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Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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mitunter allzu laut denke. Der Mord an Bernhard von Eupen – wieder das Übliche?“
Der Birgeler nickte. „Kopf ab! Diesmal fand man seinen Körper unweit des Stephanhofes.“
„Und den Kopf vor dem Tor des Domes?“
„Eben dort und nirgendwo anders.“
„Alles noch unberührt?“
„Die Stadtknechte versuchen, die Schaulustigen in Schach zu halten.“
„Mein Chlodwig wird ihnen dabei behilflich sein. Gehen wir.“

    In der Tat machten die Leute ohne jegliche Aufforderung eine Gasse frei, als sie den schwarzen Höllenhund auf sich zutrotten sahen. Heinrich und Hartmann, gefolgt von den bewaffneten Gardisten Bodo und Anno, erreichten den Fundort der kopflosen Leiche. Ein Büttel erwartete sie bereits. Mit einer lässigen Handbewegung entließ er seinen Schreiber.
„Sieh an.“ Der Büttel, ein eher schmächtiger Mann in mittlerem Alter, musterte die Ankömmlinge unter verengten Brauen. Deutlicher hätte er sein Misstrauen wohl kaum bekunden können. „Die Jülicher bemühen sich endlich an den Ort der Untat.“
Hartmann ignorierte seine Ironie. „Habt Ihr Spuren gefunden?“, fragte er mit einem bestürzten Blick auf den unvollständigen Toten.
„Keine Spuren. Aber diesmal einen Zeugen.“
„Einen Zeugen?“ Hartmann sah ihn fragend an.
„Freut Euch nicht zu früh. Viel hat er nicht gesehen. – He, du!“ Er winkte einen alten Mann herbei, den er in der Menge der wild palavernden Schaulustigen ausmachte. „Hierher!“
Der Alte kam humpelnd näher.
„Erzähl den Jülichern, was du gesehen hast!“
„Ich war vor dem Haus der Beginen ... Wollte schlafen. Dann kam der hohe Herr ...“
„Hat er mit dir gesprochen?“
„Ja, Herr. Er wollte, dass ich weggehe. Aber die Beginen sorgen für mich, wisst Ihr ...“
„Sind halt gute Seelen“, sagte Hartmann. „Was geschah dann?“
„Der hohe Herr ging weiter.“
„Du bist also sitzen geblieben?“
„Ja. Dann sah ich noch jemanden ... Er trat aus der Nische dort, zwischen den Häusern. Folgte dem hohen Herrn.“
„Wie sah er aus?“, fragte Hartmann drängend.
„Groß gewachsen. Trug einen dunklen Kapuzenmantel.“
Heinrich packte ihn sanft am Ärmel. „Habt Ihr sein Gesicht gesehen?“
„Nein ... Es war zu dunkel. Und meine Augen ...“
„... sind längst nicht mehr die besten“, ergänzte der Büttel und nickte dem Alten zu. „Danke. Du kannst wieder gehen.“
„Warte.“ Hartmann holte ein paar Münzen aus einem Geldbeutel und reichte sie dem dankbaren Alten.
„Wie gesagt, Jülicher: Viel weiter bringt uns dieser Zeuge leider nicht.“ Der Büttel schickte sich an zu gehen. Noch einmal wandte er sich um. „Ist es Euch genehm“, näselte er, „wenn ich die Leiche des Ratsherrn nun entfernen lasse? Oder seid Ihr mit Euren Ermittlungen noch nicht am Ende?“
„Lasst ihn fortschaffen“, nickte Heinrich. „Wir gehen jetzt zum Dom, um uns Herrn Bernhards Kopf anzusehen.“
Bodo, Anno und Chlodwig gingen voran. An ihren Umhängen erkannte man die Gardisten als Jülicher. Die Männer ignorierten die Schmährufe, die mancher ihnen hinterher rief.
„Ihr könntet Euren Männern empfehlen, etwas weniger grimmig dreinzuschauen, Hartmann“, flüsterte Heinrich lächelnd. „Man sollte meinen, sie wollten die Städter zum Frühstück verspeisen. Kein Wunder, dass die braven Bürger ein wenig nervös sind.“
„Etwas Respekt müssen wir uns schon verschaffen. Davon abgesehen“, nun lächelte der Birgeler zurück, „sieht Euer Hund auch nicht eben wie ein Schoßtier aus.“
Sie überquerten den Radermarkt, wo man in Grüppchen beieinanderstand und laut schwatzte; natürlich war der Mord an dem Ratsherrn auch hier in aller Munde. Verstohlen linste man zu den Jülicher Gesandten herüber.
„Was denkt Ihr, Hartmann?“, fragte Heinrich. „Eure Eindrücke?“
„Der Mörder versteht sein Handwerk, so viel steht fest. Bei allen drei Opfern reichte ein einziger Hieb, um ihnen den Kopf säuberlich vom Rumpf zu trennen. Womöglich handelt es sich um einen Söldner. Oder um einen Veteranen. Für die Hinrichtungen dürfte er einen Zweihänder benutzt haben.“
Heinrich nickte. „Wir müssen herausfinden, wo Bernhard von Eupen sich aufhielt, bevor er sich auf den Heimweg machte.“
„Dürfte nicht schwer sein. Vermutlich kam er aus einer der Schenken, so wie die anderen Opfer auch.“
„Seine Gattin – auch sie werden wir befragen müssen.“
„Ja, das sollten wir tun. Obwohl ich mir nicht viel davon verspreche. Auch die Witwen der beiden ersten Opfer

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