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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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versperrten dem Feuer den Weg zu seinem Ziel. Diese Hände, die Jubolda, Shim und Bonlog gehörten, schlossen sich zu gewaltigen Fäusten und schlugen mit aller Kraft auf die Angreifer ein.
    Explosionen erschütterten die Luft, als die Knöchel der Riesen auf die schuppigen Drachenbrüste trafen und die feurigen Ungeheuer zum Trudeln brachten. Sie stürzten mit gebrochenen Rippen und Schwänzen auf eine nahe Weide. Für sie war der Kampf abrupt zu Ende. Jetzt wollten sie nur noch weg von den Riesen, und wenn sie kriechen mussten.
    Die übrigen acht oder neun Feuerdrachen änderten rasch ihre Taktik. Wie wütende Hornissen griffensie erbittert die Riesen an, rissen mit schrecklichen Krallen an ihnen und schossen Feuerstöße ab. Dennoch stellte sich heraus, dass sie ihren Gegnern nicht gewachsen waren, die von ihrer dick verhornten Haut besser als durch Rüstungen geschützt waren. Jubolda verlor einen Ohrring (was sie nur noch wütender machte), doch keiner ihrer Gefährten bekam mehr als ein paar kleine Kratzer ab. Den Feuerdrachen erging es viel schlechter. Mehrere wurden von den fliegenden Fäusten der Riesen getroffen, während ein unglücklicher Drache zwischen den Zähnen von Bonlog Bergschlund umkam.
    Rhia, die half, die Flammen auf dem Dach des Handwerkshauses zu löschen, freute sich über diese Wendung. In ihr wuchs die Hoffnung, dass die Schrecken dieses Tages, der mit einem so duftenden Morgen begonnen hatte, bald zu Ende sein würden. Dann schaute sie in den Osten und sah etwas so Überraschendes, dass sie ihren Wassereimer fallen ließ.
    Flamelonkrieger! Die Soldaten aus Feuerwurzel marschierten in strenger Formation näher und begannen, das Gelände einzukreisen. Sie rollten schwere eiserne Katapulte herbei, die in ihren vulkanischen Schmieden hergestellt waren, und feuerten tödliche Salven auf die Riesen. Ungeheure Felsbrocken krachten auf Brust und Arme der gewaltigen Geschöpfe. Fässer mit kochendem Öl barsten auf ihren Rücken. Netze aus festem Seil wickelten sich um ihre kräftigen Beine und ließen sie stolpern.
    Die Feuerdrachen spürten ihre verbesserten Chancen und steigerten den Angriff. Rund um das Gelände stiegen Rauchsäulen in die Luft und fleckten den Himmel. Drachenschwänze schlugen heftig auf Gebäude, Mauern und Denkmale ein. Verletzte Männer, Frauen und Kinder rannten schreiend und weinend in alle Richtungen.
    Shim hörte ein bellendes Heulen, drehte sich um und sah eine Riesin, die auf den Boden gefallen war. Bonlog! Sie schlug hilflos um sich, ihre Beine hatten sich in einem Netz verfangen. Unterdessen marschierte ein Trupp Flamelons schnell auf sie zu, die Soldaten schwangen eine schreckliche Menge Breitschwerter und Speere.
    »Halt!« Shim wusste zwar nicht genau, wie er helfen sollte, doch er lief auf Bonlog zu – und stieß mit seinem riesigen Zeh an die Außenmauer des Geländes. Er stolperte vorwärts und fiel wie ein massiger Baum.
    Schreiend und mit wilden Armbewegungen versuchte er, wieder sein Gleichgewicht zu gewinnen. Vergebens. Er schloss die Augen und schlug auf den Boden. Sein gewaltiger Körper stürzte mit solcher Gewalt, dass ein Katapult in der Nähe von den Vibrationen bebte und dann umfiel. Shim, der wusste, dass er Bonlog nun doch nicht geholfen hatte, wollte nicht die Augen öffnen und ihren leblosen Körper sehen, der von den Flamelons misshandelt worden war.
    Ich sein so ein Versager!,
dachte er.
So ein ungeschicklicher Versager!
    Jemand stieß ihn an – grob, mit der Kraft eines Riesen. Er öffnete die Augen. Zu seinem Erstaunen schaute er zu Bonlog hinauf!
    »Du … sein am Leben?«, fragte er.
    Sie öffnete ihren riesigen Mund zu einem Lächeln. »Das verdanke ich dir, Shim! Du hast mich gerettet – indem du dich auf diese Flamelons geworfen hast.«
    Er blinzelte überrascht und wälzte sich herum. Tatsächlich, die zerquetschten Reste der gesamten Truppe lagen unter ihm. »Aber … aber ich …«, stotterte er.
    »Das war so mutig von dir, Shim. So kühn. So …« Sie hielt inne, ihre Augen glitzerten, als sie sich einen schaumigen Speichelfluss vom Kinn wischte. »So
männlich

    Shims Stimmung veränderte sich schnell von Überraschung zu Panik. Das Gefühl verstärkte sich, als er zu seinem Entsetzen sah, wie Bonlog Bergschlund sich herunterbeugte, um ihm einen Kuss zu geben. Ihre gewaltigen, speichelgetränkten Lippen kamen näher. Speichelflüsse stürzten aus den Tiefen ihrer riesigen Mundhöhle. Ihre gespitzten Lippen schwollen und

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