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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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wissen.
    „Das geht dich gar nichts an“, erklärte sie. „Wir sind nicht mehr verheiratet, und ich kann tun und lassen, was ich will. Immerhin habe ich gewartet, bis wir geschieden waren, ehe ich das mache, was ich will.“
    „Ich auch! Aber ich kann immer noch nicht das tun, was ich gerne tun will, denn was ich will, ist … ach, vergiss es“, beendete er den Satz verärgert und stürmte nach oben.
    Was hatte er sagen wollen? Was wollte er?
    War es nicht egal? Ella nahm wieder die Zeitschrift in die Hand und starrte darauf. Aber sie las nicht wirklich darin.
    Tiny kam zu ihr, setzte sich auf den Boden und legte seinen großen Kopf auf ihren Schoß. „Ich weiß“, meinte Ella und streichelte ihn. „Du magst es nicht, wenn wir uns streiten.“
    Tiny rülpste und leckte sich die Pfoten. Der Rülpser roch verdächtig nach Chili.
    „Hat Herrchen dir wieder Chili zu essen gegeben?“
    Tiny winselte und klopfte mit dem Schwanz auf den Boden.
    Ella betrachtete ihn grimmig. Der Hund hatte zugenommen. Und es gab nur einen Menschen, der dafür verantwortlich sein konnte, und das war nicht sie. „Er soll dir doch nicht immer etwas von unserem Essen abgeben. Ich wette, er hat dir auch schon wieder heimlich Kekse zugeschanzt.“
    Tiny hielt seine Hundeschnauze wohlweislich geschlossen. Stattdessen schaute er Ella nur mit treuem Hundeblick an.
    „Keine Angst, ich mach dir keinen Vorwurf“, sagte sie zu ihm. „Ich weiß ja, wer dafür verantwortlich ist.“
    Derselbe Mann, der dafür verantwortlich war, dass die potenziellen Kunden beschlossen hatten, ihr Geld anderweitig auszugeben. Jake O’Brien war wirklich ein Dorn in ihrem Fleisch.
    Ella hatte keine Ahnung, warum sie sich plötzlich an ein Picknick oben an den Lost-Bride-Wasserfällen erinnerte, an den Tag, an dem Jake ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Unvermittelt traten ihr Tränen in die Augen. Sie hatte sich damals eingebildet, sie hätte den Geist der verlorenen Braut gesehen, der einer Legende nach dort oben bei den Wasserfällen umherspukte. Wie alle im Ort wusste auch sie, dass jede Frau, die diesen Geist zu sehen bekam, kurz darauf einen Heiratsantrag erhielt. Und tatsächlich hatte Jake an dem Tag einen Verlobungsring in der Tasche gehabt.
    „Heirate mich, El. Versüße mir den Tag, versüße mir mein Leben. Sag Ja.“
    Natürlich hatte sie „Ja, ja, ja!“ gesagt, und sie hatten die Verlobung mit einem Kuss besiegelt. Es war der glücklichste Tag in ihrem Leben gewesen.
    Inzwischen schien das so unendlich lange her zu sein. Jake O’Brien war kein Dorn in ihrem Fleisch, sondern in ihrem Herzen, und je schneller sie ihn herauszog, desto besser.
    Jake stieß mit dem Fuß gegen den Stapel schmutziger Wäsche auf dem Fußboden. Er hatte wirklich vorgehabt, den Abfluss zu reparieren, ehe Ella zurückkehrte und bevor Axel, dieser Idiot, vorbeikam. Aber er war so vertieft in dieses neue Lied gewesen. Ella wusste doch, wie es war, wenn er dabei war, einen Song zu komponieren. Warum hatte sie ihm nicht geglaubt? Verdammt, warum glaubte sie ihm eigentlich nie ?
    Die Antwort war einfach. Schuld daran war allein Ellas Mutter. Lily Swan hatte ihn von Anfang an nicht gemocht. Er selbst stammte aus einer Familie einfacher Leute, die jagten und angelten und ihr Haus selber putzten, und damit waren sie definitiv nicht cool genug für das ehemalige Miss-Amerika-Topmodel-das-nie-eins-war. Ganz offensichtlich hatte Lily für ihre Tochter andere Pläne gehabt. Wahrscheinlich sollte Ella statt einen Jungen vom Land lieber einen Jetsetter heiraten. Also hatte sie sich sofort darangemacht, die Beziehung zu zerstören.
    Und das war wirklich eine Sünde, denn er und Ella waren glücklich zusammen gewesen. Sie waren füreinander bestimmt. Irgendwann in naher Zukunft würde er den Durchbruch als Countrysänger schaffen, und dann hätte Ella ein glamouröses Leben führen können. Dann wäre er in der Lage gewesen, ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
    Früher hatte sie an ihn geglaubt. Doch das tat sie jetzt nicht mehr. Inzwischen war er in ihren Augen nur noch ein Schürzenjäger, ein fauler Nichtsnutz. Vielen Dank, liebe Schwiegermutter, dass du alles vergiftet hast. Danke, dass du unser Leben ruiniert hast. Danke, dass du deine Nase in Sachen hineingesteckt hast, die dich absolut nichts angingen.
    Wirklich zu schade, dass er immer noch keinen großen Hit gelandet hatte. Er hätte die gute alte Mims auf eine lange Reise geschickt – vorzugsweise zum Mond.
    Dieser Gedanke

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