Weile zusammen reisen können?«
    »Ich bin schon länger bei dir geblieben, Emrys Merlin, als je bei einer Person, die keine eigenen Flügel hatte.« Sie atmete
     an meinem Nacken. »Und jetzt muss ich fliegen.«
    Trübsinnig warf ich die Knolle weg. »Ich habe gehört, dass die Fincayraner einst Flügel hatten. Vielleicht ist es nur eine
     alte Fabel, aber ich wünschte, sie wäre wahr. Ich wünschte, sie hätten ihre Flügel nie verloren. Dann hätte ich vielleicht
     selbst welche und könnte mit dir fliegen.«
    Ich spürte einen Wirbelwind an meinen Schultern. »Ahhh, Emrys Merlin, davon weißt du? Flügel haben und sie dann verlieren.
     Das war eine Tragödie! Selbst wenn viele Fincayraner vergessen haben, wie es geschah, den ständigen Schmerz zwischen ihren
     Schultern können sie nicht vergessen.«
    Ich streckte steif die Arme aus und spürte das alte Weh. »Aylah, weißt du, wie es passiert ist? Selbst Cairpré, der so viele
     Geschichten gehört hat, weiß nicht, wie die Fincayraner ihre Flügel verloren haben. Er hat mir einmal gesagt, er würde seine
     halbe Bibliothek dafür geben, es zu erfahren.«
    Der warme Wind umkreiste mich jetzt langsam. »Ich kenne die Geschichte, Emrys Merlin. Vielleicht erzähle ich sie dir eines
     Tages. Aber nicht jetzt.«
    »Verlässt du mich wirklich? So ist es immer mit mir. Es scheint, dass ich alles verliere, was ich finde.«
    »Ich hoffe, dass du mich wieder findest, Emrys Merlin.«
    Ein plötzlicher Windstoß schlug an die Ärmel meiner braunen Tunika. Dann war er genauso schnell fort.
    Ich blieb lange da stehen. Allmählich knurrte mir der Magen vor Hunger. Ich achtete nicht darauf. Dann, als ich es wieder
     hörte, bückte ich mich nach der Knolle, die ich weggeworfen hatte. Ich biss hinein und dachte an Aylah, die Windschwester.
     Als ich schließlich fertig gegessen hatte, machte ich mich auf den Weg – nach Osten, zu den dunklen Hügeln.
    Um mich herum erstreckte sich das wellige Land der verdorrten Ebenen. Ich trottete dahin, trockenes Gras brach unter meinen
     Füßen. Ein leichter Wind blies mir in den Rücken und kühlte die Sonnenhitze, aber es war nicht der Wind, den ich mir wünschte.
     Und noch mehr als Aylahs Gesellschaft fehlte mir die Freude an meiner Aufgabe, die ich gerade erst wiedergewonnen – und verloren
     hatte. Die Harfe lastete schwer auf meiner Schulter.
    Manchmal berührte ich im Gehen den Beutel mit Heilkräutern, den meine Mutter mir vor unserem Abschied in jenem feuchten Steingemach
     in Caer Myrddin gegeben hatte. Sie fehlte mir mehr denn je. Und ich wusste, dass auch ich ihr fehlte. Wenn sie hier wäre,
     hätte sie mich nicht verlassen wie die anderen. Doch sie war weiter weg als der fernste Wind.
    Während die goldene Sonne am Himmel tiefer sank, näherte ich mich einer kleinen Gruppe von Bäumen in sechs oder sieben Reihen.
     Ich konnte keine Früchte in den Zweigen dieses Obstgartens sehen, doch ein paar Blüten leuchteten und schickten mir einen
     vertrauten Duft entgegen. Apfelblüten. Ich atmete tief ein. Aber der Geruch hob nicht meine Stimmung. Vielleicht würde es
     mir helfen, die Harfe zu spielen und mich wieder daran zu freuen, dass ich dem Land neues Leben brachte.
    Ich wiegte das Instrument in den Armen. Dann fiel mir mein seltsames Erlebnis in der dunklen Wiese ein und ich zögerte. Nur
     ein Zufall, versicherte ich mir. Langsam fuhr ich mit den Fingern über die Saiten. Sofort schien ein leuchtender Pinsel über
     die Bäume und

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