Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merlin - Wie alles begann

Merlin - Wie alles begann

Titel: Merlin - Wie alles begann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
Vom Netzwerk:
in den Mund und kaute ein paar Sekunden. »
Hmm
. Jetzt nur noch der Kopf. Ich bin immer noch sehr hungrig. Und außerdem langweilt mich diese Größe. Wenn ihr nicht ganz bald
     meine Kristallhöhle verlasst, bin ich gezwungen ein paar von euren Armen und Beinen zu kosten.«
    Rhia packte mich am Arm. »Sie hat Recht. Nichts wie weg.«
    »Aber wie?«
    »Ich weiß nicht genau«, sagte die Spinne, »aber ich glaube, ihr müsstet an den Kristallen hinausklettern können.«
    »Natürlich!«, rief Rhia. »Kommt.«
    Sie fing an die strahlende Wand hinaufzusteigen, wobei sie die größeren Kristalle als Haltepunkte für Hände und Füße benutzte.
     Shim schob sich an ihr vorbei und kletterte die steile Wand so schnell hinauf, wie seine kurzen Arme und Beine es schafften.
     Er hinterließ eine klebrige Sirupspur auf den Kristallen.
    Als sie mich unter sich stehen sah, rief Rhia: »Schnell! Oder dir geht es wie diesem Käfer.«
    Ich zögerte, etwas wollte ich die große Elusa noch fragen.
    »Komm schon!«
    Ich rief: »Geht schon voraus. Ich komme gleich nach.«
    »Das würde ich dir auch raten.« Die Spinne griff nachdem Kopf des Käfers und ließ nichts zurück als eine leere Seidenschlinge. »Andererseits siehst du zwar dürr aus, aber essbar.«
    »Bitte sag mir noch eins«, bat ich. »Über mein Zuhause. Mein wahres Zuhause. Kannst du mir sagen, wo es ist? Der Galator –
     der hier leuchtet – ist mein einziger Hinweis.«
    »Ah, der Galator! Komm näher und zeig ihn mir.«
    »Das wage ich nicht. Du könntest . . .«
    »Hör mal, du siehst
wirklich
fleischiger aus, als ich dachte.«
    »Bitte!«, rief ich. »Kannst du mir sagen, wie ich meine Mutter finde? Meinen Vater? Meinen richtigen Namen?«
    Die Spinne schluckte den letzten Käferrest und antwortete: »Ich weiß nicht. Das heißt . . . wirklich, du riechst ungewöhnlich
     interessant. Komm näher, Junge, komm näher. Ja! Laaass miiich diiich aus der Näääähe betraaachten!«
    Je lauter die Spinnenstimme wurde, umso mehr wuchs die Spinne. Aber ich blieb nicht lange genug, um die Veränderung zu beobachten.
     Ich kletterte aus der Höhle, so schnell ich nur konnte.

XXII
BEGEGNUNG IM NEBEL 
    A us der Höhle kam ich in den wirbelnden Nebel. Kaum konnte ich Rhia erkennen, obwohl sie nur ein paar Schritte entfernt war.
     Neben ihr stand Shim, er war so mit Zweigen und Schmutz und Blättern bedeckt, dass er mehr einem Miniaturberg als einem Miniaturmenschen
     glich. Als ich auf den Galator hinunterschaute, sah ich, dass er nicht mehr leuchtete.
    Rhia saß in einem kleinen Ulmengehölz, fünf junge Bäume standen um einen älteren. Sichtlich erleichtert sah sie, wie ich aus
     der Höhle stieg. Dann beugte sie sich zu der älteren Ulme in der Mitte der Gruppe. Sie fing an mit ihr zu reden und flüsterte
     in leisen, zischenden Tönen. Als Antwort schaukelte der Baum langsam auf seinen Wurzeln und knarrte mit einer Stimme, die
     schrecklich traurig klang.
    Schließlich wandte Rhia sich mir zu, ihre Augen waren umschattet. »Dieser Baum hat über zweihundertmal den Frühling im Drumawald
     gesehen. Aber jetzt ist er überzeugt, dass er den allerletzten sah. Er weint täglich um die Zukunft seiner Kinder. Ich sagte
     ihm, er solle die Hoffnung nicht aufgeben, aber er antwortete, dass er nur noch eine Hoffnung habe: lange genug zu leben,
     um wenigstens einen kleinen Beitrag zum Schutz der Druma vor den Kriegergoblins zu leisten. Aber er rechnet damit, stattdessen
     einfach vor Kummer zu sterben.«
    Shim stand neben Rhia, rieb seine schmutzverkrustete Nase und sah zu Boden.
    Ich konnte nur traurig nicken und in den strömenden Nebel schauen. Plötzlich roch ich den süßen Duft von Apfelblüten.
    »Ihr ssseht ssso schrecklich bekümmmert ausss«, sagte eine vertraute Stimme.
    »Cwen!« Rhia sprang auf die Füße. »Was bringt dich hierher? Du gehst fast nie mehr aus.«
    Cwen fuhr sich mit einer verzweigten Hand übers Gesicht und trat aus dem Nebel. »Ich hätte dir nicht folgen sssollen.« Sie
     zögerte, in ihren Tränentropfenaugen flackerte Angst auf. »Issst esss möglich, dassss du mir noch verzeihen kannssst?«
    Rhia kniff die Augen zusammen. »Du hast etwas Schreckliches getan.«
    In diesem Moment traten sechs riesige Kriegergoblins aus dem Nebel. Rasch umzingelten sie uns. Ihre schmalen Augen funkelten
     unter spitzen Helmen, ihre Rüstung ließ die muskulösen Arme frei, ihre dreifingrigen Hände umklammerten die Griffe ihrer breiten
     Schwerter. Schweißtropfen

Weitere Kostenlose Bücher