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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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wollte. Der große Körper kam zum Halten, die knirschenden Steine hatten ihren Platz gefunden und Merlin sagte trocken: »Du hast schon immer gewusst, wie man sich in Szene setzt.«
    »Das habe ich von dir gelernt«, gab der Drache zurück.
    Aber Merlin lächelte nicht. Liebevoll und traurig zugleich sagte er: »Es tut gut, dich wiederzusehen, Basil.« Auf seinen Stab gestützt betrachtete er den Freund, dann fügte er hinzu: »Bevor ich gehen muss.«
    »Gehen?«, brüllte der Drache so laut, dass mehrere Felsen vom Sims drunten brachen und den Hang hinunterpolterten. »Du bist doch erst zurückgekommen!«
    »Ja, ich weiß«, sagte Merlin leise. Sein Blick fiel auf den Sternguckerstein, wo er einige Sternbilder betrachtete, die in die Oberfläche des Felsens geritztwaren. Eine Konstellation betrachtete er länger als den Rest – die leuchtende Sternenreihe, die man fast überall in Avalon sah; die Leute nannten sie Zauberstab. »Aber ich habe nach vielen Überlegungen beschlossen, dass ich gehen muss.«
    »Wohin? Warum?«
    »Nun …« Der Magier hielt inne und zwirbelte ein paar widerspenstigere Haare seines buschigen Barts. »Für mich ist die Zeit gekommen, Avalon zu verlassen.«
    »Avalon verlassen!«, brüllte Basilgarrad mit solcher Kraft, das ein Schwarm Gänse hoch über ihnen plötzlich auseinanderstob, die Vögel flatterten in alle Richtungen davon. »Das kannst du nicht machen. Nicht jetzt – wenn so viel schiefgeht! Unsere Welt – unsere Heimat – fällt auseinander!«
    »Das stimmt nicht, Basil.« Der Zauberer trat auf dem Stein einen Schritt näher und schaute hinauf in das große Drachenauge. »Ich habe Geschichten von deinen Erfolgen gehört, sogar während ich um Hallia trauerte. Von den Vögeln, von den Gipfelkobolden und auch von Rhia, die mich hier aufgesucht hat. Alle erzählten mir von der großartigen Arbeit eines Drachen, der Friedensflügel genannt wird.«
    Basilgarrad schüttelte den mächtigen Kopf. »Ich bin zurechtgekommen, das stimmt, aber nicht annähernd so gut, wie es mit dir gewesen wäre.« Er runzelte die Stirn, sodass tiefe Spalten zwischen den Schuppen entstanden. »Außerdem geht es gar nichtdarum. Avalons Probleme sind so groß wie zuvor! Die Gewaltausbrüche hören nicht auf. Und ich bin auf der Suche nach dem bösen Schattenbiest nicht weitergekommen. Merlin, du kannst jetzt nicht gehen!«
    »Basil«, der Zauberer drehte seinen Stab auf dem Felsklotz, »und wenn diese Ausbrüche in Wirklichkeit nur sind, was ich schon an ihrem Anfang dachte – die normalen Wachstumsschmerzen einer neuen Welt? Wenn sie tatsächlich ein wichtiger Teil von Avalons Reifung sind? Eine Chance für die Geschöpfe dieser Welt, zusammenzukommen und zu lernen, wie sie triumphieren können über all ihre schlechtesten Eigenschaften: Hass, Intoleranz und Gier. Denk doch mal darüber nach, Basil! Dieser Triumph würde das Experiment Avalon noch bemerkenswerter, noch erfolgreicher machen.«
    Der Drache zeigte die Zähne, als er über diese Vorstellung knurrte. Hunderte schwertscharfer Zähne schimmerten, während ein tiefes Poltern aus seiner Kehle kam und die Felsklötze rundum erschütterte. »Was ist aus deiner Vision geworden, der
Avalon-Idee

    »Diese Idee ist noch so machtvoll wie je zuvor! Sogar noch mehr, wenn unsere kostbare Welt die Möglichkeit findet, sich über diese Probleme zu erheben. Verstehst du? Mir war zuvor nicht klar, dass echter Friede – die höchste Form der Idee – nicht von einem Zauberer kommen sollte, der Frieden
aufdrängt
,sondern von einer Welt, die Frieden
sich zu eigen macht

    Basilgarrads Knurren wurde lauter. »Inzwischen werden zu viele Leute leiden und sterben. Und Merlin – das Schattenbiest ist immer noch irgendwo dort draußen.«
    »Vielleicht. Aber hast du die Möglichkeit bedacht, dass es gar nicht hier in Avalon ist?«
    »Nicht hier?«
    »Ja! Was, wenn das alles ein Kniff ist, eine kluge Ablenkung, die uns beide ständig in diesen Reichen suchen lässt?« Merlins dunkle Augen funkelten mit einer neuen Idee. »Wenn dieses hinterhältige Biest überhaupt nicht in Avalon ist? Das würde erklären, warum niemand – nicht du, nicht ich, keiner – es gesehen hat.«
    »Das ist verrückt!«, donnerte der Drache. »Wo sonst könnte er sein?«
    Merlin beugte sich vor und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Auf der Erde. Dort könnte er sein.«
    »Was? Das kannst du nicht ernsthaft glauben.«
    »O doch!« Ohne auf den zweifelnden Ausdruck seines Freundes

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