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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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leuchten
.
    Niedergeschlagen senkte Basilgarrad den massigen Kopf, bis er in den Schlamm patschte.
Dieses Ungeheuer ist irgendwo hier in Avalon. Ich spüre es! Aber
wo? Und was genau ist es eigentlich? Welche Kräfte hat es? Welche Pläne?
    Er kämpfte mit diesen Fragen und fiel schließlich in einen unruhigen, sorgenvollen Schlaf. Doch seine Träume schenkten ihm wenigstens eine kleine Fluchtmöglichkeit. Er träumte von seiner Jugend in den Wäldern von Waldwurzel – als er sich nur darum kümmern musste, wie er einen weiteren Tag überlebte, ohne dass ihn ein anderer fraß.

29
Gelächter
    Eins habe ich über das Leben festgestellt: Wenn man einmal damit angefangen hat, wird es zur Gewohnheit, und es ist furchtbar schwer aufzuhören.

    I mmer mehr Geschöpfe des verhexten Moors verließen den Umkreis der Todesgrube. Bei Dunkelheit bemühten sie sich unaufhörlich, von diesem üblen Ort zu fliehen. Ob sie glitten wie die Maden und Würmer, oder krochen wie die ungesehenen Tiere, die faulendes Fleisch fraßen, oder schwebten wie die Moorghule – sie alle wollten nur so schnell wie möglich fort von der Grube. Schließlich blieben nur die verwesenden Leichen, die schon lange dort lagen … und die Bestie, der alle anderen verzweifelt aus dem Weg gehen wollten.
    Der schon enorme Doomraga schwoll weiter an. Und schwoll. Und schwoll. Jetzt war der ungeheure, sich windende Körper bis zum Platzen gebläht, er schlug an die Grubenwände und zerquetschte alles, was er berührte.
    Doch das Ungeheuer nahm weiter zu. Der Schattenegel wuchs regelmäßig, nach und nach, Stunde um Stunde. Unter der schwellenden Haut bewegten sich seltsame leichte Wellen wie verhängnisvolle Strömungen, die in einen verdunkelten See fließen. Diese Wellen wurden von einem tiefen, gurgelnden Geräusch begleitet, als ob etwas Giftiges gleich unter der Oberfläche brodeln würde.
    Ein anderes, noch schrecklicheres Geräusch kam oft dazu. Doomragas Gelächter, ein krächzender, haarsträubender Krach, hallte mit zunehmender Häufigkeit über die dunklen Moorflächen. Denn tief in seinem dunklen Herzen empfand der Egel ein neues und angenehmes Gefühl – nicht echtes Glück, sondern wachsende Vorfreude.
    Auf den Sieg über seine Feinde, die verfluchten Gegner von Rhita Gawr. Auf die Eroberung. Und, zusammen mit seinem Meister, auf die Herrschaft über Avalon.
    Auf zwei Veränderungen gründete sich diese Vorfreude. Erstens breiteten sich Chaos, Panik und Hass schnell in den Reichen dieser Welt aus, genau wie Doomraga es geplant hatte. Die Schattenbestie spürte all diese negative Energie, roch sie in der Luft. Selbst ohne die Botschaften von seinen Nachkommen, von denen fünf oder sechs noch überlebt hatten, wusste Doomraga, dass Schrecken jetzt das Land regierte. Umso besser!
    Zweitens war dieser sich ständig einmischendeZauberer Merlin endlich verschwunden. Wohin er gegangen war und warum, wusste Doomraga nicht. Aber die Tatsache, dass Avalons Zauberer fort war, konnte nicht bestritten werden. Damit gab es nur noch ein sterbliches Geschöpf, das im Weg war – der verhasste grüne Drache.
    Doomragas Gelächter erschütterte das Moor, es berührte alles wie ein tödlicher Wind. Denn er wusste, dass die dürftigen Anstrengungen des Drachen bald aufhören würden – genau wie noch viel mehr aufhören würde. Die Zeit war fast gekommen, in der Avalon Doomragas größtes Fest erleben sollte, den Schlag des Herrn, seine letzte Waffe. Endlich! Nichts konnte diese neue Kraft übertreffen … gewiss nicht ein einfältiger Drache.
    Das grausige Gelächter ertönte wieder und reichte weiter als je zuvor, es sickerte über die Grenzen des verhexten Moors hinaus. Eine alte Ulme, die auf dem felsigen Grund außerhalb des Moors wuchs, schauderte plötzlich. Blätter welkten, Wurzeln zogen sich zusammen und die knorrigen Äste des Baums fingen an zu verdorren.
    Dennoch brach die alte Ulme nicht zusammen. Als Doomragas Gelächter verklang, stießen die Wurzeln des Baums tiefer in den Boden, die Äste streckten sich wieder zum Himmel. Blätter gewannen erneut ihre Farbe, das Kernholz bebte mit neuem Leben. Solche Widerstandskraft hätte Doomraga überrascht, der doch schon den Geschmack desSieges genoss. Aber es gab etwas Wichtiges, das er nicht ganz verstand.
    Trotz aller Pläne des Egels und trotz Avalons Problemen war dieser Baum – wie seine Welt – noch nicht bereit zu sterben.

30
Feuer von oben
    Schönheit und Tragödie eines Frühlingstags haben den

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