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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Raul. Ich bin Koch. Das meine Frau Dolores. Mister und Missus Fulton nicht zu Hause.«
    »Das wissen wir. Wir kommen trotzdem herein.« Der Koch schien ihn zu verstehen. Markby überlegte kurz, dann fuhr er fort.
    »Wir haben einen Durchsuchungsbefehl, eine Erlaubnis, hereinzukommen. Sie verstehen, was ich sage?« Eine hastige Konversation zwischen den beiden in einer Markby vollkommen unbekannten Sprache setzte ein, wahrscheinlich Tagalog, dann traten sie zögernd beiseite und gestatteten den beiden Polizisten, hereinzukommen.
    »Das Arbeitszimmer«, sagte Markby.
    »Wo ist Mr. Fultons Arbeitszimmer? Wo arbeitet Mr. Fulton?« Er ahmte Tippbewegungen nach. Weitere Tagalog-Konversation. Dann sagte das Hausmädchen:
    »Bitte kommen mit.« Sie ging durch die Eingangshalle voraus. Aus den Augenwinkeln sah Markby, wie sich Raul zum Telefon schob.
    »Nein!«, befahl er entschlossen.
    »Sie werden nicht telefonieren! Wir gehen alle zusammen in Mr. Fultons Arbeitszimmer.« Zu viert gingen sie durch den langen Flur. Am anderen Ende klopfte Dolores an eine Tür. Markby und Chirk wechselten verblüffte Blicke. Die Frau öffnete die Tür, und das Geräusch von langsamem, ungeschicktem Tippen drang heraus.
    »Gentlemen von der Polizei, Señor. Sie haben ein Papier.« Das Tippen verstummte, und eine Stimme stieß einen leisen Ausruf der Überraschung aus. Die Neuankömmlinge waren nicht minder erstaunt.
    »Ich dachte, es ist niemand zu Hause?«, murmelte Chirk heiser.
    »Sie passen auf die beiden hier auf!«, befahl Markby und zwängte sich an den Filipinos vorbei. Er stieß die Tür zum Arbeitszimmer weit auf und stapfte mit Chirk auf den Fersen hinein. Victor Merle hatte sich halb von dem Schreibtisch erhoben, an dem er offensichtlich auf einer alten Remington geschrieben hatte.
    »Mein Gott, Chief Inspector Markby!«, rief er.
    »Was machen Sie denn hier?«
    »Die gleiche Frage könnten wir Ihnen stellen, Dr. Merle«, entgegnete Markby scharf. Merle errötete, ohne jedoch seine Würde zu verlieren. Sorgfältig zog er das Blatt aus der Walze der alten Remington.
    »Ich wollte Denis eine kurze Notiz schreiben, weiter nichts. Ich wusste nicht, dass die beiden nicht in der Stadt sind. Das Personal kennt mich, daher habe ich gebeten, ob sie mich nicht kurz hereinlassen könnten, um einen Brief zu schreiben. Ich denke nicht, dass daran etwas falsch ist, Chief Inspector.« Wortlos streckte Markby die Hand aus. Merles rote Wangen wurden noch dunkler. Zuerst sah es aus, als wollte er sich mit scharfem Protest weigern, doch dann überlegte er es sich anders. Er reichte Markby den halb beendeten Brief und zog sich dann an den marmorgesäumten Kamin zurück, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf erwartungsvoll geneigt, als sei Markby ein Student, der im Begriff stand, eine Niederschrift zu lesen und zu kommentieren. Markby überflog den Brief.
    »Mein lieber Fulton«, stand dort.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie nicht persönlich angetroffen habe. Ich möchte nicht, dass unser Verhältnis weiterhin getrübt bleibt, insbesondere, da es sich lediglich um ein Missverständnis handelt. Falls ich Sie beleidigt habe, so bedaure ich dies zutiefst. Doch ich muss darauf bestehen, dass meine Treffen mit Mrs. Fulton zu keiner Zeit die Natur eines Tête-à-tête hatten. Wie Ihre Gemahlin Ihnen ohne Zweifel bestätigen wird, waren wir niemals gemeinsam essen (eine Tasse Kaffee in einem Stehcafé anlässlich einer zufälligen Begegnung im Burlington House kann man wohl kaum dazurechnen!), und ich sehe mich außerstande, die Gelegenheiten zu erklären, auf die Sie sich bezogen haben. Ich habe in meinem Tagebuch nachgesehen, und daraus geht eindeutig hervor, dass ich bei zweien davon nicht einmal in London war und bei einer dritten in den Vereinigten Staaten …« An dieser Stelle war Merle von Chirk und Markby unterbrochen worden. Markby reichte seinem Kollegen den Brief und blickte sich in Fultons Arbeitszimmer um. Die Textverarbeitungsmaschine, Denis’ Fluch, stand in einer Ecke des Raums, eine Batterie von Schirmen und Kabeln, die aussah wie die Brücke des Raumschiffs Enterprise. Markbys ›maschinenstürmerische‹ Instinkte regten sich mit Macht, und vorübergehend empfand er so etwas wie Mitleid mit dem armen Denis.
    »Es tut mir leid, Dr. Merle«, sagte er höflich.
    »Aber ich fürchte, Sie müssen Ihren Brief mit der Hand weiterschreiben.« Merle hatte Markby während des Lesens aufmerksam beobachtet. Sein Gesichtsausdruck war

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