Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
Vom Netzwerk:
er.“
    Ja, als Seelentröster, weil die Stimmung im Haus so schlecht war. Ella seufzte. „Hat Axel schon angerufen? Hat den Leuten das Haus gefallen?“
    Jake nickte. „Ja. Er will nachher noch vorbeikommen und uns ihr Angebot unterbreiten.“
    „Liegt das in der Nähe unserer Forderung?“
    „Wahrscheinlich fünftausend weniger.“
    Das ging in Ordnung, fand Ella. „Wunderbar. Lass es uns annehmen.“
    „Müssen wir wohl“, erwiderte Jake. Er wandte ihr den Rücken zu und holte seine Schüssel mit Chili aus der Mikrowelle.
    Ella verließ die Küche und ging hinüber ins Wohnzimmer, ohne wirklich zu wissen, was sie machen sollte. Es gab einfach nichts zu tun, und die neueste Ausgabe der Wohnzeitschrift hatte sie auch schon von vorn bis hinten durchgelesen. Also ging sie nach oben und putzte sich die Zähne. Anschließend frischte sie ihr Make-up auf. Dann überlegte sie wieder, was sie tun sollte. Nervös ging sie erneut hinunter. Sie fühlte sich wie eine Gefangene, die auf ihre Verurteilung wartete.
    Wieso eigentlich? Sie sollte vor Freude tanzen. Endlich wollte jemand ihr Haus kaufen! Anfang des neuen Jahres war dann ein für alle Mal Schluss mit dieser lächerlichen Wohngemeinschaft, und sie war wieder eine freie Frau. Du solltest feiern, sagte sie zu sich.
    Jake kam ins Wohnzimmer geschlendert, fläzte sich auf die Couch und starrte in den Kamin, in dem heute kein Feuer brannte. Beim Anblick ihres Exmannes war ihr noch weniger nach Feiern zumute.
    Es klingelte, und Jake schaute sie grimmig an. „Lässt du ihn rein?“
    Ja, das würde sie. Einen Moment später stolzierte Axel mit äußerst zufriedener Miene ins Wohnzimmer. „Sie wollen wissen, ob ihr auch ein paar von euren Möbeln hierlasst“, sagte er.
    „Was soll’s? Meinetwegen“, entgegnete Jake kühl.
    „Was für Möbel?“, wollte Ella wissen.
    „Die Schlafzimmermöbel.“
    Das Schlittenbett. In dem Bett hatten sie nicht nur heiße Stunden verbracht. Sie hatten darin gelacht und geträumt.
    Ella blickte zu Jake. Grimmig schaute er in die Dunkelheit hinaus. „Was meinst du: Sollen wir das machen?“, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. „Wir benutzen es ja sowieso nicht mehr.“
    „Tja dann. Ich denke, das wäre okay“, sagte Ella zu Axel. Wie Jake richtig festgestellt hatte: Sie würden es nicht mehr benutzen.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Papiere unterzeichnet waren und Ella Axel zur Haustür begleitete.
    „Ich finde, ihr habt einen guten Deal gemacht“, sagte er.
    „Ja, haben wir. Vielen, vielen Dank.“
    „Jetzt kannst du dich auf dein Leben konzentrieren.“
    Genau das sagte sie sich auch die ganze Zeit. „Ja, endlich.“
    „Lass uns doch am Freitagabend ausgehen und feiern. Der Icicle-Falls-Chor gibt in der Festival Hall sein Winterkonzert. Händels Messias. Vorher könnten wir noch essen gehen.“
    Klassische Musik war nicht gerade ihre Lieblingsmusik, aber sie gefiel ihr auf jeden Fall besser als Jazz. Und angesichts der Tatsache, dass sie gerade ihr Haus und ihren unerwünschten Mitbewohner losgeworden war, schien das Halleluja angemessen. „Sicher.“ Sie hatte sowieso nichts Besseres vor. Ihre Gedanken wanderten zu Jake, der missmutig im Wohnzimmer stand.
    „Gut. Das Konzert beginnt um acht Uhr. Ich reserviere uns für halb sieben einen Tisch im Schwangau.“
    Einfach so, ohne sie zu fragen, wohin sie gerne gehen wollte? Okay, das Zelda’s war im Augenblick keine Option, aber was war mit dem Italian Alps oder Der Spanier?
    Nein, nicht mexikanisch. Dorthin war sie immer mit Jake gegangen.
    Ach, verdammt, wen interessierte es schon, wohin sie und Jake immer gegangen waren? „Wie wäre es mit Der Spanier?“
    Einen Moment lang sah Axel etwas perplex aus, weil ihm die Planung aus der Hand genommen worden war. Aber er erholte sich schnell. „In Ordnung, wenn du gern dorthin gehen möchtest.“
    „Möchte ich.“ Sie konnte in das Restaurant gehen, mit wem sie wollte, und Spaß haben. Jawohl!
    Als Axel aus der Tür war, kehrte Ella ins Wohnzimmer zurück. Sie stellte fest, dass Jake dort wieder auf der Couch herumhing, während Tiny zu seinen Füßen lag.
    „Na, da kannst du jetzt ja feiern, was?“, begrüßte Jake sie.
    „Ja, warum auch nicht?“, konterte sie. Sie setzte sich ans andere Ende der Couch und wünschte, sie könnte mehr Enthusiasmus dafür aufbringen, wie sich die Dinge entwickelt hatten. „Ich meine, es ist doch eine Erleichterung. Endlich sind wir das Haus, das wir uns nicht leisten

Weitere Kostenlose Bücher