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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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bezeichnet. Doch immerhin war er Küchenchef gewesen.
    Trotzdem, sie war stets das Gesicht des Restaurants gewesen, diejenige, die die Gäste sahen, wenn sie hereinkamen. Und die Menschen mochten sie. Richard dagegen nicht. Sie dachte an die Party, die sie veranstaltet hatte, als ihre Scheidung durch gewesen war. Da hatten fast alle ihre Freundinnen bekräftigt, dass sie Richard nie wirklich gemocht hatten. Ja, Cass hatte recht gehabt. Liebe machte blind. Und dumm.
    An ihrer Haustür klingelte es. Richard. Wahrscheinlich kam er zurück, um ihr zu erzählen, wie leid es ihm täte, dass er all die bösen Worte gar nicht ernst gemeint hätte. Er würde hierbleiben und helfen, das Zelda’s wieder aufzubauen.
    Du kannst ihn nicht wieder zurücknehmen, ermahnte sie sich. Du bist schon zweimal auf ihn hereingefallen. Bitte nicht noch ein drittes Mal.
    Sie dachte an den gehässigen Ausdruck auf seinem Gesicht, als sie sich immun gegenüber seinem verdammten Charme erwiesen hatte. War sie so unsicher, so verzweifelt auf Liebe aus? Die Antwort war ein eindeutiges Nein. Verdammt, nein, nie wieder.
    Wütend marschierte sie zur Haustür und riss sie auf.
    Und da standen die Sterling-Schwestern sowie Cass und Ella, und alle hatten etwas mitgebracht: kleine Präsente, Schokolade, Kekse und Wein. „Wir sind hier, um mal wieder eine Party mit dir zu feiern“, sagte Samantha.
    Freundinnen. Was wäre man ohne sie? Charley spürte, dass ihr Tränen in die Augen schossen. „Ihr kommt genau rechtzeitig. Die Lasagne mit Meeresfrüchten ist gerade fertig.“
    „Wunderbar“, meinte Cecily und reichte Charley eine Flasche Wein. „Dann lasst uns feiern.“
    Und genau das taten sie dann auch. Sie aßen Charleys Lasagne bis zum letzten Krümel auf und stopften so viel Süßes in sich hinein, dass sie kurz davor waren, in ein Zuckerkoma zu fallen (die Lebkuchenmännchen mit den abgeschnittenen Köpfen kamen besonders gut an). Sie spielten Spiele – Exmänner aufspießen (von Cass kreiert), Galgenmännchen (jedes Wort war ein wenig schmeichelhafter Ausdruck für Richard) und ein Filmquiz, das Samantha sich ausgedacht hatte und bei dem die Bösen das bekamen, was sie verdienten. Anschließend öffnete Charley ihre Geschenke – Schaumbad, Pralinen, noch mehr Kekse und den Hit des Abends: ein Anti-Männer-Spray, das eigentlich eine alte Dose mit Insektenspray gewesen war, die Cecily jedoch mit einem neuen lustigen Aufkleber versehen hatte.
    „Ich hoffe, du hast auch eine Dose für dich gemacht“, meinte Samantha zu ihrer Schwester.
    Cecily streckte ihr die Zunge aus. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Charley. „Wenn Richard dir das nächste Mal zu nahe kommt, richte einfach die Dose auf ihn.“
    „Ich bezweifle, dass er mir noch einmal unter die Augen kommen wird“, meinte Charley mit einem Anflug von Traurigkeit. „Vor allem nachdem ich die Weinflasche nach ihm geworfen habe.“ Aber allein bei der Erinnerung an seinen schockierten Gesichtsausdruck ging es ihr schon wieder besser, und sie konnte sogar darüber kichern.
    „Da hätte ich gern Mäuschen gespielt“, meinte Cecily.
    „Ha, ich kann das sogar noch überbieten“, erzählte Cass. „Ich habe Mason mal mit einem Glas voll Mehl beworfen.“
    Samantha schüttelte den Kopf. „Wir sind schon ein gewalttätiger Haufen.“
    „Männer treiben uns dazu“, erwiderte Cass.
    Das letzte Geschenk kam von Ella, und es war im wahrsten Sinne die Krönung. Charley las die Worte, die auf dem silbernen Anhänger eingraviert waren: Bleib Dir treu , und brach prompt wieder in Tränen aus.
    „Dies über alles: Sei dir selber treu“, zitierte Samantha aus Hamlet.
    „Und falls dir das einmal schwerfallen sollte, ruf eine von uns an. Wir helfen dir da durch“, fuhr Samantha fort. „Dafür sind Freunde schließlich da“, sagte sie noch einmal.
    „Genau.“ Cass nickte. „Männer können kommen und gehen, aber Freundschaften bleiben bestehen.“
    „Auf die Freundschaft“, sagte Cecily und hob ihr Glas.
    „Auf die Freundschaft“, stimmten die anderen ein.
    Ja, das war alles, was sie brauchte, redete Charley sich ein. Gute Freundinnen.
    Aber als sie später endlich im Bett lag, erinnerte sie sich daran, dass es ein paar Dinge gab, für die Männer doch noch gut waren. Ja, sie hatte ihre Freundinnen, und die waren einfach fantastisch, aber wenn es darum ging, mit jemandem seine Träume zu teilen und sich ein gemeinsames Leben aufzubauen (und ein Sexleben), dann war eine Ehe

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