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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Schuhen.

    »Weg damit, auf der Stelle!«, sagte sie laut und blieb stehen. Sie bückte sich und schlüpfte aus den Stöckelschuhen. Mit den Schuhen in der Hand und auf Strumpfhosen nahm sie ihren Marsch entlang der grünen Bankette wieder auf. Das Gefühl von Freiheit hielt jedoch nicht lange vor. Tiefe Depressionen überkamen sie. Was für eine schreckliche Bescherung!
    Ein Rascheln in der Weißdornhecke entlockte ihr einen überraschten Aufschrei, der in einen erleichterten Seufzer überging, als Robin aus einer Nische trat, die von einem verriegelten Gatter ausgefüllt wurde. Sein Gesicht war rot, die Haare zerzaust und sein Ausdruck grimmig. Das Motorrad stand aufgebockt hinter ihm.

    »O Rob!«, sagte Zoë.
    »Bist du in Ordnung? Haben Sie dir etwas getan?« Er ignorierte ihre Frage nach seinem Befinden.
    »Also bist du endlich wieder zur Vernunft gekommen?«, entgegnete er stattdessen aufsässig. Sie errötete.
    »Was soll das nun schon wieder heißen?«
    »Das ist doch offensichtlich, sollte man jedenfalls meinen.« Er streckte das Kinn vor.
    »Was zur Hölle hast du dir eigentlich gedacht? Was wolltest du gewinnen, wenn du dich mit diesem Schläger anfreundest?«
    »Du hast vielleicht verdammt noch mal Nerven!« Die Wucht, mit der die kleine, zart gebaute Frau die Worte hervorstieß, ließ selbst Harding zurückzucken.
    »Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Was gibt dir das Recht, mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe oder wohin ich gehe und mit wem ich reden darf? Was geht es dich eigentlich an, he?« Er sammelte sich.
    »Ich denke schon, dass es mich etwas angeht. Weil … weil ich etwas für dich empfinde!«
    »Behalt deine verdammten Empfindungen für dich! Es geht dich nichts an, rein gar nichts! Für mich zählen nur die Tiere, und wenn ich mit Eric reden muss, damit es ihnen gut geht, dann tue ich das!«
    »Eric? Eric?«, brüllte Robin.
    »Also seid ihr jetzt schon bei den Vornamen angekommen? Du dummes kleines Miststück, bist du so dämlich, dass du nicht begreifst …« Es gab ein lautes, klatschendes Geräusch, als Zoës Hand in seinem Gesicht landete. Schweigen folgte. Dann wandte sich Harding um, schob sein Motorrad auf die Straße und schwang sich in den Sattel.
    »Richtig«, sagte er heiser.
    »So ist das also. Nun, niemand hält mich zum Narren! Nicht er, nicht du, niemand. Du wirst noch daran denken!« Er zog seinen Sturzhelm auf, trat den starken Motor an und brauste über die Straße davon.
    Der Alice-Batt-Schutzhof für Pferde und Esel lag verlassen, als Meredith ein wenig später dort eintraf. Die Tiere weideten auf der Koppel und hoben neugierig die Köpfe, als Meredith das quietschende Gatter öffnete. Die beiden Shetlandponys stellten sich Seite an Seite und bildeten eine geschlossene Front gegen den Eindringling, und der Schecke verdrehte das Auge, bis das Weiße zu sehen war. Nein, sie waren wirklich keine Schönheiten, nichts, was das Herz berührte. Leider.
    Meredith spähte in die düstere Scheune; sie war leer. Die Tür des Caravans jedoch stand weit offen und schwang leicht im Wind. Meredith näherte sich ihr.
    »Hallo? Ist jemand zu Hause?«
    Zoë tauchte im Eingang auf. Meredith bemerkte, dass sie besorgt wirkte, bevor sie ihre Besucherin erkannte und sich entspannte.
    »Oh, Sie sind es!«, rief sie.
    »Kommen Sie doch herein!«
    »Tut mir leid, wenn ich unangemeldet eindringe. Ist … sind
    Sie allein?«
    »Ja. Rob ist wütend davongestürmt. Schätze, ich kann ihm noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Wir hatten einen schrecklichen Streit. Rob ist normalerweise der netteste Mensch auf Erden, aber wenn er wütend wird, dann macht er mir richtig Angst. Er war sehr grob zu mir, und ich habe mir das nicht gefallen lassen.« Sie zuckte die Schultern und verwarf das Thema.
    »Ich wollte mir gerade einen Kaffee machen. Es ist nur Instant-Kaffee, aber vielleicht mögen Sie trotzdem einen?« Das Innere des Caravans sah bei weitem nicht so schlimm aus, wie er von außen vermuten ließ. Zoë hatte sich viel Mühe gegeben, um die Einrichtung behaglich zu machen. Trotzdem war es eine ärmliche Behausung, und Eric würde sich niemals überzeugen lassen, dass es für Zoë ein angemessener Ort war, um dort zu leben. Und es war auch keiner, dachte Meredith. Eric hatte Recht, wie so häufig. Das Dumme war nur, dass er ein Problem damit hatte, die Menschen davon zu überzeugen. Zoë saß mit den Füßen auf einer Couch, die wahrscheinlich gleichzeitig als Bett diente, mit dem

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