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Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Titel: Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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turmhohe blaue Flamme stieg zum
     Himmel. Das Schwert des Goblins hob sich mit ihr und drehte sich wie ein Zweig, der vom Sturm erfasst wurde. Der Kriegergoblin
     brüllte vor Angst. Er taumelte zurück und brach am Hang zusammen. Einmal keuchte er pfeifend und versuchte aufzustehen, dann
     fiel er still wie ein Stein zurück.
    Rhia lief zu mir. »Merlin! Bist du verletzt?«
    »Nein.« Ich strich über den Stock und spürte die kleine Vertiefung, wo das Schwert ihn getroffen hatte. »Dank diesem Stock.
     Und der Kraft, die Tuatha ihm gegeben hat.«
    Rhia kniete sich hin, ihre Locken glänzten im Mondlicht. »Ich glaube, es war ebenso dein Verdienst wie der des Stocks.«
    Ich schüttelte den Kopf und betrachtete die reglose Gestalt des Kriegergoblins. »Komm schon, Rhia. Du weißt es besser.«
    »Sicher«, erklärte sie knapp. »Und ich glaube, du streitest es ab, weil du so gern möchtest, dass es stimmt.«
    Verblüfft starrte ich sie an. »Du liest meine Gedanken genauso, wie ich die Runen an Arbassas Wänden gelesen habe.«
    Ihr glockengleiches Lachen erklang. »Aber manches verstehe ich immer noch nicht. Zum Beispiel, warum du auf den Goblin losgegangen
     bist, als du ihn sahst, statt dich zu verstecken.«
    Bevor ich antworten konnte, sagte eine helle Stimme: »Du musst zaubern können.« Rhia und ich fuhren herum und sahen einen
     kleinen Jungen mit rundem Gesicht auf dem Boden kauern. Er konnte nicht älter sein als fünf. Ich wusste sofort, dass er das
     unglückliche Geschöpf war, dessen Schrei uns geweckt hatte. Seine Augen leuchteten wie kleine Monde und waren voller Ehrfucht.
    Ich schaute Rhia an. »Deshalb.« Dann winkte ich dem Jungen. »Komm her. Ich tu dir nichts.«
    Langsam stand er auf. Zögernd kam er näher, dann blieb er stehen. »Zauberst du Gutes oder Böses?«
    Rhia unterdrückte ein Lachen und legte die blätterbedeckten Arme um den Jungen. »Er zaubert sehr Gutes. Außer wenn er sehr
     böse ist.«
    Ich knurrte sie scherzhaft an und der Junge runzelte verwirrt die Stirn. Er machte sich von Rhia los und wollte rückwärts
     den schattigen Hang hinunter.
    »Hör nicht auf sie. Ich bin ein Feind der Kriegergoblins, genau wie du.« Ich stützte mich auf meinen Stab und stand auf. »Ich
     heiße Merlin. Das ist Rhia, sie kommt aus dem Drumawald. Und wer bist du?«
    Der Junge musterte mich und klopfte sich nachdenklich auf die runde Wange. »Du musst Gutes zaubern, wenn du den Goblin nur
     mit deinem Stock erschlägst.« Er saugtedie Luft ein. »Ich bin Galwy und ich habe mein Leben lang im selben Dorf gewohnt.«
    Ich legte den Kopf schief. »Das einzige Dorf hier in der Nähe ist . . .«
    »Slantos«, ergänzte der Kleine.
    Mein Herz klopfte schneller.
    Galwy schaute schüchtern weg. »Ich wollte nicht bei Dunkelheit außerhalb der Tore sein. Wirklich nicht! Es war nur so, dass
     die Eichhörnchen gespielt haben, und ich bin ihnen nachgelaufen, und als mir klar wurde, wie spät es war . . .« Er starrte
     auf den zusammengekrümmten Kriegergoblin am Boden. »Er wollte mir wehtun.«
    Ich trat neben den Kleinen. »Jetzt tut er dir nichts mehr.«
    Mit glänzenden Augen legte er den Kopf zur Seite und schaute zu mir auf. »Ich glaube, du zauberst wirklich gut.«

XXII
AMBROSIABROT
    A ls wir zum Flussbett zurückkamen, schnarchte Bumbelwy immer noch. Auch wenn die Flammenexplosion kein Vulkan gewesen war,
     hatte er mit der Voraussage über seinen tiefen Schlaf jedenfalls Recht gehabt. Rhia und ich packten Galwy, der vor Müdigkeit
     kaum stehen konnte, unter einen Zipfel von Bumbelwys Umhang. Dann legten wir uns erschöpft zu den beiden auf den Boden. Ich
     umklammerte meinen Stock und schlief bald ein.
    Es dauerte nicht lange, da kitzelten die ersten Finger des Morgenlichts mein Gesicht. Bumbelwy gab sich bereits alle Mühe,
     den kleinen Galwy mit seinen Talenten als Spaßmacher zu beeindrucken. Nach dem bedrückten runden Gesicht des Jungen zu urteilen,
     hatte er noch nicht viel erreicht.
    »Deshalb«, erklärte der mürrische Schlaks gerade, »nennt man mich Bumbelwy den Fröhlichen.«
    Galwy starrte ihn an, als wollte er gleich losweinen.
    »Ich will dir ein anderes meiner Spaßmachertalente vorführen.« Bumbelwy schüttelte so heftig den Kopf, dass die Glocken schepperten,
     und zog den Umhang eng um sich. »Ich erzähle dir jetzt das berühmte Rätsel von den Glocken.«
    Rhia, die ebenfalls zuschaute, wollte protestieren. Aber ich hob die Hand. »Lass uns dieses verflixte Rätsel hören. Seit

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