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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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auf das Feuer. Einige Augenblicke später begann es knisternd zu brennen und sandte einen kleinen Ätna an Funken in die Höhe. Besonnen zog Meredith das Kamingitter vor.
    »So, das ist schon besser. Ich bin sicher, dass niemand etwas dagegen hat, wenn wir noch ein Scheit nachlegen, und auf diese Weise kann nichts passieren.«
    »Sie sind so praktisch veranlagt«, sagte Leah düster.
    »Sie sind eine nützliche Person. Ich meine das als Kompliment.«
    »Danke sehr, aber es klingt ein wenig, als wäre ich ein Arbeitstier.«
    »Es ist nichts, dessen man sich schämen müsste. Und es ist alle Mal besser, als ein nutzloses Ornament zu sein, so wie ich!« Leahs Stimme hatte einen überraschend bitteren Klang angenommen.
    »Kopf hoch«, sagte Meredith freundlich.
    »Sie fühlen sich ein wenig niedergeschlagen, weil Sie sich Sorgen um Denis machen. Sie müssen müde sein. Sie sollten wirklich zu Bett gehen. Nehmen Sie ein Aspirin. Ich hab noch welches, falls Sie eins brauchen. Schlafen Sie sich aus, und hören Sie auf zu grübeln.«
    »Ich habe selbst Tabletten, danke. Aber ich will nicht mit dem Überlegen aufhören! Ich will endlich wissen, was los ist!« Leah seufzte.
    »Ich weiß nicht, warum Denis mir nichts von seinen Problemen gesagt hat! Ich verstehe das wirklich nicht! Warum hat er geglaubt, dass er nicht mit mir reden kann? Bin ich vielleicht ein Ungeheuer?« Sie sah Meredith fragend und beinahe peinlich direkt an. Unter ihren Augen lagen tiefe Ringe, und ihr schönes Gesicht war erschreckend blass.
    »Nein. Ich weiß nicht, was schief gelaufen ist, aber ich bin sicher, Denis liebt Sie. Ich denke, er wollte Sie beschützen.« Leah ballte die Fäuste und hämmerte damit auf die Armlehnen.
    »Ich will aber nicht beschützt werden! Ich bin kein Chinaporzellan! Ich bin nicht dumm, unfähig und begriffsstutzig! Aber genau das ist es, was die Menschen denken, wenn sie mich sehen, nicht wahr? Nur ein reiches Miststück, dumm wie Bohnenstroh! Ein Kleidergestell, das in französischem Parfum badet, sich mit teurem Schmuck herausputzt und unfähig ist, sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen oder auf den eigenen Füßen zu stehen. Immer von einem reichen Mann ausgehalten. Eine Frau, deren Status irgendwo in der Mitte zwischen einer dekorativen Statue und einem Schoßhündchen liegt!« Meredith konnte nicht anders, sie musste lachen.
    »Das ist Unsinn!« Zur gleichen Zeit erkannte sie das Körnchen Wahrheit in dem, was Leah gesagt hatte. Selbstverständlich erwartete niemand etwas von ihr. Und ja, die Kleider, die Juwelen und das teure Parfum fielen auf. Jetzt roch Meredith es ebenfalls. Es war eine Schande: Leah Fulton war eine intelligente Frau. Sie hatte sich niemals selbst eine Chance gegeben.
    »Es ist kein Unsinn, es ist die Wahrheit!«, sagte Leah ruhig.
    »Sie wissen, dass ich Recht habe. Ich sehe es Ihrem Gesicht an. Nein, streiten Sie es nicht ab! Es ist nicht schlimm. Ich habe nie die leiseste Anstrengung unternommen, um selbst und ganz allein etwas zu erreichen. Ich war Bernies Frau, dann Marcus’ Frau, und jetzt bin ich Denis’ Frau. Das ist alles. Jemandes Frau, sonst nichts.«
    »Ich lache nicht über Sie, Leah, nur über die Worte, die Sie benutzen.« Meredith zögerte.
    »Eine gute Ehefrau zu sein, ist ebenfalls eine Leistung, wissen Sie? Ich bin nicht sicher, ob ich diese Rolle spielen könnte.«
    »Sie haben es noch nicht versucht. Heiraten Sie Ihren Polizisten, dann finden Sie es heraus, vorher nicht. Was mich betrifft, ich war Denis keine gute Frau, sonst hätte er keine Geheimnisse vor mir gehabt. Er hatte Angst, mit mir darüber zu reden, das ist es. Und daraufhin ich bestimmt nicht stolz.«
    »Sehen Sie«, begann Meredith.
    »Wir wissen nicht, warum Alan Denis mit aufs Revier genommen hat. Vielleicht hat sich ja bis morgen früh alles aufgeklärt.«
    »Aufgeklärt oder nicht«, entgegnete Leah mit überraschender Inbrunst,
    »ich werde Denis aus den Klauen der Polizei befreien! Unser Anwalt kommt gleich morgen früh vorbei. Er hatte heute Nachmittag keine Zeit; er war in einer Gerichtsverhandlung, und wegen des Nebels und der schlechten Verkehrsverhältnisse, die für heute Nacht vorhergesagt wurden, hielt er es für besser, bis morgen früh zu warten. Aber er wird Denis freibekommen, und zwar lange vor der Zeit, wo sie ihn sowieso gehen lassen müssten, wenn sie keinen triftigen Grund vorweisen können, ihn weiter festzuhalten! Unser Anwalt ist ziemlich sicher, dass es keine Probleme geben

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