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Messertänzerin

Messertänzerin

Titel: Messertänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Rauchhaus
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einander zu berühren, und schließlich zogen sie die Baumwolldecke hinter die Wand an eine Stelle, die das Sonnenlicht nicht ganz erreichen konnte, und kuschelten sich aneinander. Divya hatte so einen Zustand zwischen zufriedener Wärme und atemloser Sehnsucht noch nie erlebt, und sie spürte, dass diese Gefühle auch für Tajan neu waren.
    Mit einem Mal ahnte sie, was Maita in ihrer Unterrichtsstunde »Geheimnisse der Frauen« gemeint hatte, nur dass sie den Tanas in der Schule nicht beigebracht hatte, dass diese körperliche Nähe zwischen zwei Menschen auch den Frauen Vergnügen bereiten konnte. Als Tajan sich zu ihr herüberbeugte, mit einer Hand ihre Hüfte streichelte und sie mit solcher Leidenschaft küsste, dass ihr Herz beinahe stehen blieb, wagte sie es, ihre Hand unter seine Weste zu schieben. Seine Haut war warm, und sie spürte, wie er unter ihrer Berührung zusammenfuhr. Gleichzeitig wurde sein Kuss fordernder und seine streichelnden Hände wanderten über ihren ganzen Körper.
    Divya fuhr mit der Hand weiter, ertastete die Haut seiner Hüfte und seines Rückens, während er ihren Hals küsste.
    Plötzlich hielt er den Atem an und schob sie, scheinbar unter Aufbietung all seiner Kräfte, von sich. Seine dunklen Augen funkelten und hatten alles Sanfte verloren. Stattdessen lag eine Sehnsucht und Leidenschaft in ihnen, die so gar nicht zu dem immer beherrschten Sujim passte – und ihn gerade deshalb in diesem Moment für Divya noch begehrenswerter machte.
    »Vielleicht möchtest du lieber warten?«, fragte er ungeduldig, wie gegen seinen Willen, und sah sie voller Erwartung an.
    Divya spürte, dass ihr Gesicht glühte, alle Sinne waren geschärft, und um nichts in der Welt hätte sich jetzt aufhören können. Sie zog sich mit ihren Armen um seinen Hals an ihn heran, bis ihre Lippen ganz dicht vor seinen waren.
    »Worauf? Ich möchte dir endlich so nah wie möglich sein. Mit allem, was ich bin.«
    Ein Lächeln strich über sein Gesicht. »Und alles, was ich bin, möchte ich mit dir sein«, murmelte er, bevor er sie wieder küsste. Diesmal war es ein Kuss, der beide so sehr entflammte, dass sie sich ihren Gefühlen hingaben, ohne zu spüren, wo Divya endete und Tajan anfing. Und erst als die Sonne an ihrem höchsten Punkt stand, fielen die beiden in einen erschöpften und tiefen Schlaf, eng aneinandergeschmiegt, die Hände ineinandergeschlungen.

Ur
    Am Abend, als die Schatten das Turmzimmer wieder für sich beanspruchten, erwachte Divya mit einem warmen, weichen Gefühl von Sicherheit und Liebe. Tajans Arm umfing sie noch immer, und sein Atem an ihrem Ohr klang vertraut und beruhigend.
    Vorsichtig versuchte Divya, sich aus der Umarmung zu stehlen, aber Tajan wurde sofort wach. Mit einer schnellen Bewegung schreckte er hoch, griff an seinen Rücken, wo normalerweise die Messer steckten, und musste dann feststellen, dass er nackt war. Mit einem irritierten Blick auf Divya zog er die Decke über seine Hüften und sah sie mit leicht geröteten Wangen an.
    Divya, die inzwischen ihre Vesséla am Boden gefunden hatte und überstreifte, schmunzelte.
    »Wenn dir nackte Haut nicht gefällt, ziehe ich mich jetzt besser an.«
    Er zog sie mit einem schnellen Griff zu sich herunter, beugte sich über sie und küsste sie.
    »Beeil dich nicht damit«, lächelte er. »Ich bin nur noch nicht daran gewöhnt, davon geweckt zu werden.«
    Divya lachte und bemühte sich, ihre halb angezogene Vesséla ganz überzustreifen und dabei nicht mit dem Küssen aufzuhören.
    »Wo willst du hin?«, fragte Tajan erstaunt.
    »Ich wollte dir Frühstück holen, bevor du wach wirst. Aber leider ist mir das nicht gelungen.«
    »Frühstück?« Tajan deutete amüsiert auf die funkelnden Sterne hinter dem Ziegelloch. »Die Nacht ist deine Zeit, ich weiß, sie liegt dir im Blut. Deshalb habe ich auch die Nachtschichten im Palast übernommen. Ich wusste, dass du nachts kommen würdest.«
    »Und beim nächsten Mal wolltest du mich töten«, sagte Divya nachdenklich.
    »Nein.« Tajan schüttelte den Kopf und legte seine Hand in ihren Nacken. »Ich habe nur gesagt, wenn ich meine Ehre retten will, muss ich dich töten. Ich habe mich für dich entschieden. Gegen die Ehre.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Und es war eine leichte Wahl.«
    Divya betrachtete ihn und stellte fest, dass sie immer wieder glaubte, ihn zu kennen – und dann tat er etwas, was ihr das Gegenteil bewies.
    »Ich habe dich eben erschreckt. Vor wem fürchtest du dich so, dass du ihm

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