Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
Vom Netzwerk:
Basilgarrad streng die Stirn |80| und sagte: »Weißt du, es war schrecklich töricht von dir zu kommen.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete Marnya und unterdrückte ein Grinsen. »Aber nicht törichter als dein Versuch, einem Wasserdrachen das Fliegen beizubringen.«
    Basilgarrad konnte die strenge Miene nicht beibehalten, ein Grinsen wurde daraus. »Meine Schülerin war auch eine besondere Herausforderung.« Er lachte tief in seiner massigen Kehle. »Außerdem war das meine einzige Möglichkeit, die Wette mit deinem Vater zu gewinnen.«
    Marnya wurde traurig und stieß einen Seufzer im Drachenformat aus.
    »Was ist mit deinem Vater? Geht es ihm nicht gut?«
    Sie schaute ihn an, ihre himmelblauen Augen wurden feucht. »Er ist tot. In einer Revolte um seinen Thron wurde er getötet.«
    »Getötet?« Basilgarrads Nüstern weiteten sich zornig. »Wer hat das gewagt?«
    Sie nahm die Flosse von seinem Hals und schlug sie auf den Boden. Mehrere Flamelonhelme und weggeworfene Schwerter im Gras sprangen bei der Erschütterung hoch. »Seine königlichen Wachen«, antwortete sie, »angeführt vom Sohn des Wachmanns mit der narbigen Schnauze, gegen den du gekämpft hast.«
    Der grüne Drache zitterte am ganzen Körper vor |81| Zorn. Er kratzte so heftig am Boden, dass tiefe Gräben entstanden.
    »Sie schlossen ein geheimes Abkommen mit den Feuerdrachen, die alle möglichen Arten von Juwelen und kostbaren Kristallen versprachen. Mein Vater kämpfte tapfer und tötete die meisten von ihnen   … aber er starb an seinen Verletzungen.«
    »Und das alles, weil er sich weigerte, mit der Feuerdrachenarmee in den Krieg zu ziehen.«
    Marnya nickte mit dem großen blauen Kopf. »Mehr als einmal hat er zu mir gesagt   …«, sie schluckte, »dass er nie in einen Krieg ziehen würde, bei dem du auf der anderen Seite stehst. Weil er deine Weisheit zu sehr respektierte. Und auch, glaube ich, weil er deinen Zorn zu sehr fürchtete.«
    Basilgarrad schnitt eine Grimasse. »Bendegeit, der größte Regent, den die Wasserdrachen je hatten, fürchtete den Zorn von keinem. Von keinem.«
    Sie sah ihn liebevoll an, sagte aber nichts.
    »Und was meine Weisheit angeht«, er schüttelte den Kopf, »da hat er sich einfach geirrt. Mit all meiner Weisheit könntest du kein Ogerohr füllen.«
    »Das stimmt nicht! Ohne deine Weisheit und deinen Mut würde es kein Avalon mehr geben. Das weiß jeder.«
    Basilgarrad sagte: »Aber nicht jeder weiß, was für ein kolossaler Idiot ich bin! Gerade bevor du angekommen bist, habe ich die Avalon-Idee   … fast vergessen. Ich habe geglaubt, wirklich geglaubt   …«
    |82| »Was?«
    »Dass ich allein bin.« Sein Blick wanderte über das Schlachtfeld – über die Leiche der tapferen Babd Catha, die Hunderte weiteren Leichen gefallener Kämpfer, die feiernden Zwerge, Männer und Frauen, die verschiedenen Gruppen trauernder Elfen, über den leblosen Körper von Lo Valdearg und sogar über den kleinen geflügelten Drachen, der sich an einen Eichenast duckte. »Ganz allein.«
    Sie tippte mit ihrer Flosse an die versengten Schuppen seiner Schulter und schlug dabei einen Brocken Knochenkohle in Felsklotzgröße zu Boden. »Du musst entmutigt gewesen sein, sehr entmutigt.« Ihre himmelblauen Augen strahlten wieder. »Aber, mein Lieber   … du warst nicht allein.«
    Schweigend schaute er sie an. Und er verstand – zum ersten Mal in seinem ganzen Leben, schien es   –, wie recht sie wirklich hatte.
    Marnya erwiderte seinen Blick. Dann kringelte sie ihren langen, schlanken Schwanz auf dem Boden und schob so mehrere gefallene Flamelons zur Seite und einen zerbrochenen Balken von dem Turm, der ihm beinah den Tod gebracht hätte. Fröhlich sagte sie: »Jetzt, wo diese letzte Schlacht vorbei ist und alle Feinde besiegt sind, können die Leute wieder in Frieden leben!«
    Sie glitt näher und kuschelte sich an seinen Hals. »Das gilt auch für zwei Drachen, die zu lange getrennt waren.«
    |83| Basilgarrads ganzer ungeheurer Körper bebte vor Entzücken bei ihren Worten. Doch sein Gesicht verdüsterte sich. »Diese Schlacht, so wichtig sie war, ist nicht die letzte. Wenigstens   … nicht für mich.«
    Marnya wich zurück. »Nicht die letzte Schlacht? Welcher Feind ist noch da, den du bekämpfen willst?«
    »Ein Ungeheuer, das Rhita Gawr dient. Das alles Mögliche getan hat, um Elend und Verheerung auszulösen. Und das sich versteckt im   …«
    Er zögerte, er hatte keine Freude daran, die Worte auszusprechen. »Im verhexten

Weitere Kostenlose Bücher