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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Ihrem Freund gegeben? Er ist an ihn adressiert.«
    »Nein.« Meredith schüttelte den Kopf.
    »Ich wollte Sie fragen, ob Sie ihn zurückhaben möchten. Schließlich waren Sie offensichtlich nicht bei compos mentis, als Sie ihn geschrieben haben, nicht wahr? Sie müssen ihn geschrieben haben, unmittelbar bevor Sie die Pillen geschluckt haben.« Meredith öffnete ihre Umhängetasche und nahm den Umschlag heraus, den sie von Leahs Nachttisch in Springwood Hall genommen hatte.
    »Er ist ein wenig schmutzig geworden, bitte entschuldigen Sie.« Sie hielt Leah den Brief hin. Leah streckte eine unglaublich schwach und zerbrechlich wirkende Hand aus. Blaue Adern schimmerten durch alabasterweiße Haut. Sie berührte den Umschlag.
    »Und Sie haben ihn nicht gelesen?«
    »Selbstverständlich nicht!«, erwiderte Meredith indigniert. Einen Augenblick später fügte sie hinzu:
    »Es war auch gar nicht nötig.« Leah hob die Augenbrauen.
    »Sie scheinen Ihrer Sache sehr sicher zu sein. Wissen Sie tatsächlich, was ich geschrieben habe?«
    »Ich denke doch.« Meredith faltete die Hände im Schoß.
    »Warum sind wir Menschen so unsicher, wenn es darum geht, unserem Geruchssinn zu vertrauen? Tiere verlassen sich voll und ganz darauf. Wir benutzen unsere Nasen nur, wenn wir müssen, und wir glauben ihnen nur, wenn das, was wir riechen, durch andere Sinne bestätigt ist! Die Botschaft erreicht unser Unterbewusstsein, und wir ignorieren sie einfach! Was ich sagen möchte: Wenn ein Mensch einem anderen sagt, dass er nach irgendetwas riecht, dann gilt das als Beleidigung. Andererseits riechen alle Menschen anders. Hunde können uns an unserem Geruch unterscheiden, können uns über weite Landstriche hinweg nur durch unseren Geruch aufspüren oder ein bestimmtes Objekt in einem Stapel anderer Dinge identifizieren.« Leah blickte sie alarmiert an.
    »Sie wissen, worauf ich hinauswill, nicht wahr?«, fuhr Meredith fort.
    »Als ich im Keller auf Ellens Leichnam stieß, war ich nicht wenig schockiert. Ich mochte das Gewölbe ohnehin nicht, weil es klaustrophobisch eng ist dort unten und es nach staubigen alten Steinen und neuer Farbe roch. Der Geruch war stark genug, dass ich ihn sofort erkannte. Aber es war auch ein anderer Geruch dabei, süßlich und nicht unangenehm, ein wenig blumig sogar. Mein Unterbewusstsein hat ihn registriert, doch ich habe ihn nicht so beachtet, wie er es verdient hätte. Es war mein Fehler, denn er hätte mir schon damals etwas sehr Wichtiges verraten können.« Leahs Blick war kalt.
    »Ja?«
    »Er hat mir einen Namen verraten, eine Identität. Es war Ihr Parfum, Leah. Sie riechen, wenn ich es so ausdrücken darf. Der Geruch hat mir verraten, dass Sie an der gleichen Stelle gestanden haben, an der ich stand, nur ein paar Minuten vor mir.« Die Frau im Bett schwieg.
    »Ich hätte früher schalten müssen, weil ich diesen Geruch nur kurze Zeit später erneut in der Nase hatte. Ich ging in Ihr Zimmer, um auf Denis’ Bitte hin Ihren Schal zu holen. Es war, als wir alle draußen im Speisesaal warten mussten, Sie erinnern sich? Der Geruch des gleichen Parfums erfüllte Ihr Zimmer, sehr stark. Und ein drittes Mal in Ihrem Haus in London, als ich zum Abendessen gekommen bin. Und in der Lounge von Springwood Hall, als wir uns spätabends vor dem Brand unterhalten haben. Sie selbst haben es erwähnt. ›Ein Kleidergestell, das in französischem Parfum badet‹, so haben Sie sich genannt. Ich musste lachen, weil es so lustig klang. Doch es waren diese Worte, die meinem Gedächtnis auf die Sprünge halfen. Warum haben Sie Ellen ermordet, Leah?«
    »Sie war Denis’ Frau.« Leahs Antwort kam so ruhig, dass Meredith sie nur mit offenem Mund anstarrte, bis sie sich dessen bewusst wurde und den Mund wieder schloss.
    »Ja, es stimmt. Ihr Polizistenfreund weiß es bereits. Er hat Denis geraten, mit mir zu reden und es zu gestehen, aber der arme Denis hat einfach nicht das Rückgrat dazu. Genauso wenig, wie er den Mumm besessen hätte, Ellen zu töten. O ja, unsere Ehe war Bigamie, und jetzt, nachdem die Katze aus dem Sack ist, gesteht er es ein.«
    »Wussten Sie es denn schon die ganze Zeit?«, flüsterte Meredith.
    »Selbstverständlich nicht. Denis hat gesagt, dass er niemals verheiratet war, und warum sollte ich ihm nicht glauben? Er verhielt sich nicht wie ein Mann, der an eine Frau in seiner Nähe gewöhnt ist. Ich hielt ihn für einen typischen älteren Junggesellen, und zuerst schob ich seine Ängste darauf. Doch bald wurde mir

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