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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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rollten die glatten Steine hinunter ins seichte Wasser. Krystallus wich einem Schlag aus und trat den anderen so fest auf die Brust, dass er rücklings in die Wellen fiel. Er fuhr herum und stand den anderen Angreifern gegenüber.
    Wham!
Eine Lanzenspitze traf ihn hart an der Schläfe.
    Krystallus schwankte benommen. Dann warf ihn ein anderer harter Schlag auf den Kopf um. Er platschte ins Seichte und lag mit dem Gesicht nach unten im Wasser.

22
Die Wahl
    Wie gern ich spiele! Die Würfel rollen lassen, ein Risiko eingehen, auf das Glück vertrauen. Besonders wenn der Einsatz einem anderen gehört.

    A ls Krystallus erwachte, fühlte er sich gar nicht gut. Der Kopf schmerzte, als würden ständig Steinblöcke auf seinen Schädel einschlagen. Der Magen war von dem geschluckten Meerwasser aufgewühlt und im Mund hatte er den schlechten Geschmack von Erbrochenem. Seine neue Umgebung ließ ihn nichts Gutes ahnen.
    Er lag auf dem Steinboden in einer Art Zelle. Als er nach vielen Anstrengungen wieder scharf sehen konnte, betrachtete er seine zerrissene Tunika und die zerfetzten Leggings – und suchte sein kostbares Notizbuch, das noch in der Tasche steckte. Ringsum sah er nur Steinwände, Boden und Decke, lediglich von einer verriegelten Tür und einem vergitterten Oberlicht hoch über seinem Kopf unterbrochen. Auf dem Boden neben ihm standen zwei Einrichtungsgegenstände:ein wackliger Schemel und ein Eimer, aus einer großen Meermuschel gefertigt, der etwas Wasser enthielt.
    Benommen und angeekelt zwang er seine wackligen Glieder, zum Eimer zu kriechen. Dort steckte er den Kopf ins Wasser und versuchte, den Geschmack nach Erwürgtem wegzuspülen. Doch selbst diese kleine Anstrengung reichte aus, die Steinblöcke wieder auf seinen Schädel einschlagen zu lassen.
    Mit schmerzendem Kopf, noch benommener als zuvor, brach er auf dem Steinboden zusammen. Dann übergab er sich trotz seines Widerstands erneut. Meerwasser und Tangfetzen quollen aus seinem Mund in eine stinkende Pfütze auf dem Boden. Dunkle Schatten krochen in seinen Kopf und verbargen alle Gedanken. Als sich die Schatten vertieften, verlor er das Bewusstsein.
    Als er wieder zu sich kam, wirkte die Zelle dunkler als zuvor. Zuerst glaubte er, wieder am Rand einer Ohnmacht zu sein. Oder war er irgendwie in die endlose Nacht von Schattenwurzel zurückgekehrt? Allmählich begriff er, nein, diese Dunkelheit lag außerhalb von ihm. Und es war nicht die ständige, bedrückende Dunkelheit jenes gefährlichen Reiches. Nach dem Geräusch der Wellen, die irgendwo hinter diesen Mauern ans Land klatschten, war er immer noch in Wasserwurzel.
    Ohne auf das ständige Hämmern in seinem Kopf zu achten, rollte er sich auf den Rücken. Das alleinkostete seine ganze Kraft. Durch das Oberlicht sah er das schwache Funkeln der Sterne in der dunstigen Luft. Er lag auf dem Boden und keuchte vor Erschöpfung.
    Schritte hallten in einem nahen Gang. Der schwere Eisenriegel an der Tür wurde zurückgeschoben. Krystallus schloss die Augen und tat, als sei er noch bewusstlos.
    Füße in Stiefeln kamen in die Zelle. Jemand trat über ihn und stieß grob an seine Schulter. Krystallus brauchte seine ganze Selbstkontrolle, damit er die Augen geschlossen hielt. Wütend wäre er am liebsten aufgesprungen und hätte dem Eindringling ein paar Manieren beigebracht. Doch er wusste genug, um sich zurückzuhalten. In seiner gegenwärtigen Verfassung konnte er wahrscheinlich nicht einmal aufstehen und schon gar nicht jemanden zu einem Kampf herausfordern. Er blieb bewegungslos und mit klopfendem Herzen auf dem Boden.
    »Sieht aus, als wär dein Gefangener noch halb tot«, sagte eine Stimme, die klang wie aneinanderreibende Flussfelsen.
    »Wenn er aufwacht, wünscht er bestimmt, er wär total tot«, sagte eine andere Stimme und lachte schallend.
    »Wo du recht hast, hast du recht, Kumpel! Ich hab gehört, die Königin will ihn sehen, sowie er wieder bei sich ist.«
    Die Königin?,
dachte Krystallus.
Also lebt sie?
    »Die hat ja auch ’ne Weile gebraucht, bis sie aufgewacht ist. Aber der Heiler hat mir erzählt, dass sie sofort wach war, wie sie gehört hat, dass sie ihn gefangen haben, wie er sie gerade erwürgen wollte. Da hat sie sofort befohlen: ›Bringt ihn her.‹« Wieder schallendes Gelächter. »Und glaub mir, den lädt sie nicht zu ’ner Tasse Tee ein.«
    »Sie hat wütender ausgesehen als ein Hai am Haken, ehrlich! Ich hab’s selber gesehen, weil ich dem Heiler Sachen in ihr königliches

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