Merry Ex-Mas
Samantha und hielt ihm die Schachtel hin.
Richard nahm sie und nickte ernst. „Das ist nett. Das kann sie gut gebrauchen.“
Cecily wartete darauf, dass er sie ins Haus bat, schließlich gehörten sie zu Charleys engstem Freundeskreis. Stattdessen sagte er nur: „Danke. Ich geb es ihr.“ Und machte ihnen die Tür vor der Nase zu.
„Ich mag diesen Typ nicht“, murmelte Samantha, als sie die Treppe wieder hinuntergingen.
Cecily verzog das Gesicht und schlug ihren Mantelkragen hoch. „Ich habe auch ein mulmiges Gefühl, was ihn anbelangt.“
„Das solltest du Charley sagen.“
„Ich bezweifle, dass sie irgendetwas auf mein dumpfes Gefühl gibt.“
„Das sollte sie aber. Du irrst dich selten.“
Cecily zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn sie es täte, würde sie hiervon nichts wissen wollen. Wenn eine Frau sich eine Meinung über einen Mann gebildet hat, ist es schwierig, sie wieder davon abzubringen. In der Liebe müssen wir manchmal unsere Lektion auf die harte Tour lernen.“ Als wüsste sie das nicht am allerbesten. Erfahrung war ein gründlicher Lehrer.
„Jemand sollte mal ein Spray erfinden“, überlegte Samantha. „So wie Insektenspray, aber für Loser.“
Cecily lachte. „Ein ‚Böse-Jungs-Abwehr-Sprayʻ?“
„So was in der Art. Ich würde dir eine Dose kaufen.“
„Mir?“, protestierte Cecily.
„Ja. Damit könntest du dann jedes Mal Todd Black besprühen, wenn er im Laden auftaucht, um Pralinen für seine Mom zu kaufen. Seit wann ist er eigentlich so ein guter Sohn?“
Seit Cecily ihm im Drugstore begegnet war, als sie nach Icicle Falls zurückgekehrt war. Auch im Fitnessstudio war sie ihm über den Weg gelaufen. Mehrmals sogar. Gerade das war jedoch kein guter Ort, um einem Mann zu begegnen, zu dem man sich partout nicht hingezogen fühlen wollte – T-Shirts und Muskeln und … setzte Schwitzen eigentlich Pheromone frei? Todd Black war ein böser Junge, da war ein gebrochenes Herz programmiert. Cecily vermutete ganz stark, dass er der Typ Mann war, der mit ihr schlafen, ihr erst das Herz stehlen und sich dann davonstehlen würde, um die nächste Frau zu erobern. Alles, was er sagte, war zweideutig und darauf ausgerichtet, ihre Hormone in Wallung zu bringen. Jede Begegnung mit ihm ließ ihren Hormonspiegel in die Höhe schießen. Es war dumm, sich zu einem Mann hingezogen zu fühlen, der so offensichtlich nicht der Richtige für sie war. Aber wenn er noch einmal vorschlug, dass sie doch in seine heruntergekommene Bar kommen sollte, um den Flipper dort auszuprobieren, dann, so fürchtete sie, konnte es durchaus passieren, dass sie seine Einladung annahm. Vielleicht würde es schon helfen, wenn sie ihn ein paar Monate lang nicht zu sehen bräuchte. Doch leider war das in einer Kleinstadt wie Icicle Falls fast unmöglich.
Aber wenn Todd nicht wäre, würde bestimmt jemand anderes auftauchen. Böse Jungs waren einfach ihre Achillesferse. Und, verflixt, das musste mal gesagt werden, böse Jungs waren einfach die interessantesten. Das heißt noch lange nicht, dass du dich mit einem einlassen musst, ermahnte sie sich.
Dieser letzte Gedanke ließ sie wieder an Charley und Richard denken. Hoffentlich irrte sie sich ausnahmsweise einmal, und Charleys böser Junge war inzwischen reformiert.
Gerade hatte Ella Pat Wilder, die ein hübsches Blümchentop und eine neue Kette bei ihr erstanden hatte, verabschiedet, da rief Axel Fuchs an.
„Ich bringe heute Abend so gegen halb sechs ein Ehepaar zur Besichtigung vorbei“, sagte er. „Du solltest also sicherstellen, dass Jake aufgeräumt hat.“
„Mach ich“, versprach sie. Notfalls könnte sie ein wenig eher Schluss machen, nach Hause laufen und selbst für Ordnung sorgen.
„Und wie wäre es, wenn du nach der Arbeit noch mit einer deiner Freundinnen für eine Weile weggehst?“, fügte Axel hinzu.
Wahrscheinlich fürchtete er, sie wäre ihm zu Hause im Weg. „Okay.“
„Und bring Jake dazu, mit Tiny Gassi zu gehen.“
Keine Frau, kein Mann, kein Hund – damit das Haus auf keinen Fall nach einem Heim aussieht, dachte sie. Warum ärgerte sie das? Selbst wenn sie alle im Haus waren, war es kein Heim mehr.
„Die Leute sind schon dran vorbeigefahren, und es hat ihnen gut gefallen. Und auch der Preis ist für sie okay“, fuhr Axel fort. „Also, drücken wir die Daumen, dass es diesmal mit dem Verkauf klappt.“
„Ich hoffe es wirklich“, sagte sie eifrig. Dann konnten sie und Jake endlich getrennte Wege gehen.
Nachdem sie
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