Messi
einem 18-jährigen Jungen wie Messi das Beste herausholen können?“
Lassen wir die Polemik beiseite und reden über seine Entwicklung nach der WM 2006.
„Ich glaube, dass Messi sich immer noch weiterentwickelt und derzeit keine Grenzen abzusehen sind. Er macht Fortschritte und bleibt doch so zurückhaltend wie immer. Er wird nicht gern bewertet, er macht keine Sachen, nur um sie getan zu haben, sondern will einfach in Frieden spielen. Er schart seine Familie um sich herum, seine Eltern und Geschwister, und sie unterstützen und schützen ihn – so, wie sie das während der WM in Holland getan haben.“
17 Ein Freund
Gespräch mit Pablo Zabaleta, ehemaliger Mannschaftskollege und Freund
„Er ist ein sehr guter Mensch“, sagt Leos Mutter Celia über Pablo Zabaleta und ist froh, dass ihr Sohn dem Kapitän der argentinischen U20, die 2005 Weltmeister wurde, so nahe steht. Zabaleta spielte von 2005 bis 2008 bei Espanyol Barcelona auf dem rechten Flügel und steht heute bei Manchester City unter Vertrag. Er ist in Arrecifes nahe Buenos Aires aufgewachsen und verdiente sich seine ersten Sporen beim argentinischen Erstligisten CA San Lorenzo. Obwohl er erst 25 Jahre alt ist, gilt er als sehr erfahren, als jemand, auf dem man sich verlassen kann.
Wann haben Sie Leo kennengelernt?
„2005 in der U20-Nationalmannschaft, als wir in Holland die WM gewannen. Das war für uns alle eine faszinierende Erfahrung und ein Moment der Freude. Dort begann unsere wunderbare Freundschaft. Wir haben auch einen guten Draht zu Kun [Agüero] und Oscar [Ustari]. Ein echtes Klasseteam …“
Was war so besonders daran?
„Die Atmosphäre war gut, die Kameradschaft großartig, und wir wollten alle wirklich den Sieg …“
Aber für Leo war es nicht so einfach, sich zu integrieren …
„Nein, das war es sicher nicht … Das Problem war, dass ihn niemand kannte. Er war noch sehr jung, als er hierher nach Spanien kam, und er war einen anderen Weg gegangen als wir. In Argentinien steigen die Spieler schon sehr früh in die Profimannschaften auf. Sie entwickeln sich dadurch schneller und finden den richtigen Rhythmus. Leo kam aus Barcelona, aber er brauchte nicht lange, um sich anzupassen. In Holland ist er dann so richtig durchgestartet. Mit seinem Spielstil hat er die ganze Welt verrückt gemacht.“
Und nach der WM gab es weitere wichtige Momente.
„In Budapest, als er sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab, haben wir beide das Zimmer geteilt. Es war für Leo allerdings kein tolles Spiel. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 hatten wir noch einen gemeinsamen Glücksmoment, als wir die Goldmedaille holten.“
Und wie hat sich Ihre Beziehung entwickelt, seit Sie in Manchester leben?
„Wir telefonieren viel miteinander und sehen uns, wenn die Nationalmannschaft zusammenkommt. Vorher, als ich noch in Barcelona wohnte, sind wir gern mal in ein argentinisches Restaurant gegangen. Unser Lieblingsessen? Ein gutes Rumpsteak. Bei anderer Gelegenheit trafen wir uns nachmittags, haben Mate getrunken und über Fußball gequatscht – über die argentinische Liga, die Nationalmannschaft und alles, was in Spanien abging.“
Wie ist Messi aus Sicht eines Freundes?
„Er ist ein ganz normaler Typ. Er ist gern zu Hause und liebt seine Familie über alles. Ich glaube, er ist als Mensch sogar noch besser als als Fußballer.“
Und wie ist er so als Fußballer?
„Als Spieler ist er ein Juwel. Er hat die gottgegebene Gabe, extrem gut mit dem Ball umgehen zu können. Mich beeindruckt immer seine Fähigkeit, den Ball mit hohem Tempo zu bewegen. Es ist kaum zu fassen, was er alles kann – wie er an anderen Spielern vorbeizieht und wie der Ball stets an seinem Fuß klebt. Er hat uns so oft gezeigt, dass er eine Mannschaft in höhere Sphären führen und ein Spiel entscheiden kann. Und er spürt den ganzen Druck nicht. Unglaublich. Leo ist Maradona ziemlich ähnlich, auch wenn Diego einzigartig und ein Vergleich zwischen den beiden bekloppt ist. Als Freund freue ich mich natürlich, dass er so gut klarkommt.“
Was meinten Sie eben, als Sie sagten, dass er „als Mensch sogar noch besser ist als als Fußballer“?
„Damit meine ich seine Demut. Er hat sich seitdem nicht verändert. Ich kenne ihn, er ist durch den Ruhm kein anderer geworden, und die vielen Lobpreisungen sind ihm nicht zu Kopf gestiegen. Er ist nach wie vor ein toller Freund.“
18 Eine Seifenoper
3. Oktober 2005
Am 26. August startet „La Liga“, die erste
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