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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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sicher in der Brusttasche seiner Tunika, schien sein Herz zu berühren.

24
Ein Versprechen
    Manchmal sieht ein Sieg aus wie ein Totalverlust und riecht auch so.

    B asilgarrad flog schnell und riss dabei mit den Flügeln die Spitzen hoher, dicker Wolken ab. Weit ausgebreitet glitzerten diese Flügel, jede der Tausende grüner Schuppen war mit Nebel von den Wolken bedeckt, jeder ihrer kräftigen Muskeln von Dunstbächen gesäumt. Bei jedem rhythmischen Schlag flossen Tücher aus Tropfen von den hinteren Rändern der Flügel und bildeten Schleppschleier, die regenbogengleich schimmerten.
    Aber der Drache genoss diesen Flug zurück nach Waldwurzel nicht. Überhaupt nicht. Noch nicht einmal das Gefühl, Merlin auf dem Kopf zu tragen, der sich mit einem Arm um das Ohr seines großen Freundes in den Wind lehnte, gab Basilgarrad irgendeinen Trost.
    Seit sie den Schauplatz der Seuche verlassen und Rhia, Lleu und Nuic in ihr Heim auf dem Geländeder Gesellschaft zurückgebracht hatten, spürte Basilgarrad ein bedrohliches Gewicht in sich anschwellen. Es bremste seine Flügel, lastete schwer auf jedem Gedanken und zermalmte seine Hoffnungen wie eine Verstandesfäule.
    Diese Schattenbestie!,
zürnte er schweigend. Von dem Moment an, in dem er ihre sich windende Gestalt in Bendegeits Kugel gesehen hatte, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie mit jedem Tag stärker wurde. Dass sie es war, die hinter allen Problemen Avalons steckte. Und dass sie ihn auslachte – krächzend lachte – wegen seines Versagens, ihre Pläne zu durchkreuzen.
    Ich weiß noch nicht einmal, was sie ist,
knurrte er,
und schon gar nicht, wo sie ist. Wir sind nicht klüger, als ich war, bevor ich zu Bendegeits Höhle ging!
    »Das stimmt nicht«, erklärte Merlin, der Basilgarrads Gedanken mitgehört hatte. Direkt ins Ohr des Drachen sagte er: »Dank dir wissen wir jetzt, dass es eine zentrale Ursache für diese ganze Bösartigkeit gibt. Wir wissen nicht, was oder wo es ist – das stimmt. Aber das werden wir herausbekommen! Sicher.«
    Doch selbst Merlins ermutigende Worte hoben Basilgarrads Stimmung nicht. Während er durch eine weitere Wolkenwand segelte und leuchtenden Nebel hinter sich verstreute, knirschte er mit seinen Hunderten von Riesenzähnen.
    Ich weiß nur, dass die Bestie böse ist. Ganz und gar böse.
Die Worte, die ihm eingefallen waren, als er sie wiedergesehen hatte, hallten in seinem Kopf wider. Dunkler als dunkel.
    Er neigte sich von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzkeule auf eine Seite, um einer besonders dunklen Wolke auszuweichen. Blitz zischte und funkelte darin. Rumpelnder Donner erfüllte die Luft und hatte ein Echo wie das Gelächter der Schattenbestie.
    Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass ich diese Bestie schon zuvor getroffen habe?
    »Versuch an etwas anderes zu denken, alter Freund«, riet die Stimme in seinem Ohr. »Etwas Angenehmeres. Wie wär’s mit diesem unwiderstehlichen Drachenmädchen, das du in Wasserwurzel kennengelernt hast? Das fliegen wollte?«
    Basilgarrad schüttelte den Kopf und warf damit Merlin beinah um. Nicht einmal die Erinnerung an Marnya konnte ihn im Moment von seinen Sorgen ablenken. Denn diese Sorgen gingen etwas viel Größeres an als ihn: Avalon, diese einmalige und gefährdete Welt.
    Merlin seufzte und füllte damit das Drachenohr mit einem melancholischen Wind. »Das verstehe ich, mein Freund. Ich bin genauso besorgt. Als ich sah, wie Rhias Rankenanzug wieder seine frühere Vitalität bekam, wurde ich wieder vergnügter – wie bei ihrem Jubelschrei, als ich sie bat, den Élanokristall aufzubewahren. Aber diese kurzen Momente hielten nicht lange vor. Meine Stimmung ist so düster wieselten gewesen. So dunkel wie das
Ding
, das du gesehen hast.«
    Unter ihm schauderte der Drache. Merlin überlegte laut: »Vielleicht hilft uns der Besuch bei Hallia! Und vielleicht erreicht der Anblick deines Lieblingswalds das Gleiche.«
    Die ersten Haine von Waldwurzel waren zu sehen, ein Flickenteppich aus verschiedenem Grün, mit Nebel durchsetzt. Als sie aus den Wolken brachen, nahm Basilgarrad den Duft des Flieders von den violett schattierten Bäumen von Fairlyn Valley wahr. Ohne darüber nachzudenken, löste er seinen eigenen Fliederduft aus und verstärkte damit das Aroma von unten. Doch noch nicht einmal dieses Erlebnis konnte die anhaltenden Schatten von seiner Stimmung vertreiben.
    »Dort!«, rief Merlin. »Unten auf dieser Wiese.«
    Sofort steuerte Basilgarrad nach links, er wusste genau, was

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