Merry Ex-Mas
können, los.“ Und unser Schlittenbett .
Jake musterte sie von seinem Ende der Couch aus, und in seinen dunklen Augen entdeckte sie Traurigkeit. „Hast du dich je gefragt, wie es zu all dem hier kommen konnte, El?“
Diese Frage brachte sie fast zum Weinen. Sie biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf.
Langsam schaute er sich im Zimmer um und nahm noch einmal alles in sich auf. „Ich werde das Haus vermissen. Wir haben hier schöne Zeiten verlebt.“
„Hör auf.“ Die Worte klangen schärfer als beabsichtigt.
„Du hast uns bereits unsere Zukunft gestohlen, El. Nimm mir nicht auch noch die Vergangenheit.“
„Ich? O nein. Fang ja nicht an, mich hier zum Sündenbock zu machen.“
„Ich war nicht derjenige, der die Scheidung gewollt hat.“
„Nein, aber du hattest ja nebenbei auch noch was Nettes laufen, nicht wahr?“
Darauf erwiderte er nichts. Stattdessen stand er auf und verschwand im Flur. Wahrscheinlich ging er in die Küche, um sich noch mehr Chili zu holen. Ella hörte, wie er dort herumhantierte und Schranktüren öffnete.
Aber einige Augenblicke später kam er mit etwas ganz anderem wieder. Sie sah die Weihnachtsbecher und wusste sofort, was darin war. „O nein. Kein Eierpunsch mehr.“
Er hielt ihr einen Becher hin. „Wir waren einmal glücklich, El. Lass uns darauf trinken. Lass uns als Freunde auseinandergehen. Meinst du, wir können das?“
Na gut, sie konnten es zumindest versuchen.
Sie nahm den Becher, und Jake setzte sich neben sie auf die Couch. Dann stießen sie mit den Bechern an. „Auf den Neuanfang.“
„Auf den Neuanfang“, wiederholte sie.
Wieder schaute Jake sich im Zimmer um. „Ich hoffe, die neuen Besitzer haben genauso viel Freude an diesem Haus wie wir. Meinst du, sie stellen den Weihnachtsbaum an der gleichen Stelle auf?“
Irgendwie machte diese resignierte Freundlichkeit Ella nervös. Sie trank einen Schluck von ihrem Eierpunsch, der natürlich wieder mit Schuss war. „Ich weiß nicht.“
„Ich hoffe, sie streichen nicht neu.“
Sie und Jake hatten ein ganzes Wochenende damit zugebracht, das Wohnzimmer zu streichen. Ihre eine rote Wand mochte sie immer noch. „Ist das nicht die Farbe der Leidenschaft?“, hatte Jake gewitzelt, nur um ihr anschließend zu demonstrieren, welche Leidenschaft die Wand in ihm hervorrief.
Nein, darüber wollte sie nicht mehr nachdenken. Das war Vergangenheit. Damit waren sie durch. Schluss, aus, vorbei. Sie hatte es so gewollt. Unvermittelt schluchzte sie auf.
„Ach, Schatz“, murmelte Jake, und diesmal klang seine Stimme schmerzerfüllt.
Ehe Ella sich versah, küsste er sie. Und nur Sekunden später erwiderte sie seine Küsse voller Leidenschaft. Und dann begaben sie sich auf eine letzte Fahrt in ihrem Schlittenbett.
14. KAPITEL
Als Jake am Morgen aufwachte, stellte er fest, dass er allein im Bett lag. Mist. Er hatte gehofft, Ella noch einmal verführen zu können. Er rollte sich herum, um einen Blick auf den Wecker zu werfen und entdeckte Tiny, der ihn anschaute. „Wo ist Frauchen, mein Junge?“
Tiny bellte. Eine kleine Ermunterung für Jake, aufzustehen und es selbst herauszufinden.
Es war erst halb neun. Um diese Zeit war Ella normalerweise noch nicht los zur Arbeit. Vielleicht war sie in der Küche und bereitete ihnen Frühstück zu. Das war doch mal ein netter Gedanke. Nur leider war sie nicht in der Küche, denn sonst wäre Tiny nicht hier oben. Er würde unten bei Ella sein und sie mit seinem Hundeblick hoffnungsvoll anschauen.
Jake warf die Bettdecke beiseite und ging nach unten, um die Lage zu inspizieren. In seinen Boxershorts. Vermutlich würde Ella sich jetzt, wo sie wieder zusammen waren, nicht mehr darüber beschweren. Sie waren doch wieder zusammen, oder nicht?
Die Küche war leer und sauber, nicht mal ein Teller in der Spüle. Und auch kein Liebesbrief auf dem Tisch. Vielleicht war sie in Eile gewesen. Vielleicht musste sie im Laden Inventur machen. Nein, Inventur wurde erst im Januar gemacht. Vielleicht hatte jemand mit ihr eine Verabredung für eine persönliche Stilberatung. Es kam häufiger vor, dass Ella ihre Kundinnen beriet, und wenn sie es tat, ging sie immer früher in den Laden, um sich vorzubereiten.
Jake nahm sein Handy vom Wohnzimmertisch und rief Ella an.
Das Hallo, mit dem sie antwortete, klang gepresst.
Okay, die Anzeichen verdichteten sich und machten es schwer, der Wahrheit noch länger auszuweichen. „Hallo, Schatz. Du bist verschwunden, ehe ich dich mit einem Kuss
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