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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Detektiv, den deine Mutter angeheuert hat?“
    Die Verbitterung, die noch immer in seiner Stimme mitschwang, bereitete Ella ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Mims erlaubt, ihre Grenzen zu überschreiten, und das war nicht in Ordnung gewesen. Trotzdem. „Du musst zugeben, dass es verdächtig aussah.“
    „Für jemanden, der sowieso misstrauisch war“, erwiderte Jake, nicht bereit, Nachsicht zu üben, weder mit ihr noch mit ihrer Mutter. „Erinnerst du dich, dass ich Papiere in der Hand hielt? Auf einem der Fotos konnte man das erkennen. Es waren Notenblätter.“
    Das hatte er behauptet. Ich habe nur ein paar Notenblätter abgeben wollen .
    Sie erinnerte sich auch, was sie geantwortet hatte. „Und wieso braucht man über eine Stunde, um ein paar Notenblätter abzugeben?“
    An dem Punkt war Jake in die Luft gegangen. Es war der Anfang vom Ende gewesen.
    „Ja“, sagte sie jetzt.
    „Na ja, genau das habe ich auch getan. Wie ich gesagt habe. Jen bat mich, ob ich ein paar Minuten Zeit hätte, einige der Lieder kurz mit ihr durchzugehen, und das haben wir dann auch getan. Mittendrin fing sie an zu weinen und erzählte mir von ihren Problemen mit Tanya. Ungefähr zwanzig Minuten, bevor ich aufgetaucht war, hatten sie einen heftigen Streit gehabt. Ich habe einfach nur zugehört und ihr gesagt, dass sich bestimmt alles wieder einrenken würde. Als ich gegangen bin, hat sie mich umarmt und sich bei mir bedankt. Wie ich dir also gesagt habe: Es hatte keinerlei Bedeutung.“
    Dieses unselige Foto zeigte nur eine freundschaftliche Umarmung, mit der Jen sich bei Jake bedankt hatte. Wie hieß es so schön? Ein Bild sagte mehr als tausend Worte. Tja, und dieses Mal genügten eigentlich nur die Worte: „Es tut mir leid.“
    „Ich hätte dir damals schon erzählen sollen, dass Jen nicht auf Jungs steht. Aber, wie ich schon gesagt habe: Ich war sauer. Und weißt du was? Selbst wenn ich es dir erzählt hätte, hättest du mir nicht geglaubt.“
    Sosehr Ella auch hasste, es zugeben zu müssen. Vermutlich hatte er recht. Zu der Zeit, als die Sache mit Jen passiert war, hatte sich ihre eigene Unsicherheit schon in abgrundtiefes Misstrauen verwandelt.
    „El, es wird immer Frauen geben, die sich mir an den Hals werfen wollen. Das gehört dazu, wenn man, so wie ich, in der Musikbranche tätig ist. Aber es gibt nur eine Frau, die ich will, nur eine Frau, die ich je gewollt habe, und das bist du.“ Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Hm“, meinte er nachdenklich. „Ob man daraus vielleicht ein Lied machen kann?“
    Am Samstagmorgen rief Axel Ella auf dem Handy an. „Ich dachte, vielleicht hättest du Lust, heute Abend mitzukommen und dir anzuschauen, wie sie die Lichter am großen Weihnachtsbaum anschalten. Ich komme im Laden vorbei und hole dich ab.“
    „Tut mir leid“, sagte Ella, „ich kann nicht.“
    „Oh.“ Axel klang schockiert. „Warum nicht?“
    Sie grinste Jake an, der neben ihr in der Küche stand und die Pancakes für ihr Frühstück umdrehte. „Ich bin wieder mit Jake zusammen.“
    Einen Moment lang herrschte am anderen Ende der Leitung schockiertes Schweigen. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder?“
    Sie lächelte ihren Exmann an, der von einem bis zum anderen Ohr strahlte. „Ich fürchte doch. Aber vielen Dank für die Einladung.“
    „Ella, bist du noch ganz richtig im Kopf?“, fragte Axel.
    Da war sie sich auch nicht ganz sicher, aber sie wusste definitiv, wem ihr Herz gehörte.
    „Tut mir leid“, meinte sie nur. „Das mit uns beiden hätte sowieso nicht geklappt.“ Sie fand Jazz noch immer schrecklich.
    Gerade war die Familie aus der Kirche zurück, als das Handy von Cass klingelte. Es war ihr Stiefvater Ralph. Wahrscheinlich rief er vom Flughafen an. Er und ihre Mom wollten heute herkommen und mussten einen Zwischenstopp in Detroit einlegen.
    „Wie geht’s?“, fragte sie. Weder Ralph noch ihre Mutter flogen gern, aber Mom hatte gesagt, dass nichts sie davon abhalten könnte, zur Hochzeit ihrer Enkelin zu kommen.
    „Nicht so gut“, antwortete Ralph.
    Cass spürte, dass eine dunkle Wolke an ihrem sonnigen Sonntag aufzog. „Was ist los?“, fragte sie und fürchtete sich schon vor der Antwort.
    „Deine Mutter ist gefallen.“
    Aus der Wolke kamen Blitz und Donner. Cass ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen. „O nein.“
    „Was ist los?“, fragte Dani, die ihr gegenübersaß.
    „Grandma ist gestürzt“, sagte Cass und fragte dann Ralph: „Ist sie verletzt?“

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