Messi
Verfassung und den Gesetzen Gehorsam leisten wird; dass er seinen bürgerlichen Wohnsitz in Katalonien nehmen wird und dass er um das Recht nachsucht, in das spanische Personenstandsregister aufgenommen zu werden“.
Kurz gesagt: Leo sichert sich die spanische Staatsbürgerschaft und ist nun ein EU-Bürger. Barça legt der RFEF die entsprechenden Dokumente vor. Die Antwort erfolgt umgehend und ist positiv: „Im Einklang mit dem geltenden Regularium erkennt [die RFEF] das Recht des vorgenannten Spielers an, für seinen Verein zu spielen. Sie beruft sich dabei auf dessen Status als Bürger Spaniens, der in allen Angelegenheiten Gültigkeit besitzt.“
Am 1. Oktober, dem sechsten Spieltag, kann Leo beim Spiel gegen Real Saragossa endlich die Mannschaft auf dem Platz verstärken. Eine gewaltige Last fällt von ihm ab, und die Menge im Camp Nou feiert ihn wie den Retter des ganzen Landes. Barcelona liegt zunächst mit 0:2 zurück. Leo kommt in der zweiten Halbzeit, kann aber keine Wundertaten vollbringen, auch wenn Rijkaards Mannschaft in den Schlussminuten noch ein Unentschieden erreicht. Ende gut, alles gut – dieses Mal allerdings nicht.
Denn zwei Tage später, am Montag, den 3. Oktober, schickt Barças nächster Gegner Deportivo La Coruña einen Brief an die LFP, der in Kopie auch an den Spielausschuss der RFEF geht. Darin erbittet man eine einstweilige Verfügung und verlangt eine Untersuchung der Einbürgerungsangelegenheit des Spielers des FC Barcelona. „Die nationale Spielerlaubnis des Spielers“, so Deportivo, „ist außerhalb der regulären Frist zur Erteilung von Lizenzen erlangt (und somit vergeben) worden, die am 31. August abgelaufen ist und nicht vor Dezember wieder eröffnet wird.“ Der Kern der Forderung „ist die Wiederherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen, die wir verletzt zu sehen glauben. Wir gehen davon aus, dass diese unzulässige Verletzung der Regeln nach Abschluss der Untersuchungen ein Ende haben wird.“ Der Vorstand von CD Alavés, der bereits mit einem ordentlichen Theater gedroht hatte, geht noch einen Schritt weiter. Er fordert von der LFP eine Spielsperre für Messi. Aus Sicht von Alavés ist seine Spielerlaubnis null und nichtig, „weil sie eine Umgehung der Regeln darstellt“. Weshalb? Nun, weil „der FC Barcelona vor dem 31. August keine Profi-Spielerlaubnis für Messi erhalten konnte, jenem Datum, an dem die Frist dafür ablief, und weil er zu diesem Zeitpunkt noch als Ausländer galt“. So jedenfalls lautet die Erklärung von Javier Tebas. Er ist nicht nur Rechtsbeistand von CD Alavés, sondern auch Vizepräsident der LFP. „Nun hat man ihm die spanische Staatsbürgerschaft übertragen und eine Jugendlizenz für ihn erworben, und zwar mit der Absicht, diese auf den 31. August zurückzudatieren, und in der Hoffnung, ihn dann einsetzen zu können – trotz der Tatsache, dass das Transferfenster bereits geschlossen war.“ Anders gesagt: Bis Januar kann sich Leo nicht auf seine EU-Staatsbürgerschaft berufen. Darüber hinaus fragt Tebes: „Wie kann es sein, dass Messi, einen unterschriebenen Vertrag vorausgesetzt, mit seiner Jugendlizenz für die Profimannschaft antreten darf?“
Joan Laporta verliert die Geduld und erklärt: „Wir haben eine ausreichende rechtliche Grundlage für seinen Einsatz. Ich habe keine Ahnung, was die noch alles von uns wollen. Wir haben versucht, die Vorschriften genau einzuhalten, und obwohl er nun einen spanischen Pass besitzt, machen sie uns weiterhin Schwierigkeiten. Ich weiß nicht, weshalb sie alle so ein großes Interesse daran haben, der Karriere dieses Spielers zu schaden. Sie tun einfach alles, um Messis Einsatz für Barça zu verhindern.“ Der Barça-Präsident geht zum Gegenangriff über und verweist auf die Vergangenheit: „Ich will mir gar nicht vorstellen, dass man heute, in einer von Demokratie und Freiheit geprägten Zeit, wieder ähnliche Fakten schafft wie damals im Fall von Di Stéfano.“
Zur Erinnerung: Alfredo Di Stéfano, bekannt als „Blonder Pfeil“, kam 1953 aus Argentinien nach Spanien, um für den FC Barcelona zu spielen. Doch das gefiel einigen einflussreichen Männern nicht, die Angelegenheit wurde zu einer Sache von nationaler Bedeutung und der Transfer für ungültig erklärt. Selbst der Ministerrat wurde in den Fall involviert und erklärte, dass dem Spieler aufgrund seiner Bedeutung kein auf Katalonien beschränkter Wohnsitz erteilt werden dürfe. Er machte den „fairen“ Vorschlag, den Spieler
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