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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Schätzchen, was ist los?“, fragte Mims schließlich.
    „Los? Nichts.“
    Mims hob eine perfekt gezogene Augenbraue. „Ach nein? Mir scheint das aber doch so. Du zappelst herum. Und du hast koffeinfreien Kaffee bestellt.“
    Ella holte tief Luft. „Ich habe Neuigkeiten.“ Und es waren gute Neuigkeiten, also sollte sie auch nicht so nervös sein, wenn sie es ihrer Mutter erzählte.
    Mims lächelte sie ermutigend an. „Komm schon, Schatz, lass hören.“
    „Jake und ich sind wieder zusammen.“
    Schlagartig hörte ihre Mutter auf zu lächeln. Stattdessen runzelte sie die Stirn. „Ella, das ist doch wohl nicht dein Ernst.“
    Noch nie zuvor war Ella aufgefallen, wie oft sie dieses Stirnrunzeln bei ihrer Mutter schon gesehen hatte. Sie hob ihr Kinn. „Doch.“
    „Nach allem, was er dir angetan hat! Bist du verrückt geworden? Du meine Güte, wir müssen dir einen Psychiater suchen.“ Sie holte ihr Handy aus der Tasche. „Ich ruf schnell Gregory an, der soll mir den Namen von seinem sagen.“
    „Ich gehe nicht zum Psychiater, und ich werde auch Jake nicht wieder verlassen“, erklärte Ella fest. „Du hast dich in ihm getäuscht, Mims.“
    Mims bedachte Ella mit einem ihrer überheblichsten Blicke, die sie sonst nur für absolut inkompetente Verkäuferinnen übrig hatte. „Ach ja?“
    „Er hatte nichts mit der Keyboarderin.“
    Jetzt hob Mims den Blick gen Himmel, als wollte sie um Kraft beten, damit sie ihre sture Tochter wieder zur Vernunft bringen konnte. „Ella, Schätzchen, ich weiß ja nicht, was er dir erzählt hat.“
    „Alles, was diese Bilder nicht ausgesagt haben. Es war ein Fehler, dass ich Jake nie die Chance gegeben habe, die ganze Geschichte zu erzählen.“
    Sie hatte ihrer Mutter glauben wollen. Und zwar weil sie schon die ganze Zeit eifersüchtig auf all die Aufmerksamkeiten gewesen war, die Jake von anderen Frauen zuteilwurden. Weil sie schon misstrauisch gewesen war, als sie den Zettel und die Telefonnummer in seiner Tasche gefunden hatte. Das alles schien ihre bösen Ahnungen nur zu bestätigen. Und als sie dann auch noch die verdächtigen Fotos gesehen hatte, hatte sie ihren Verstand und ihr Herz gegenüber allem, was Jake sagen wollte, verschlossen.
    „Diese Bilder …“
    Ella unterbrach ihre Mutter. „Er hatte keine Affäre mit der Keyboarderin. Sie hat jemand anderes.“
    „Jetzt vielleicht“, gestand Mims zu, „aber damals nicht.“
    „Damals auch schon. Außerdem steht Jen nicht auf Männer. Sie hat eine Freundin.“
    „Eine … Freundin?“
    „Ich hätte mich nie von Jake scheiden lassen sollen.“
    „O doch, das war genau richtig“, beharrte Mims. „Wenn sie es nicht war, dann war es eine andere. Und er wird nie Geld haben. Er wird es nie zu etwas bringen.“
    „Im Leben geht es um mehr als nur um Geld“, widersprach Ella.
    Schon schoss die Augenbraue ihrer Mutter wieder in die Höhe. „Wann hast du das letzte Mal versucht, ohne Geld zu leben?“ Ehe Ella etwas sagen konnte, fügte sie hinzu: „Ich werde nicht immer als Sicherheitsnetz für dich da sein, Ella. Ich möchte doch nur, dass du in sicheren Verhältnissen lebst.“
    „Das tue ich. Jake ist derjenige, der mir Sicherheit und Geborgenheit bietet.“
    „Glaubst du wirklich, dass du mit so einem selbstsüchtigen Mann, der immer nur an sich denkt, sicher und in Frieden leben kannst?“
    Auf einmal brach Brandon Wallace, einer von Jakes Softball-Mitspielern, der mit Todd Black zusammen am Tisch hinter ihnen saß, in lautes Gelächter aus.
    Mims schüttelte den Kopf. „Männer wie er benutzen andere Menschen doch nur. Sie mögen alles sagen, was du dir so wünschst. Leider folgen dem aber keine Taten.“
    „Redest du von Jake oder meinem Vater?“, konterte Ella.
    „Von beiden.“
    Erneut hörte Ella Lachen vom Tisch hinter ihnen. Und noch etwas: irgendeinen Countrysong.
    „Ella, Schätzchen …“
    Ella hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Diese Stimme klang verdächtig nach Jake. Sie stand auf und stellte sich neben den Tisch. Dabei versuchte sie, verstohlen über Brandons Schulter zu blicken. Tatsächlich, da waren Jake und seine Band auf YouTube. Wann hatte er das gemacht? Und was war das? Jetzt stand auch Mims neben ihr.
    Brandon warf einen Blick über die Schulter, entdeckte sie und machte auf einmal große Augen – fast wie ein Hirsch, der in die Scheinwerfer eines Autos schaut. „Ella! Oh, hallo“, sagte er und schloss hastig die YouTube-Seite.
    „Brandon, das war doch Jake“,

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