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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Geschichten gehört, bin aber bisher niemandem aus deinem Clan begegnet.«
    Hallia knickste anmutig. »Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Zwergenältester.« Sie warf einen Blick auf Merlin und lächelte. »Aber die Anerkennung gebührt meinem Mann, denn es war seine Idee, mich mitzubringen.«
    Merlin zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Seine Gedanken konzentrierten sich auf den Zwergenältesten. Würde Zorgat sein Wort halten? Was würden seine Bedingungen sein? Würden die Drachen je einwilligen?
    Zorgat wandte sich an Merlin. »Als du das letzte Mal hier warst, hast du mich mit einem zerbrochenen Pfeil verlassen – und einer Idee, die so unbrauchbar war wie dieser Schaft.«
    Aus seinem breiten Ledergürtel, mit dunkelroten Rubinen gesäumt, zog er den reparierten Pfeil. Langsam drehte er ihn herum und ließ die Obsidianklinge im Fackellicht blitzen. »Jetzt ist der Pfeil repariert. Lass uns hoffen, dass er die Strapaze übersteht, gebraucht zu werden.«
    Irgendwo in der Reihe hinter ihm brummte ein Zwerg wütend. Zorgat fuhr herum und sah seine Leute an. In ernstem Ton knurrte er: »Zum letzten Mal, hört mir zu! Diese Entscheidung gilt. So gefährlichder Versuch einer Zusammenarbeit mit den Feuerdrachen auch sein mag – es ist noch gefährlicher, wenn wir ständig gegen sie kämpfen. Das ist meine Entscheidung! Wagt jemand zu widersprechen?«
    Keiner der Zwerge sagte etwas. Einige schüttelten die bärtigen Köpfe. Andere verneigten sich respektvoll. Doch einige, Basilgarrad bemerkte es mit Sorge, fingerten an den doppelschneidigen Äxten an ihrem Gürtel oder den Bogen und Pfeilen über ihren Schultern.
    »Muss ich euch daran erinnern«, sagte Zorgat eindringlich, »wie viele unserer Leute wir erst letzte Woche verloren haben bei diesem Mineneinsturz – den die breiten Rücken der Drachen hätten verhindern können? Beharren wir Zwerge so stur auf alten Gewohnheiten, dass wir uns weigern, eine neue Idee zu erproben?«
    Wieder antwortete kein Zwerg.
    Merlin sah hoffnungsvoll aus, als er jetzt Blicke mit dem grünen Drachen wechselte.
Vielleicht, Basil, führt unsere harte Arbeit in diesem Reich endlich zu einem Ergebnis.
    Zorgat schaute aufmerksam den Zauberer an. »So soll es sein«, erklärte er. »Wenn du die Feuerdrachen überzeugen kannst, diesen Vertrag ohne Hintergedanken anzunehmen, werden wir mit ihnen in allen unseren Minen zusammenarbeiten außer in den heiligen Höhlen der flammenden Edelsteine. Für ihre Arbeit bei der Schachtsicherung und beim Schmelzendes Erzes werden wir sie mit einem Drittel jedes Schatzes belohnen, den wir abbauen.«
    Merlin runzelte die Stirn. »Sie werden zwei Drittel verlangen, das weißt du.«
    Der Zwerg strich seinen Bart, seine Augen funkelten schlau. »Dann werden wir laut protestieren, ihre Gier anprangern – und uns widerwillig auf die Hälfte für jeden Vertragspartner einigen.«
    Merlin nickte. »Ein ausgezeichneter Plan.«
    »Und um Verrat vorzubeugen«, fügte Zorgat hinzu, »werden wir …«
    »Das habe ich schon mit Basilgarrad besprochen«, der Zauberer deutete mit seinem Stab auf das riesige Gesicht im Tunnel. »Er war einverstanden, sich persönlich an jedem Feuerdrachen zu rächen, der den Vertrag verletzt.«
    Basilgarrad nickte leicht und löste damit eine weitere Lawine von Amethystkristallen aus. »Mit Vergnügen«, erklärte er und die Worte hallten in der Höhe wider.
    »Dann«, sagte Zorgat, »ist es abgemacht. Wenigstens von uns aus. Jetzt müssen wir das Einverständnis der Feuerdrachen gewinnen.«
    Merlin drehte seine Stabspitze in den Boden. »Ich werde dabei helfen, Zwergenältester, mit allen meinen Fähigkeiten.«
    »Das genügt mir«, erwiderte Zorgat, sein verwittertes altes Gesicht zeigte endlich ein wenig Hoffnung.
    Während dieser Unterredung schaute Hallia in der Höhle um sich. Ihr Herz weitete sich, als sie sah, wie Merlin, ihr Ehemann und bester Freund, solchen historischen Fortschritt bewirkte. Das könnte der Anfang einer ganz neuen Ära sein! Wenigstens in einem Reich. Und sie war Zeugin.
    Sie genoss die Szene: alle Zwerge in einer Reihe, grimmig, doch erwartungsvoll, mit flammenden Fackeln, deren Feuer sich in den kristallinen Wänden spiegelte; Merlin und Zorgat einander gegenüber mit beiderseitigem Respekt.
Ja, ja,
sagte sie sich,
ich bin sehr froh, dass ich mitgekommen bin.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie eine plötzliche Bewegung. Mit dem wachen Sinn für Gefahr, der den Hirschen eigen ist, drehte sie sich rasch

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