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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Haus anzukommen.
Er tippte an seine geschwollene Schläfe und fügte ironisch hinzu:
Und direkt in die Arme ihrer Wachen.
    Er schaute wieder hinauf zu dem schmucklosen, beherrschenden Turm und schüttelte den Kopf.
Gut, das hätte ich mir denken können.
Bestimmt führte Serella dieses Hauswesen so erbarmungslos wie alle ihre Expeditionen. Sie duldete keine Irrtümer – und kein Erbarmen. Diese Regel würde sie auf ihre Leute ebenso anwenden wie auf irgendwelche Besucher.
    Bei solchen wie sie solltest du sicher sein, dass du sie
retten willst, bevor du es versuchst.
Grinsend schüttelte er den Kopf. Dann stellte sich unbeabsichtigt die Erinnerung an die überraschenden Gefühle ein, die er gehabt hatte, als er glaubte, sie sei tot … Gefühle, die immer noch da waren und an die Ränder seiner Gedanken streiften wie eine ferne Meeresbrise. Sie war eine Person, vielleicht sogar eine besondere Person, die es wert war, gerettet zu werden.
    Er schaute das Ufer entlang zu den grünen Flammen der Pforte. Sie garantierte seine Flucht, vorausgesetzt, er bewegte sich schnell und verstohlen. Er sollte sofort losgehen, bevor die Elfen seine Abwesenheit bemerkten. Und ihn dann verfolgten und zurückbrachten, damit er von ihrer Königin aufgespießt wurde.
    Mehrere Sekunden lang betrachtete er die Pforte. Dann wandte er sich langsam wieder dem hohen Turm und dem Feuerschein zu. Er holte tief Luft, stand auf und fing an zu steigen – nicht hinab in die Sicherheit, sondern hinauf zum Turm.
    Dort oben war jemand, den er sehen wollte.

23
Ein unerwartetes Geschenk
    Am meisten fürchte ich, was ich am wenigsten kenne.

    N ach wenigen Minuten zog sich Krystallus leise über das Geländer von Königin Serellas Balkon. Einen Moment blieb er stehen und horchte auf das ständige Klatschen der Wellen weit unten, dann schlich er verstohlen näher an ihr Zimmer. Er duckte sich unter ein offenes Fenster und konnte hineinspähen, ohne entdeckt zu werden.
    Was er sah, bestätigte seine Hoffnungen. Alle Wände waren mit poliertem Treibholz bedeckt und enthielten Dutzende von Regalen, die sich unter unzähligen Schätzen aus Serellas Reisen bogen. Da gab es drei kostbare Feuersteine, die leuchteten wie flüssige Lava, aus Rahnawyns Vulkanen, ein Stück singendes Holz aus den Höhlen von El Urien und eine luftig wirkende Blume, die rosa leuchtete und aus den Wolkengärten von Y Swylarna stammen konnte. Dazu kamen komplizierte Schnitzereien, bemalte Masken, glänzende Perlenschnüre, mindestensdrei mit Edelsteinen besetzte Schwerter, ein magischer Drachen, der ohne Wind über dem Bord schwebte, eine Jadeharfe mit Saiten aus Einhornmähnen, sieben dicke Bücher mit goldenen Runen auf ihren Einbänden, ein riesiger Bogen und ein Köcher voll Pfeile mit den orangen Federn pfeilschneller Falken, eine Phiole, in der die wirkungsvollen Säfte von Vogelbeeren brodelten, mehrere Krüge mit schillerndem Lehm von den Hochebenen in Malóch, der Augapfel eines Ogers (der in einer klaren Glasblase trieb), der spiralförmige Elfenbeinstoßzahn eines Geschöpfs, das Krystallus nicht kannte, ein komplizierter und detailreicher Kompass, wie er noch keinen gesehen hatte, ein schlaffer, aber luxuriöser grüner Schal, der von den Spinnenfeen aus Crystillia gewoben sein musste, ein seltenes Stück kastanienbraunen Bernsteins, der – wie er gehört hatte – seine Farbe bei jeder Schicksalsänderung wechseln konnte, ein hoher Stapel schön gearbeiteter Silbermünzen, das größte Tritonshorn, das er je gesehen hatte, ein Kristallkelch mit dem nach Lavendel duftenden Wasser des Elfenflusses, ein Stoß zerfledderter Karten und noch vieles andere.
    Nicht schlecht,
dachte er mit einer gewissen missgünstigen Bewunderung.
    An einer Wand befand sich eine kleine Feuerstelle in einem Fischbeinherd. Hinter einem goldenen Gitter brannte ein kräftiges Feuer, das schwankendes Licht in den Raum warf. An der Wand gegenüber stand ein massives Bett mit farbenprächtigen Seesternenan Gestell und Pfosten. Auf dem Bettpfosten, der dem Feuer am nächsten war, saß ein Eulchen mit silbernen Flügeln. Und unter einem Berg aus blauen und grünen Decken, aus den feinsten Strängen von Tiefseetang gewoben, lag Serella.
    Sie hatte den Kopf auf mehrere Kissen gestützt, ihr silbrig blondes Haar floss an den spitzen Ohren vorbei und über die Schultern. Nach dem Tablett mit Speisen und Getränk auf dem Tisch neben ihr zu schließen, hatte sie vor Kurzem gegessen. Und nach ihrem missmutigen

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