Merry Ex-Mas
wenn die Besitzer nicht anwesend waren, wenn er die Häuser potenziellen Käufern zeigte. Warum hatte er nicht Bescheid gesagt, dass er kommen würde?
„Ich koche auch für mein Leben gern“, meinte die Frau. „Lassen Sie uns als Erstes die Küche anschauen.“ Und ehe Ella sie aufhalten konnte, marschierte sie schon den Flur entlang.
Kaum hatte sie die Küche betreten, blieb sie abrupt stehen. Jake war gerade dabei, sein Werkzeug und den alten Schlauch zusammenzusammeln. „Oh.“
O … nein. „Nur ein kleines Leck“, sagte Ella. Sie wünschte inständig, Jake würde seinen Schlauch nehmen und endlich verschwinden.
Der Mann, der bisher noch gar nichts gesagt hatte, brummte. Viel wusste Ella nicht über das Maklergeschäft. Aber sie wusste, dass so ein Brummen nichts Gutes verhieß.
„Lassen Sie uns den Rest des Hauses anschauen“, meinte Axel jovial. „Es ist wirklich in exzellentem Zustand.“
„Ja, das sehe ich“, meinte der Mann. Es klang noch schlimmer als das Brummen.
Wieder gingen sie durch den Flur, und Ella warf Jake einen bösen Blick zu.
„Was ist?“
„Du hattest den ganzen Tag Zeit, um die Spüle zu reparieren“, zischte sie ihn an.
„Ich habe an einem Lied gearbeitet.“
„Na, ich hoffe, es war ein gutes, denn es könnte sein, dass es uns einen möglichen Verkauf gekostet hat.“
„Dann kommen eben andere Käufer“, entgegnete er.
„Wann? Verdammt, Jake! Das war das Einzige, worum ich dich gebeten hatte. Warum hast du es nicht einfach erledigt?“
„Habe ich doch. Eben.“
Es war sinnlos, mit ihm darüber zu reden. Er war hoffnungslos. Sie eilte hinter Axel und dem Paar her. Jetzt standen sie im Wohnzimmer und schauten sich dort um. „Wir haben hier erst kürzlich frisch gestrichen.“
„Mmm“, murmelte die Frau.
„Wir haben das Haus wirklich gut in Schuss gehalten“, fuhr Ella fort.
Daraufhin stieß der Mann nur ein weiteres Brummen aus, und Axel sagte hastig: „Kommen Sie, ich zeige Ihnen die Schlafzimmer.“ Seine Kunden gingen die Treppe hinauf, und Ella wollte ihnen gerade folgen, als Axel meinte: „Warum warten Sie nicht hier unten?“
„Oh.“ Frustriert und peinlich berührt ließ Ella sich aufs Sofa plumpsen und griff nach einer Wohnzeitschrift, während sie entgegen aller Vernunft hoffte, dass dieses Pärchen vergessen würde, was es in der Küche gesehen hatte. Doch Jake sei Dank würden die beiden das wohl nicht. Wenn sie so weitermachten, würden sie hier für immer gefangen bleiben.
Axel und die Kunden kamen wieder hinunter und gingen erneut in die Küche. Die Frau lächelte höflich, doch ihr Ehemann sah aus, als hätte er eine hautnahe Begegnung mit dem Grinch gehabt. Schon fünf Minuten später hatten sie das Haus verlassen.
„Ich komme sofort zu Ihnen“, rief Axel ihnen hinterher.
Sofort eilte Ella zu ihm. „Hat es ihnen gefallen?“
„Das meiste schon. Allerdings waren sie von dem leckenden Abfluss in der Küche alles andere als angetan. Und auch von Jakes Schlafzimmer waren sie entsetzt. Ella, jeder will etwas kaufen, was aussieht wie ein Foto aus einer Zeitschrift. Sie und Ihr Exmann müssten sich schon ein bisschen mehr Mühe geben.“
Das tat weh. Sie gab sich so viel Mühe. Es war dieser Nichtsnutz, mit dem sie nicht mehr verheiratet war, der ihr vollkommenes Haus immer wieder auf den Kopf stellte. „Das tue ich doch“, protestierte sie. „Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass der Abfluss anfangen würde zu lecken. Und ich wusste auch nicht, dass Sie vorbeikommen würden.“
„Das habe ich Jake aber heute Nachmittag gesagt“, erklärte Axel.
„Ach ja?“ Jake hatte es den ganzen Nachmittag über gewusst, und trotzdem hatte er den Abfluss nicht repariert? Sie würde ihn mit einer von den Lichterketten eigenhändig erwürgen.
„Hat er Ihnen das nicht erzählt?“
Ella schüttelte den Kopf.
Axel runzelte die Stirn. „Dieser Typ ist ein Chaot.“
Ella seufzte. „Stimmt.“
„Was haben Sie nur je an ihm gefunden?“, fragte Axel verwundert, und bevor sie etwas sagen konnte, fügte er hinzu: „Ich schaue, was ich mit Mr und Mrs Winters machen kann und melde mich dann wieder bei Ihnen.“
Sie bedankte sich. Mit einem müden Seufzer schloss sie die Tür hinter ihm.
In dem Moment kam Jake den Flur entlang. „Na, hat es ihnen gefallen?“
„Vielleicht wenn sie nicht den leckenden Abfluss gesehen hätten“, erwiderte Ella eisig.
„Hey, Abflüsse lecken nun mal hin und wieder.“
„Ja, das tun sie. Und Makler
Weitere Kostenlose Bücher