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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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immer noch das Allerbeste. Jedenfalls für sie. Egal wie viele Partys sie auch für sich selbst organisierte, egal wie viele Freundinnen sie hatte, am Ende ging sie schließlich doch allein ins Bett.
    Vielleicht würde sie immer allein bleiben. Sie umarmte das Kissen und ließ den Tränen freien Lauf.

17. KAPITEL
    Es war Donnerstagabend, und Ella war gerade dabei, die Kasse abzurechnen, als jemand an die Tür von Gilded Lily’s klopfte. Manchmal hatten gute Kundinnen ein akutes Kleidungsproblem und brauchten nach Feierabend noch Hilfe, und normalerweise öffnete Ella dann die Tür. Aber heute stand ihr wirklich nicht der Sinn danach. Sie war fix und fertig und hatte keine Lust mehr, mit wem auch immer zu sprechen.
    Es war ein langer Tag gewesen. Dass Danis Brautjungfern vorbeigekommen waren, um ihre Kleider abzuholen, war heute der einzige Lichtblick gewesen. Hildy Johnson hatte hereingeschaut, weil sie auf der Suche nach einem Kleid für eine Weihnachtsfeier war. Leider beharrte sie standhaft darauf, eine Nummer schmaler zu sein, als sie in Wirklichkeit war. Dadurch passte natürlich nichts, und schließlich zog sie beleidigt ab. Darla, die Schwester des Bürgermeisters, hatte eine Kette mit einem kaputten Verschluss zurückgebracht. Sie hatte keine Rechnung mehr – kein Wunder, denn es war zwei Jahre her, dass Ella ihr die Kette verkauft hatte. Zwei Schnäppchenjägerinnen waren eine geschlagene Stunde durch den Laden gestreift, hatten Fragen gestellt und sich eine kostenlose Stilberatung geben lassen und waren dann verschwunden, ohne auch nur einen Cent im Laden zu lassen. Natürlich passierte das im Einzelhandel ständig, aber es war entmutigend, wenn man so viel Zeit und Energie investierte, um Menschen zu helfen, und dafür letztlich nichts dafür zurückbekam. Schließlich war Charley vorbeigekommen, um sich mit einem Einkauf über ihre Schicksalsschläge hinwegzutrösten. Sie hatte wirklich ein kleines Vermögen ausgegeben und war schließlich mit einem Lächeln gegangen, das allerdings nicht bis zu ihren Augen vorgedrungen war.
    Ella fand es äußerst deprimierend, das mitanzusehen. Zum Teil weil sie Mitleid mit ihrer Freundin hatte, aber auch, weil sie das Gefühl bekam, dass Charley ihr in gewisser Weise einen Spiegel vorhielt. Würde ihre eigene Zukunft auch aus Einsamkeit und Enttäuschung bestehen? Aus Frusteinkäufen?
    Seufzend blickte sie von ihrer Arbeit auf und stellte fest, dass der Spätankömmling keine Frau, sondern ein Mann mit dunklem Haar und betörend dunklen Augen war. O nein. Was wollte er von ihr? Eine Zeile aus dem Weihnachtslied „Jingle Bells“ kam ihr in den Sinn. Oh, what fun it is to ride in a one-horse open sleigh . Nein, nein, nein. Es würde keine weitere Fahrt in ihrem Schlittenbett geben.
    Ella öffnete die Tür und stand einfach nur da, unfähig etwas zu sagen. Irgendwie waren ihr Verstand und ihr Mund nicht miteinander verlinkt.
    Wie sich herausstellte, brauchte sie auch gar nichts zu sagen, denn Jake sprach zuerst. „Ich dachte, dass du vielleicht nach der Arbeit etwas vorhast, aber ich wollte dich bitten, ob du erst nach Hause kommen kannst. Dort habe ich etwas für dich.“
    „Was?“
    „Komm mit heim, dann wirst du schon sehen.“
    Heim , das war eine interessante Wortwahl in Anbetracht der Tatsache, dass das Haus nicht mehr ihr Heim war.
    „Machst du das, El?“
    Er sah so ernst aus.
    Na und? Er wirkte immer so, als würde er das, was er sagte, ernst meinen.
    Aber sie war es leid, das Haus zu meiden, und außerdem sah sie Tiny kaum noch. „Okay.“
    Jake grinste wie ein Schuljunge, der gerade seine Mom mit einem tollen Bild zum Muttertag beglückt hatte. „Gut. Ich warte im Wagen auf dich.“
    Ella schloss die Tür hinter ihm und merkte, dass sie lächelte. Was gibt es da zu lächeln? Es hat sich nichts geändert. Niemand hat sich geändert. Menschen ändern sich nicht .
    Scrooge hat es getan . Aber Scrooge, aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens, war ja auch keine reale Person.
    Seufzend holte Ella ihre Handtasche, schloss den Laden ab und stieg zu Jake in den Wagen. Er hatte das Radio auf seinen Lieblingssender eingestellt, einen, der um diese Jahreszeit vor allem Weihnachtslieder spielte, und im Moment sangen die Rascal Flatts gerade „I’ll Be Home for Christmas“. Doch sie fuhr nicht heim. Sie fuhr nur in ein Haus, das bereits verkauft war. Würde man singen I’ll be at a house for Christmas , würde das nur halb so nett klingen.
    Irgendwann

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