Messi
eben nichts unmöglich ist. Und in diesem Fall erzählt Leo seine Lebensgeschichte: die eines elfjährigen Jungen mit der Körperstatur eines Achtjährigen, der dies aber nicht als Erfolgshindernis gelten ließ. Mit harter Arbeit, Durchhaltevermögen, Willenskraft ist nichts unmöglich. Leo ist ein perfektes Beispiel dafür. Man darf nicht vergessen, dass er mit 13 Jahren über den Ozean nach Barcelona kam und es seit seinen Anfängen in deren Jugend zu einem weltberühmten Fußballstar gebracht hat.“
Wo wir gerade beim Thema Stars sind, wie wäre es mit einem Vergleich: David Beckham und Messi, oder wenn Sie lieber mögen, dann der Nike-Mann Ronaldinho und Leo.
„Das sind unterschiedliche Produkte. Beckham ist 34. Er hat seinen Zenit bereits erreicht, hat aber nach wie vor ein beeindruckendes Image in der europäischen, asiatischen und nordamerikanischen Öffentlichkeit – er ist der Popstar des Fußballs. Ronaldinho hat längst alles gewonnen. So weit hat es Leo noch nicht gebracht. Aber seit der WM 2006 ist er auf jeden Fall eine weltweite Ikone, gemeinsam mit Beckham und Kaká.
Was verkauft Leo?
„Glaubwürdigkeit.“
Wo verkauft er sich am besten?
„Am stärksten ist er in Lateinamerika, Spanien und Asien, besonders in Japan.“
Warum Japan?
„Weil Leo klein ist. Das mag albern klingen, ist es aber nicht. Die Japaner identifizieren sich mit einem kleinen Spieler, der ausgezeichnet mit dem Ball umgehen kann.“
Wie läuft es in Europa?
„Sein Image wächst. Er hat einen großen Einfluss – beispielsweise in England, dank der Champions-League-Spiele gegen Chelsea und Manchester United.“
Und was erhofft sich Adidas in Zukunft von Leo Messi?
„Dass er seinen Weg weiter fortsetzt. Ich glaube, er ist immer noch ein Rohdiamant. Er hat uns das ganze Ausmaß seiner Brillanz noch gar nicht gezeigt.“
Haben Sie keine Sorge, dass er irgendwann ausbrennt und dass der Medienhype und die Öffentlichkeit einen solch jungen Fußballspieler beschädigen können, wie das schon öfter der Fall gewesen ist?
„Wir müssen gut auf ihn aufpassen und ihn anständig behandeln.“
20 Spieler des Spiels
22. Februar 2006
Es ist kalt in London – extrem kalt. Das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League findet an der Stamford Bridge statt. Der Platz ist aufgeweicht und hat einen nicht enden wollenden Streit in der Presse ausgelöst. Die Atmosphäre ist aufgeheizt – sehr aufgeheizt, und sehr englisch. Auf der einen Seite Chelsea, mit rationalem Spiel, defensiv und kraftvoll, das überzeugendste Team Europas. Auf der anderen Seite Barça, talentiert, ideenreich und mit einem Sinn für das Spektakuläre. Ein hübsch anzusehendes Fußballmodell, aber auch eines, das häufig für zerbrechlich gehalten wird, für eine leicht zu zerlegende Maschine. Beide Mannschaften sind in ihrer jeweiligen Liga Spitzenreiter und haben Ende 2005 Unglaubliches geleistet. Der Start ins neue Jahr aber verlief für beide nicht ganz so gut. In der Premier League hat Chelsea beim FC Middlesbrough eine 0:3-Klatsche hinnehmen müssen und ist im FA-Pokal gegen den eher unbedeutenden Drittligisten Colchester City gerade noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Bei Barça fehlt Eto’o, der beim African Cup of Nations antritt. Ohne den verletzten Xavi unterliegt man Real Saragossa in der Copa del Rey, und ohne Ronaldinho verliert man zwei Ligaspiele. Die Niederlage gegen Valencia ist besonders hart, schließen diese doch in der Tabelle zu Barça auf, indem sie den Rückstand auf sechs Punkte verkürzen.
Aber auch wenn man die Umstände mal beiseite lässt, bietet das Spiel genügend Gesprächsstoff. Da wären zunächst die vielen reizvollen Duelle, wie das zwischen Europas Fußballer des Jahres Ronaldinho und dem zweitplatzierten Frank Lampard oder zwischen Eto’o und Drogba, die zum besten und zweitbesten Spieler Afrikas gewählt worden sind. Und dann gibt es noch das Duell der Trainer. Auf der einen Seite der emotionale, immer für einen Scherz gute José Mourinho, auf der anderen der kühle, ruhige Rijkaard – zwei vollkommen gegensätzliche Charaktere.
Darüber hinaus spielt auch der Gedanke an Revanche eine Rolle. Nur wenige haben die Niederlage mit drei Gegentoren in den ersten 19 Minuten vergessen, die die Blues der Blaugrana am 8. März 2005 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beigebracht haben. Barcelona hatte sich zu Hause im Camp Nou mit einem 2:1-Sieg zunächst einen kleinen Vorteil erarbeitet, lief
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